Hainchen (Limeshain)
Hainchen Gemeinde Limeshain | |
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Koordinaten: | 50° 16′ N, 9° 0′ O |
Höhe: | 133 m |
Fläche: | 5,54 km² |
Einwohner: | 1370 (31. Dez. 2019)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 247 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 63694 |
Vorwahl: | 06048 |
Hainchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Limeshain im hessischen Wetteraukreis.
Geografische Lage
Hainchen liegt zwischen der inneren und äußeren Wetterau auf einer Höhe von 140 m über NN, 8,5 km südwestlich von Büdingen.
Geschichte
Mittelalter
Bekanntermaßen erstmals urkundlich erwähnt wird Hainchen am 7. Oktober 1322 als zum Heyne (bei) Lintheim.[2] Damals war der Ortsname Zu dem Hain. 1319 wird ein Pfarrer erwähnt, also existierte eine Kirchengemeinde. Deren Kirche war der Heiligen Margarethe geweiht. Das Patronat lag bei den Grafen von Hanau. Zum Kirchspiel gehörte auch Höchst an der Nidder. Die Kirchengemeinde gehörte zum Erzbistum Mainz. Kirchliche Mittelbehörde war vor der Reformation das Archidiakonat des Propstes von St. Maria ad Gradus in Mainz, Landkapitel Roßdorf.
Neuzeit
Das Dorf gehörte zur Kellerei Naumburg, die Graf Philipp III. von Hanau-Münzenberg 1561 kaufte. Als Dorf der Grafschaft Hanau-Münzenberg wurde Erbstadt in der Reformation zunächst lutherisch und mit der „Zweiten Reformation“ in der Grafschaft unter Graf Philipp Ludwig II. 1597 reformiert.
1643 wurde die Kellerei – und somit auch Hainchen – seitens der Grafschaft Hanau an die Landgrafschaft Hessen-Kassel verpfändet. Grund waren finanzielle Forderungen von Hessen-Kassel an die Grafschaft Hanau-Münzenberg aus der Befreiung der Stadt Hanau durch Truppen der Landgrafschaft 1636. Das Pfand wurde nicht mehr ausgelöst. 1736, nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel die gesamte Grafschaft Hanau-Münzenberg an Hessen-Kassel, wurde aber noch 50 Jahre lang als Sekundogenitur für jüngere Prinzen des Hauses Hessen-Kassel, zunächst für Wilhelm (VIII.) 1736–1751, dann für Wilhelm (IX.) 1760–1786, genutzt. Während dieser Zeit verblieb Hainchen außerhalb dieser Sekundogenitur weiter bei der Landgrafschaft Hessen-Kassel. Erst 1786 kam es zur administrativen Wiedereingliederung der Kellerei Naumburg in die nun hessen-kasselische Grafschaft Hanau. 1803 wurde die Landgrafschaft Hessen-Kassel zum Kurfürstentum Hessen erhoben. Während der napoleonischen Zeit stand Hainchen ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807 bis 1810 zum Fürstentum Hanau, und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel Hainchen an das Großherzogtum Hessen und wurde dort dem Amt Ortenberg eingegliedert, das 1821 im Landratsbezirk Nidda, ab 1832: Kreis Nidda aufging. Durch die Revolution von 1848 gehörte Hainchen kurzfristig bis 1852 zum Regierungsbezirk Nidda, anschließend zum Kreis Büdingen.
Gebietsreform
Am 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Hainchen, Himbach und Rommelhausen zur neuen Gemeinde Limeshain.[3][4]
Einwohnerentwicklung
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hainchen 1221 Einwohner. Darunter waren 78 (6,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 192 Einwohner unter 18 Jahren, 519 waren zwischen 18 und 49, 258 zwischen 50 und 64 und 252 Einwohner waren älter.[5] Die Einwohner lebten in 531 Haushalten. Davon waren 147 Singlehaushalte, 159 Paare ohne Kinder und 165 Paare mit Kindern, sowie 57 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 105 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 339 Haushaltungen leben keine Senioren.[5] Im Jahr 1961 wurden 703 evangelische (90,01 %) und 60 katholische (7,68 %) Christen gezählt.[6]
Einwohnerzahlen
Hainchen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 589 | |||
1840 | 625 | |||
1846 | 644 | |||
1852 | 666 | |||
1858 | 635 | |||
1864 | 565 | |||
1871 | 518 | |||
1875 | 545 | |||
1885 | 551 | |||
1895 | 529 | |||
1905 | 534 | |||
1910 | 576 | |||
1925 | 609 | |||
1939 | 557 | |||
1946 | 847 | |||
1950 | 839 | |||
1956 | 780 | |||
1961 | 781 | |||
1967 | 864 | |||
1970 | 909 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.221 | |||
2015 | 1.356 | |||
2019 | 1.370 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[6]; Gemeinde Limeshain[7]; Zensus 2011[5] |
Kulturdenkmäler
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Hainchen
Infrastruktur
Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3191. Westlich führt die Bundesautobahn 45 an Hainchen vorbei.
Im Ort gibt es:
- eine evangelische Kirche
- zahlreiche Fachwerkhäuser
- eine Mehrzweckhalle
- die Kindertagesstätte Abenteuerland
- einen Dorfladen[8]
Persönlichkeiten
- Bernd Schneidmüller (* 1954), Historiker, geboren in Hainchen
Literatur
- Gerhard Kleinfeldt, Hans Weirich: Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum = Schriften des Instituts für geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16 (1937). ND 1984, S. 38.
- Siegfried R.C.T. Enders: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Baudenkmale in Hessen. Wetteraukreis I. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Braunschweig 1982, ISBN 3-528-06231-2, S. 265–268.
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926, S. 106.
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen Stand: 31.12.2019. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Gemeinde Limeshain, archiviert vom am 8. Mai 2010; abgerufen im März 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Reimer, UB Hanau, S. 183 nr. 198 Anm. 1.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 29. November 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 48, S. 1917, Punkt 1571; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 352.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 52 und 106, archiviert vom am 11. Juli 2021 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Hainchen, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Einwohnerzahlen Stand: 31.12.2019. In: Webauftritt. Gemeinde Limeshain, archiviert vom ; abgerufen im März 2021.
- ↑ https://www.dorfladen-hainchen.de/
Weblinks
- Webauftritt der Gemeinde Limeshain
- Hainchen, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).