Haidt (Markt Erlbach)

Haidt
Koordinaten: 49° 30′ 33″ N, 10° 39′ 57″ O
Höhe: 390 m ü. NHN
Einwohner:32 (1. Jun. 2017)[1]
Postleitzahl:91459
Vorwahl:09106
(c) Günter Gardill, CC BY-SA 2.0
Haus Nr. 8: denkmalgeschütztes Wohnhaus

Haidt ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Erlbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Südlich des Weilers fließt der Ulsenbach, ein linker Zufluss der Zenn. Im Süden liegt das Waldgebiet Reisach, 0,25 km östlich der Fichtenwald. 0,5 km nordwestlich liegt das Schlegelgründel, 0,5 km nordöstlich das Mitterfeld. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zum Knochenhof (0,6 km südwestlich) bzw. zu einer Gemeindeverbindungsstraße (0,6 km nördlich), die nach Kappersberg (1 km westlich) bzw. zur Staatsstraße 2244 verläuft (1,3 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde in Der Wilhermsdorfer und der Buchklinger ... Jagddistrict ... Fraisch, das zwischen 1707 bis 1740 entstand, als „Hey“ verzeichnet, zu dieser Zeit aus fünf Häusern bestehend.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Haidt drei Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Neuhof. Grundherren waren das Kastenamt Neuhof (1 Hof, 1 Gut) und das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (1 Hof).[4]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Haidt dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Markt Erlbach und der 1813 gegründeten Munizipalgemeinde Markt Erlbach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die Ruralgemeinde Eschenbach umgemeindet.[5][6] Am 14. September 1824 erfolgte die Umgemeindung in die Ruralgemeinde Siedelbach.[7] Am 1. Januar 1972 wurde Haidt im Zuge der Gebietsreform nach Markt Erlbach eingemeindet.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 1. über der stichbogigen Stalltür „J“(ohann) „G“(eorg) „Wust 1857“; innen böhmische Gewölbe auf vier Stützen[8]
  • Haus Nr. 2. hohes Mansarddachhaus mit Halbwalm von 1815; 3 zu 5 Fenster, Obergeschoss konstruktives Fachwerk; im Giebel Sandsteinrelief „Georg/Wust/1851“ mit Hausmarke (datiert Renovierung); im zugesetzten Türstock der Westseite im Sturz „G“(eorg) „C“(hristoph) „W“(ust) „1815“, dazwischen Hausmarke[8]
  • Haus Nr. 8: Wohnhaus

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002017
Einwohner254238222424293628252732
Häuser[9]35665559
Quelle[10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Kilian (Markt Erlbach) gepfarrt.[4] Die Katholiken gehören zur Kirchengemeinde Maria Namen (Markt Erlbach), die ursprünglich eine Filiale von St. Michael (Wilhermsdorf) war[18][21] und seit 2019 eine Filiale von St. Johannis Enthauptung (Neustadt an der Aisch) ist.[22]

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b www.markt-erlbach.de
  2. Haidt im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Christoph Beck: Die Ortsnamen des Aischtales und der Nachbartäler. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1983, ISBN 3-87707-041-8, S. 28 (Erstausgabe: 1926).
  4. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 99.
  5. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 33 (Digitalisat).
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 225.
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 205 f.
  8. a b R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 82. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 35 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 98 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1062, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1228, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1162 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1236 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1274 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1102 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 808 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 340 (Digitalisat).
  21. Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.
  22. Gemeinden. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.

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