Hahnheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 52′ N, 8° 14′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mainz-Bingen | |
Verbandsgemeinde: | Rhein-Selz | |
Höhe: | 124 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,39 km2 | |
Einwohner: | 1555 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 243 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55278 | |
Vorwahl: | 06737 | |
Kfz-Kennzeichen: | MZ, BIN | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 39 025 | |
LOCODE: | DE HA2 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Sant’ Ambrogio-Ring 33 55276 Oppenheim | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Werner Kalbfuß (SPD) | |
Lage der Ortsgemeinde Hahnheim im Landkreis Mainz-Bingen | ||
Hahnheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Selz an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Oppenheim hat.
Geographie
Der Weinort liegt in Rheinhessen ca. 12 Kilometer südlich von Mainz. Im Süden und Osten von Hahnheim fließt die Selz. Die Gemeinde grenzt östlich an Selzen, weitere Nachbargemeinden sind Köngernheim, Sörgenloch, Undenheim und Zornheim.
Zu Hahnheim gehören auch die Wohnplätze Eberbacherhof, Sonnenhof und Wahlheimerhof.[2]
Geschichte
Archäologische Funde aus der Bronze-, Eisen- und Römerzeit weisen auf eine frühe Besiedlung hin.
Erstmals wurde Hahnhaim am 12. Juli 764 im Lorscher Codex urkundlich erwähnt als Hagenheim.[3] Anlass war eine Schenkung der Williswinda, Witwe des Robert I., und ihres Sohnes, Graf Cancor, an das Kloster Lorsch. Im Kopialbuch des Lorscher Codex sind zu Hahnheim 13 Schenkungsurkunden vermerkt (Urkunden 1921–1932 und 1999).[4]
Später wurde der Ort reichsritterschaftlich. Ortsherren waren von 1560 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Freiherren von Dienheim.[5]
Am 18. März 1945 wurde Bad Kreuznach kampflos den US-Truppen übergeben. Am 19. März 1945 stieß die 5. US-Infanterie-Division unter Stafford LeRoy Irwin jedoch auf den erbitterten Widerstand einer deutschen Einheit der 7. Armee, von zwei Batterien der 9. Flakdivision, in Hahnheim.[6] Am 21. März 1945 erreichten Verbände der 3. US Army, XII. US-Armeekorps, Nierstein am Rhein.[7]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Hahnheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[8]
Wahl | SPD | CDU | WGR | Gesamt |
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2019 | 9 | 4 | 3 | 16 Sitze |
2014 | 9 | 4 | 3 | 16 Sitze |
2009 | 7 | 4 | 5 | 16 Sitze |
Bürgermeister
Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde Werner Kalbfuß (SPD) mit 71,46 % der Stimmen erneut direkt zum Ortsbürgermeister gewählt.[9] Er ist Nachfolger von Sigrid Mangold-Wegner (SPD), die dieses Amt von 2004 bis 2014 innehatte.
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein linksgerichteter schreitender goldener (gelber) Hahn.“ | |
Wappenbegründung: Der Hahn steht „redend“ für den Ortsnamen. |
Gemeindepartnerschaft
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Kulturdenkmäler
In der Gemarkung in Richtung Köngernheim liegt an der Landstraße, die zur B 420 führt, ein um das Jahr 1884 angelegter jüdischer Friedhof.
- Ehemaliges Schloss der Herren von Dienheim
- Katholische Dreikönigskirche
- Evangelische Kirche
- Alter Bahnhof Selzen-Hahnheim
- Wasserbehälter
- Eingang zum jüdischen Friedhof
Biotope
In der Gemarkung wurden vor allem an der Selz und an der ehemaligen Bahnstrecke Alzey–Bodenheim, der „Amiche“, mehrere Biotope angelegt.
Verkehr
Die Gemeinde wird durchquert von der Landesstraße 432. Zur B 420 sind es in südlicher Richtung 2 km. Die Bundesautobahnen 60 und 63 sind mit dem Auto in etwa 20 bzw. 10 Minuten zu erreichen.
1879 bis 1985 hatte Hahnheim mit dem Bahnhof Selzen-Hahnheim an der Bahnstrecke Bodenheim–Alzey Anschluss an die Eisenbahn. Heute hat die Gemeinde durch die KRN-Buslinien 652 und 660 einen regelmäßigen ÖPNV-Anschluss an Mainz sowie die Städte Alzey und Nieder-Olm.[10]
Persönlichkeiten
In Hahnheim geboren
- Johann Hoffmann (1857–1919), Neurologe und Neuropathologe
Mit Hahnheim verbunden
- Sigrid Mangold-Wegner (* 1950), Politikerin (SPD) und 2002–2006 Mitglied des Landtages, langjähriges Mitglied des Hahnheimer Gemeinderats sowie 2004–2014 Ortsbürgermeisterin
Literatur
- Marek Zurowski: Hahnheim 764–1990. Aus der Geschichte einer rheinhessischen Weinbaugemeinde. 1. Auflage. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1991, ISBN 3-89264-591-4.
- Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Gießen 1905, S. 197–198.
Weblinks
- Geschichtliche Informationen zu Hahnheim bei regionalgeschichte.net
- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Hahnheim
- Literatur über Hahnheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 162 (PDF; 2,6 MB).
- ↑ Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 1), Urkunde 1, 12. Juli 764 – Reg. 2. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 50, abgerufen am 10. Januar 2018.
- ↑ Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 3), Urkunden 1921 ff. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 342, abgerufen am 10. Januar 2018.
- ↑ Kurt Rosendorn: Die rheinhessischen Simultankirchen bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts. Jaeger, Speyer 1958, S. 226, online bei dilibri.de
- ↑ Heinz Leiwig: Finale 1945 Rhein-Main, Der Hahnheimer Kessel, Düsseldorf 1985, S. 52–53
- ↑ Geschichtsverein Nierstein
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderat Hahnheim 2019
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 29. September 2019 (siehe Rhein-Selz, Verbandsgemeinde, achte Ergebniszeile).
- ↑ Linienfahrpläne auf der Seite des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbunds, abgerufen am 30. Dezember 2023
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Positionskarte von Deutschland
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Hahnheim, Evangelische Kirche, spätklassizistischer Saalbau, bezeichnet 1836
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Hahnheim, ehemaliges Schloss, Renaissancebau, Treppenturm, bezeichnet 1590; errichtet von den Herren von Dienheim, die Mitte des 16. Jahrhunderts die Ortsherrschaft übernommen hatten.
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Hahnheim, ehemaliger Bahnhof, um 1896
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Pavillonartiger Jugendstiltypenbau aus Gelbsandsteinquadern, bezeichnet 1907, Architekt Wilhelm Lenz, Kulturinspektion Mainz
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Um 1884 angelegtes, bis 1938 belegtes langgezogenes Areal; 16 Grabmäler bzw. -fragmente von 1870 bis 1922; Holocaust-Gedenkstein, 1948
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Hahnheim, Katholische Dreikönigskirche, Saalbau, 1934/35