Hafen von Montevideo

Hafen von Montevideo
Daten
HafentypSeehafen
Geografische Informationen
OrtMontevideo
DepartementDepartamento Montevideo
StaatUruguay
Hafen von Montevideo
Hafen von Montevideo
Koordinaten34° 54′ 4″ S, 56° 12′ 35″ W
Hafen von Montevideo (Uruguay)
Lage Hafen von Montevideo
Die Prinsendam im Hafen von Montevideo
MontevideoTCP.JPG

Der Hafen von Montevideo ist der wichtigste Handelshafen Uruguays.

Er befindet sich am Río de la Plata in der Bucht von Montevideo an der nördlichen Seite der Halbinsel, auf der die Ciudad Vieja gelegen ist. Ihm kam im Verlauf der Geschichte der Stadt Montevideo und auch des Staates Uruguay eine bedeutende Funktion zu. Dies aufgrund seiner Bedeutung als wirtschaftlicher Mittelpunkt bedingt durch die exportorientierte Landwirtschaft, als auch durch die Versorgung der Eingeschlossenen im Rahmen der Belagerung Montevideos während des Guerra Grande.

Geschichte des Hafens

Nachdem bereits im Jahre 1824 eine neue Mole angelegt wurde, führte der immer größer werdende Tiefgang der Schiffe dazu, dass ein Anlegen an dieser nicht mehr möglich war. Somit wurde ab ca. 1840 sowohl die Beladung als auch die Löschung der Schiffsfracht dadurch bewerkstelligt, dass die in der Bucht von Montevideo ankernden Schiffe über mit hohen Rädern ausgestattete Karren erreicht wurden, welche die Fracht zu dem in der calle Zabala befindlichen Zoll beförderten. Eine Neugestaltung des Hafens war jedoch über kurz oder lang unumgänglich.

Umgestaltung des Hafens ab 1901

Dem Ausbau des Hafens zwischen den Jahren 1901 und 1909 ging eine lange Planungsphase voraus.

Vom ursprünglich bereits im Jahre 1856 per Gesetz festgelegten Ausbau des Hafens bis zur Grundsteinlegung am 18. Juli 1901 verzögerte sich der Bau durch die – infolge der politischen Unruhen in und nach dem Guerra Grande auftretenden unter anderem durch die hohe Staatsverschuldung bedingten – finanziellen Schwierigkeiten.

Nach ersten Ausbauvorschlägen einer britischen Firma im Zeitraum 1873 bis 1875 entschied schließlich 1896 eine Braunschweiger Firma den 1889 ausgeschriebenen internationalen Wettbewerb zur Hafengestaltung zu ihren Gunsten. Die Bautätigkeit selbst wurde sodann durch ein französisches Unternehmen im Jahre 1901 begonnen. Errichtet wurden im Hafenareal, für dessen Gelände 60 ha Erdreich aufgeschüttet wurde, neben einem die Hafenanlage schützenden Damm, jeweils ein Wellenbrecher mit 940 bzw. 1300 Metern Länge. Eine 2,5 Kilometer lange Mole nebst Ausbaggerungen für den Zugang zum Río de la Plata, einen Vorhafen und zwei 7,5 Meter tiefe Hafenbecken waren ferner Teil der Baumaßnahmen.

Die Fertigstellung des komplett staatlich finanzierten Hafens erfolgte zwar erst im Jahre 1909, eine zumindest teilweise Nutzung fand jedoch bereits ab 1904 statt. Verwaltet wurde der Hafen von der 1916 gegründeten staatlichen Administración Nacional del Puerto Montevideo. Seit 1933 obliegt die Verwaltung der zentral für alle Häfen Uruguays zuständigen Administración Nacional de Puertos (ANP).

Aktuelle Situation

Wracks im Hafen von Montevideo (2016)

Auch heutzutage ist der Hafen von Montevideo weiterhin der wichtigste Überseehafen des Landes. Im Jahr 2010 wurden in Hafen von Montevideo 9.178.327 Tonnen Güter umgeschlagen.[1] Neben dem Umschlag von Gütern dient er auch der Personenschifffahrt. Die bedeutendste Fährverbindung stellt hierbei der Passagier-Transfer durch die BUQUEBUS-Fähren zwischen Montevideo und Buenos Aires dar. 1997 nutzten 741.999 Personen diese Fährverbindung über den Hafen von Montevideo nutzten. Bis 2001 war diese Zahl jedoch rückläufig, als 470.788 Schiffsreisende auf dieser Strecke verkehrten.[2] Im Jahr 2010 nutzten 466.293 Fahrgäste die Fährverbindungen des Hafens von Montevideo.[3]

Im Hafen befinden sich zahlreiche Auflieger und Wracks, meist von Fischereifahrzeugen.

Containerhafen

Im Jahre 2010 wurden im Hafen von Montevideo 671.952 Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Somit lag der Containerumschlag 2010 fast wieder auf dem Niveau vor der Finanzkrise von 2007 mit 675.273 Standardcontainern.

Literatur

  • Günter Mertins (Hrsg.): Beiträge zur Stadtgeographie von Montevideo (= Marburger geographische Schriften. Heft 108). Selbstverlag der Marburger Geographischen Gesellschaft e.V., Marburg an der Lahn 1987, ISBN 3-88353-032-8.

Weblinks

Commons: Hafen von Montevideo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistische Daten der Hafenverwaltung zur Entwicklung des Güteraufkommens (Memento des Originals vom 28. August 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.anp.com.uy
  2. Statistische Daten zur Entwicklung des Passagieraufkommens@1@2Vorlage:Toter Link/www.fing.edu.uy (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
  3. Statistische Daten der Hafenverwaltung zur Entwicklung des Passagieraufkommens (Memento des Originals vom 28. August 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.anp.com.uy

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MontevideoTCP.JPG
Containers Terminal at Montevideo harbour
Trade port, Montevideo URY.jpg
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The twenty sixth floor of the telecommunication tower ANTEL is one of the highest points in Montevideo city, Uruguay. From there has been shot this picture which shows a part of the Montevideo trade port and its shipping terminal. A 70% Sepia colour map has been added to give an old effect to the picture.
Shipwrecks in Montevideo.jpg
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Shipwrecks in harbour of Montevideo
PRINSENDAM 20100224 5550a.jpg
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Prinsendam at the port of Montevideu (Uruguay)