Haderslev Amts Jernbaner

Haderslev Amts Jernbaner
Haderslebener Kreisbahn
Haderslebener Kreisbahn
(Atlas der Eisenbahnen von Mitteleuropa 1902)
Hadersleben Staatsbahnhof–Christiansfeld
Kursbuchstrecke:102 h (1914)
Streckenlänge:Hadersleben Kleinbf–Christiansfeld 18,5 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Minimaler Radius:150 m
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
von Schottburg
Bahnstrecke Vojens–Haderslev von Vojens
0,0Hadersleben Staatsbahnhof dän. Haderslev Statsbanegaard
1,1Hadersleben Kleinbahnhof dän. Haderslev Amtsbanegaard
nach Arnum und nach Aarösund
3,9Vesterris Hp
4,5Nieder Aastrup dän. Neder Åstrup
6,2Ober Aastrup dän. Over Åstrup
8,2Wonsbek dän. Vonsbæk
9,3Wildfang (Nordschleswig) dän. Vildfang
10,4Sillerupgaard Hp
11,4Sillerup dän. Sillerup
13,5Fjelstrup Åstrup dän. Fjelstrup
?Gammelby (Nordschleswig) Hp
?Kellergaard Hp
17,5Faustrup dän. Favstrup
20,1Christiansfeld dän. Christiansfeld
Hadersleben Kleinbahnhof–Arnum
Kursbuchstrecke:102 h (1914)
Streckenlänge:49,7 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
von Schottburg
0,0Hadersleben Kleinbahnhof dän. Haderslev Amtsbanegaard
nach Christiansfeld
Mühlenstrom
nach Aarösund[1]
1,5Hadersleben Süderbrücke dän. Haderslev Syd
3,9Erlev Hp
5,0Erlev Kro Hp
6,6Nörbygaard
7,5Mastrup dän. Marstrup
?Pamhule Hp
11,3Ustrup
nach Scherrebek über Branderup
12,9Högelund
16,0Gammel Laadegaard
17,0Jernbyt Hp
Bahnstrecke Fredericia–Flensburg
19,2Woyens Kleinbahnhof dän. Vojens Amtsbanegaard
22,6Skrydstrup dän. Skrydstrup
24,3Uldal
26,2Baekskov
27,3Kolsnap
28,8Groß Nustrup dän. Store Nustrup
30,2Lille Nustrup
34,3Osterlinnet dän. Øster Lindet
37,5Vesterlindet
von Rödding (Kreis Hadersleben)
41,2Gramm dän. Gram
42,5Grammby dän. Gramby
45,7Thiset dän. Tiset
von Ustrup
50,3Arnum dän. Arnum
nach Scherrebek
Gramm–Rödding
Kursbuchstrecke:102 h (1914)
Streckenlänge:9,1 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
von Arnum dän. Arnum
41,2Gramm dän. Gram
nach Hadersleben
43,1Laasled Hp
45,3Brendstrup dän. Brændstrup
49,7Rödding dän. Rødding
Hadersleben Kleinbahnhof–Aarösund
Kursbuchstrecke:102 h (1914)
Streckenlänge:28,6 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
von Schottburg
0,0Hadersleben Kleinbahnhof dän. Haderslev Amtsbanegaard
nach Christiansfeld
Mühlenstrom
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BSicon .svgBSicon exSTR+r.svgBSicon exSTR.svg
nach Arnum[1]
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1,5Hadersleben Süderbrücke dän. Haderslev Syd
BSicon .svgBSicon exABZgl.svgBSicon exSTRr.svg
4,3Brorsböl Hp
5,1Wandling dän. Vandling
8,0Norderwilstrup dän. Nørre Vilstrup
9,8Süderwilstrup dän. Sønder Vilstrup
Victoriabad
12,8Kjelstrup Bad
14,6Olufskaer
17,3Heisagger dän. Hejsager
18,9Halk dän. Halk
20,0Sode
20,8Hyrup
23,4Oesby dän. Øsby
25,1Haistrup dän. Hadstrup
26,1Raade
27,2Aarösund dän. Årøsund ByHp
28,6Aarösund dän. Årøsund Havn
nach Assens
Hadersleben Kleinbahnhof–Schottburg
Kursbuchstrecke:102 h (1914)
Streckenlänge:38,4 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
von Christiansfeld, Aarösund und Ustrup
0,0Hadersleben Kleinbahnhof dän. Haderslev Amtsbanegaard
1,2Hadersleben Staatsbahnhof dän. Haderslev Statsbanegaard
2,5Ejsböl
6,0Moltrup dän. Moltrup
7,1Bramdrup dän. Sdr. Bramdrup
9,2Hjerndrup
11,8Ulriksbjerg
12,8Simmerstedt dän. Simmersted
15,2Maugstrup dän. Magstrup
16,8Kastwraa dän. Kastvrå
18,5Sommersted Öst Hp
19,5Sommersted By
20,6Sommerstedt Kleinbahnhof dän. Sommersted Amtsbanegaard
Bahnstrecke Fredericia–Flensburg
21,6Sommersted Vest
23,2Mölby dän. Tovskov
24,8Leerdt dän. Lerte
26,3Oerstedt dän. Sönder Örstedt
29,7Jels dän. Jels
32,6Haraldsholm
34,6Mecklenburg Krug dän. Mikkelborg Kro
36,2Skodborgskov
38,4Schottburg Kleinbahnhof dän. Skodborg
Ustrup–Scherrebek
Bahnhof Wittstedt
Kursbuchstrecke:102 h (1914)
Streckenlänge:65,8 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
von Hadersleben Kleinbahnhof, dän. Haderslev Amtsbanegaard
0,0Ustrup dän. Ustrup
nach Arnum über Gramm
2,2Wittstedt dän. Slukefter
4,2Arnitlund
Bahnstrecke Fredericia–Flensburg
6,4Oberjersdal Kleinbahnhof dän. Over-Jerstal
Amtsbanegaard, (Übergang zur Staatsbahn)
9,8Niederjersdal dän. Neder-Jerstal
10,9Blankenhof
12,6Strandelhjörn dän. Strandelhjørn
14,9Galstedt dän. Galsted
16,2Rangstrup dän. Rangstrup
19,2Östergaarde
21,8Aggerschau dän. Agerskov
24,0Kjaergaard Hp
Bahnstrecke Branderup–Osterterp von der Sicherungsstellung Nord[2]
25,7Branderup Mølle
Militärbahn zur Sicherungsstellung Nord Richtung Döstrup
26,6Branderup dän. Branderup
26,8Branderup Mark Hp
30,8Mandbjerg
34,1Toftlund Kirche dän. Toftlund Kirke
35,4Toftlund dän. Toftlund
?Stenderup dän. Sönder Stenderup Hp
39,2Gravlund
?Hoirup dän. Vester Højrup
von Ustrup über Gramm
44,8Arnum dän. Arnum
48,9Spandet dän. Spandet
51,1Fjerstedt dän. Fjærsted
54,1Roagger dän. Roager
55,1Osterobeling dän. Øster Åbølling
58,3Friefeld dän. Frifelt
61,7Ullemölle
65,8Scherrebek Kleinbahnhof dän. Skærbæk Amtsbanegaard

Die Haderslev Amts Jernbaner (deutsch Haderslebener Kreisbahn) war ein Eigenbetrieb des Landkreises Hadersleben in Nordschleswig, das 1920 an Dänemark abgetreten wurde.

Das Netz der Kleinbahn hatte 1914 einen Umfang von 209 Kilometern. Ab 1936 war die Bahn der Konkurrenz des massiv geförderten Straßenverkehrs nicht mehr gewachsen, und die Strecken wurden kurz nacheinander eingestellt, zuletzt 1939 der Abschnitt Haderslev–Toftlund.

Geschichte

Im überwiegend dänischsprachigen Nordschleswig versuchte der preußische Staat die Infrastruktur massiv zu verbessern. Dazu gehörte auch der Bau von Kleinbahnen nach dem preußischen Kleinbahngesetz von 1892.

Die Meterspurbahn befuhr folgende Teilstrecken. Alle sind im Kursbuch 1914 unter 102 h verzeichnet:

Hadersleben–Christiansfeld

StreckekmEröffnungStilllegung
Deutsch: ChristiansfeldHadersleben
Dänisch: Christiansfeld–Haderslev
18,94. März 189925. Juni 1932

In den 1920er Jahren gab es Pläne, die Hauptbahn (Fredericia–)KoldingPattburg nach Osten zu verlegen, denn Hadersleben und Apenrade, die beiden größten Städte in Nordschleswig, sollten nicht länger nur über Stich- und Kleinbahnen erreichbar sein. Bei dieser Lösung wären Teile der Koldinger Südbahn und der Kreisbahnstrecke Christiansfeld–Hadersleben in die neue Hauptbahntrasse mit einbezogen worden. Allerdings kam dieses Projekt über das Planungsstadium nicht hinaus. Stattdessen baute man die Chausseen im Landesteil aus.

Hadersleben–Gramm–Rödding

StreckekmEröffnungStilllegung
Deutsch: Hadersleben–Ustrup / Dänisch: Haderslev–Ustrup11,34. August 189923. Juni 1939
Deutsch: Ustrup–Woyens / Dänisch: Ustrup–Vojens7,94. August 189930. November 1938
Deutsch: Wojens–Gramm–Rödding / Dänisch: Vojens–Gram–Rødding27,15. März 189930. November 1938

Gramm–Arnum

StreckekmEröffnungStilllegung
Deutsch: Gramm–Arnum / Dänisch: Gram–Arnum9,113. September 191021. Mai 1937

Hadersleben–Aarösund

StreckekmEröffnungStilllegung
Deutsch: Hadersleben–Aarösund / Dänisch: Haderslev–Årøsund28,628. Mai 190315. Februar 1938

Hadersleben–Schottburg

1905 wurde die Bahnstrecke Flensburg–Fredericia höher gelegt und die Schmalspurstrecke wurde unter teilweiser Nutzung des geräumten Planums erbaut.

StreckekmEröffnungStilllegung
Deutsch: HaderslebenSommerstedtSchottburg
Dänisch: HaderslevSommerstedSkodborg
37,31. Juli 19051. Februar 1933

Der mit einem Dreischienengleis in den Spurweiten 1000 mm und 1435 mm ausgerüstete Streckenabschnitt zwischen Amtsbanegaard und Statsbanegaard wurde 1934 von den DSB übernommen, um den Zugverkehr zum Hafen aufrechterhalten zu können.[3] Näheres hierzu siehe unter Bahnstrecke Vojens–Haderslev, Details über Strecke und Bahnhöfe.

Ustrup–Toftlund–Arnum–Scherrebek

StreckeLänge
km
EröffnungStilllegung
Deutsch: Ustrup–Oberjersdal–Toftlund
Dänisch: Ustrup–Over Jerstal–Toftlund
34,52. April 190424. Juni 1939
Deutsch: Toftlund–Arnum
Dänisch: Toftlund–Arnum
9,415. September 191021. Mai 1937
Deutsch: Arnum–Scherrebek
Dänisch: Arnum–Skærbæk
21,01. April 191121. Mai 1937

In Arnum schloss sich 1910 die „Kreis“bahn und im April 1911 endete die Ausbauphase.

In Scherrebek gab es eine Umsteigemöglichkeit zur Marschbahn. In Gramm konnte man auf die andere Strecke der „Kreis“bahn (nach Rödding) wechseln.

Das Reichskursbuch 1914 verzeichnet unter der Nummer 102 h vier bis sechs Zugpaare täglich auf den einzelnen Teilstrecken; zwischen Gramm und Rödding waren es sogar sieben.

Der Fahrzeugpark umfasste 35 Dampfloks, 62 Personenwagen, 5 Packwagen, 17 Postwagen, 335 Güterwagen und 26 sonstige.

Der Verkehr war immer schon defizitär und Geld für die Erneuerung der Strecken war nicht vorhanden. So wurde die Kreisbahn schon früh eingestellt.

Fährverbindung Aarøsund–Assens

Ab 1923 bestand Bedarf, Zuckerrüben von Jütland zur Zuckerfabrik nach Assens auf Fünen zu bringen. Zu diesem Zweck wurde der Fährhafen von Aarøsund, der bis zu diesem Zeitpunkt nur dem Autoverkehr diente, mit Gleisanlagen ausgestattet. Dort war seit 1921 die von der Werft Schmidt-Tüchsen & Hegge in Laboe gebaute Fahrzeugfähre Sønderjylland im Einsatz.

Die Autofähre wurde 1923 in der Aalborg Værft zur Eisenbahnfähre mit Gleisen mit einer Spurweite von 1000 mm umgerüstet, um die auf der Kreisbahn beladenen Fahrzeuge nach Fünen übersetzen zu können. Dazu wurden ferner die Bug- und Hecköffnungen der Fähre durch Entfernung der Verkleidung auf 2,9 Meter verbreitert und mit neuen Holztüren ausgestattet. Am 5. Oktober 1923 wurden die ersten drei Güterwagen von Aarøsund nach Assens gebracht.

Am 22. Mai 1937 endete der planmäßige Verkehr auf der Strecke Haderslev Amtsbanegaard–Aarøsund Havn. Der Transport der Güterwagen nach Assens erfolgte durch die Kleinbahn noch bis zum Ende der Rübenkampagne 1937/38.

Nach Beendigung der Rübentransporte wurde ab dem 15. Februar 1938 die Strecke 350 m vor Aarøsund unterbrochen und die Strecke nach Haderslev abgebaut. Der Lokschuppen in Aarøsund, die Gleise im Bahnhof und auf dem Fähranleger, sowie die verbliebenen 350 Meter Gleis, die Dampflokomotive Nr. 44 (1448/1910/Jung)[4] und 64 offene Wagen wurden von der zur Assens Sukkerfabrik gehörenden Roedyrkerforeningen Haderslev Näs übernommen. Diese beförderte weiterhin die Güterwagen mit der Fähre.

Nach einem Zusammenstoß mit einer Mine am 22. Oktober 1942 sank die Sønderjylland südlich von Årø. Nach der Hebung im Frühjahr 1943 wurde sie in der Svendborg Skibsværft instand gesetzt. Wegen der Ölknappheit während des Zweiten Weltkrieges fuhr das Schiff bis 1946 nur während der Rübenkampagne von Oktober bis Januar.

Im Februar 1951, nach dem Ende der Rübenkampagne 1950, wurde der Transport der Eisenbahnwagen mit der Fähre eingestellt und die Gleisanlagen an Land abgebaut.[5]

Literatur

  • Erich Staisch: Der Zug nach Norden. Ernst Kabel Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-8225-0298-7
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Schleswig Holstein 2 (westlicher Teil). Band 13. EK-Verlag, Freiburg im Breisgau 2012, ISBN 978-3-88255-672-8, S. 344–347.

Einzelnachweise

  1. a b Byvandring, på sporet of nedlagte privatbaner. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 19. September 2019 (dänisch).@1@2Vorlage:Toter Link/jernbanearkivalier.dk (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Militærbanen Øster Terp–Branderup (dän.) (PDF; 6,3 MB)
  3. Haderslevbanen. In: haderslevbanen.dk. Abgerufen am 10. Mai 2021 (dänisch).
  4. Rettelser og tilføjelser. Der forskes endnu i roebanerne, Side 76. In: dansk-jernbanearkiv.dk. Abgerufen am 4. Juli 2018.
  5. Sønderjylland. Hændelser og særlige begivenheder. In: faergelejet.dk. Abgerufen am 4. Juli 2018 (dänisch).

Weblinks

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Gammelt billede af Slukefter Kro, da den i den tyske tid var Wittstedt stationskro på Haderslev Amts Jernbaner