Hackewitz

Wappen derer von Hackewitz im Kreishaus in Greifswald

Hackewitz ist der Name eines pommerschen Adelsgeschlechts, das in Vorpommern begütert war.

Geschichte

Die Familie beginnt ihre Stammreihe mit dem herzoglich pommerschen Kammerjunker Franz Albrecht Hackwitz, der 1622 mit Klein Ernsthof, Kräselin (heute Wüstung)[1] und Gustebin bei Wolgast belehnt wurde. Sie hatte vor 1692 das Tertialgut von Wusterhusen-Stevelin-Warsin in Besitz. Denn der Sohn des Franz Albrecht I. von Hackewitz-Klein Ernsthof, der königlich schwedische Rittmeister Franz Joachim von Hackewitz wurde 1693 in Wusterhusen geboren. Genannt wurde in den schwedischen Reduktionsverfahren der Cornett Franz Heinrich von Hackewitz.

Ephraim Joachim von Hackewitz-Stevelin (1754–1826) vollzog und untersiegelte als Mitglied[2] der Schwedisch-Pommerschen Ritterschaft das so genannte Revers von 1806. Sein Enkel Adalbert[3] von Hackewitz trat 1867 dem Johanniterorden bei und wurde Mitglied der Pommerschen Provinzial-Genossenschaft dieser Kongregation.[4] Er saß auf Wahlendow und Waschow[5] bei Lassan. Das Rittergut Wahlendow mit der Pertinenz Weißmühl war seit 1864 in seinem Besitz. Er hatte es von seinem Vater Karl Gustav von Hackewitz (1791–1864) geerbt, der es 1821 durch Erbschaft von seinem verstorbenen Onkel von Schwanefeld erhalten hatte.

Die von Hackewitz blieben noch bis weit nach 1915 im Besitz des erwähnten Tertialgutes, hatten es aber oft verpachtet. Stevelin als eigentlichem Hauptsitz der Familie konnte bis zu der Generation des Obersts a. D. Karl[6] von Hackewitz (1860–1923), liiert mit Gertrud Wellenberg,[7] nach 1914 gehalten werden. Die Familie wohnte aber bereits in Greifswald.[8] Alle ihre direkten Nachfahren fielen sämtlich als Offizier zwischen 1940 bis 1945.

Wappen

Wappen in Siebmachers Wappenbuch 1906

Das Wappen zeigt in Blau einen mit drei liegenden silbernen Monden belegten roten Balken, begleitet von (2:1) wachsenden goldenen Hirschen. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein wachsender goldener Hirsch.[9] Das Wappen der Familie von Hackewitz ist Teil des Wappenfrieses der 24 Gutsherren und drei Städte im Kreishaus von Greifswald, die Mitglieder des ständischen Kreistages des Landkreises Greifswald waren.

Bekannte Familienmitglieder

  • Gustav von Hackewitz (1804–1873), preußischer Generalmajor
  • Karl von Hackewitz (1838–1889) preußischer Generalmajor
  • Lili von Hackewitz (1857–1924), deutsche religiöse Schriftstellerin
  • Ottilie von Below, geb. von Hackewitz (1837–1894), deutsche Schriftstellerin

Literatur

Weblinks

Commons: Hackewitz (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. IV. Teils Band II, Anklam 1868, S. 1105, Fußnote 1 (Google Books)
  2. Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrhundert. In: Robert Klempin, Gustav Kratz (Hrsg.): GAB. VI. Uebersichten der ritterschaftlichen Familien in Schwedisch-Pommern im XVIII. Jahrhundert, Nr. 29. In Commission bei A. Bath (Mittler`s Sortimentsbuchhandlung), Berlin 1863, S. 556 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 11. März 2022]).
  3. E. F. August: Womit zu der Montag, den 2. April 1849, in dem Sitzungssaale der Stadtverordneten stattfindenden öffentlichen Prüfung des Cölnischen Realgymnasiums ehrerbietigst einladet der Director. Lehrplan des Real-Gymnasiums, 6. Aus Ober-Quarta. Gedruckt in der Nauckschen Buchdruckerei, Berlin 1849, S. 46 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 11. März 2022]).
  4. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. 1881. In: Johanniterorden (Hrsg.): MV mit Status der Ritter. Pommern, Nr. 20. Julius Sittenfeld, Berlin 1881, S. 17–174 (d-nb.info [abgerufen am 11. März 2022]).
  5. Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der preussischen Monarchie. 1. A - K. H, Hackwitz (Hackewitz). Ludwig Rauh, Berlin, Leipzig: Expedition des Adelslexicons 1855, S. 307 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 11. März 2022]).
  6. Programm der Realschule Erster Ordnung in Magdeburg, womit zu der am 20. März 1875 von 8 Uhr an stattfindenden öffentlichen Prüfung der Schüler einladet der Director Dr. Holzapfel. Verzeichnis der Schüler, die im letzten Semester die Schule besucht haben, Ober-Sexta. Hofbuchdruckerei Carl Friese, Magdeburg 1875, S. 41 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 11. März 2022]).
  7. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen v. Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert). 1961. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2014; Nachfolge "Des Gotha"; Vorgänger des GGH. Band V, Nr. 26. C. A. Starke, 1961, ISSN 0435-2408, S. 92–96 (d-nb.info [abgerufen am 11. März 2022]).
  8. Ernst Seyfert: Niekammer`s Güter-Adressbücher. I. 1914. Güter-Adreßbuch der Provinz Pommern. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größerer Bauernhöfe der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. Handbuch der Königlichen Behörden. Mit Unterstützung vieler Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: GAB. 4. Auflage. III. Regierungsbezirk Stralsund, Greifswald. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 252–253 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 11. März 2022]).
  9. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band IV, C. A. Starke, Limburg an der Lahn. 1978

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