HSL 2

HSL 2
HSL 2 bei Berloz
HSL 2 bei Berloz
Strecke der HSL 2
Lage und Verlauf der HSL 2 im belgischen Hochgeschwindigkeitsnetz
Streckenlänge:66 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV, 50 Hz ~
Maximale Neigung:NBS: 21,58[1] 
Minimaler Radius:NBS: 4650[1] m
Höchstgeschwindigkeit:300 km/h
Zweigleisigkeit:durchgehend
Betriebsstellen und Bauwerke[2]
Strecke 36/36N von Brüssel
Strecke 53 von Schellebelle
Strecke 35 von Hasselt
28,7
0,0
Leuven
Strecke 139 nach Ottignies
Linie 36 nach Lüttich
Tunnel Bierbeek (758 m)
21,3Hoegaarden
Grenze Provinz Flämisch-BrabantProvinz Lüttich
Grenze Provinz Lüttich–Flämisch-Brabant
Grenze Provinz Flämisch-Brabant–Provinz Lüttich
Grenze Provinz Lüttich–Provinz Limburg
Grenze Provinz Limburg–Provinz Lüttich
Strecke 36 Lüttich – Brüssel
50,3Pousset
Strecke 36 von Brüssel
66,2
92,9
Ans
Ende des Schnellfahrabschnittes
Tunnel Saint-Gilles
Strecke 34 von Hasselt
99,0Liège-Guillemins
Strecke nach Maastricht
Strecke nach Namur
Strecke nach Aachen

Die HSL 2 (niederländisch: Hogesnelheidslijn 2, französisch: LGV 2 bzw. Ligne à grande vitesse 2) ist eine 95 km lange belgische Schnellfahrstrecke zwischen Brüssel und Lüttich. Die HSL 2 wird derzeit vom Thalys, vom ICE International und von Intercity-Zügen benutzt. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 300 km/h.

Verlauf

Zwischen Brüssel und Löwen folgt die Strecke der Trasse der bestehenden Bahnstrecke Brüssel–Lüttich (L 36), die in diesem Bereich viergleisig ausgebaut wurde. Die mittleren beiden Gleise dienen dabei seit 2003 dem Hochgeschwindigkeitsverkehr (L 36N), die mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h befahren werden kann, die äußeren beiden Gleise dienen dem übrigen Verkehr. Zwischen Löwen und Lüttich folgt die hier als Neubaustrecke ausgeführte Schnellfahrstrecke in Verkehrswegebündelung dem Verlauf der Autobahn E 40 bis kurz vor Lüttich.[3] Diese Verkehrswegebündelung ging aus einer Forderung der Genehmigungsbehörde im Zuge der Streckenplanung hervor.[1]

Die Neubaustrecke zwischen Löwen und Bierset (etwa 10 km westlich von Lüttich) misst 62 km.[1]

Bei Ans geht die Neubaustrecke in die zweigleisige Bestandsstrecke Brüssel–Lüttich über.[1]

Die maximale Längsneigung der Neubaustrecke liegt bei 21,58 Promille. Im 300-km/h-Abschnitt liegt der minimale Bogenhalbmesser bei 4650 m, bei einer Überhöhung von bis zu 130 mm.[1]

Geschichte

Nach einer Vereinbarung der am Projekt PBKA beteiligten Verkehrsminister sollte der Abschnitt Brüssel–Aachen im Jahr 1998 fertiggestellt werden.[4] Im Frühjahr 1998 begannen die Bauarbeiten an der Neubaustrecke.[5] Am 11. Januar 2001 starb beim Zusammenstoß zweier Bauzüge ein Lokführer. Vier Lokomotiven und zehn Wagen wurden irreparabel beschädigt und vor Ort verschrottet.[3]

Der Betrieb wurde 2002 aufgenommen. Aufgrund fehlender Zulassung für die Strecke verkehrten die zum Fahrplanwechsel im Dezember 2002 neu eingesetzten ICE 3M des ICE International über die Bestandsstrecke.[6] Bei Versuchsfahrten eines ICE 3M auf der Strecke wurde am 28. Oktober 2003 Schotterflug beobachtet. Als kritische Geschwindigkeit wurde später 275 km/h ermittelt und die Züge auf der Strecke für 250 km/h zugelassen.[7]

Seit der baulichen Fertigstellung der HSL 3 Ende 2007 existiert eine durchgehende belgische Ost-West-Achse von der französischen Grenze (mit TGV-Verbindung nach Lille und Paris und Eurostar-Verbindung nach London) zur deutschen Grenze. Der kommerzielle Betrieb auf der HSL 3 verzögerte sich durch fehlende technische Ausrüstung der ICE- und Thalys-Züge bis Mitte 2009.

Technik

Auf der gesamten Strecke sind zwei Gleiswechsel in einem Abstand von etwa 29 km vorhanden.[1] Die Strecke ist mit 25 kV / 50 Hz Wechselstrom elektrifiziert, als Zugbeeinflussungssystem wird auf der Neubaustrecke TBL 2/3 verwendet.[1] Bei der Planung der Strecke wurden auch die Systeme TVM 430 und ETCS erwogen. Die Entscheidung für TBL2 fiel 1999.[8]

Siehe auch

Weblinks

Commons: HSL 2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Sven Andersen: Neu- und Ausbaustrecken für den Hochgeschwindigkeitsverkehr in Belgien. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 6/2002, ISSN 1421-2811, S. 278–281.
  2. Anhänge C.04 und E.1 der Infrabel-Benutzungsbedingungen (Memento desOriginals vom 15. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.infrabel.be
  3. a b Meldung Baufortschritte an den belgischen Hochgeschwindigkeitsstrecken. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 4/2001, ISSN 1421-2811, S. 164.
  4. Jahresrückblick 1989. In: Die Bahn informiert, ZDB-ID 2003143-9, Heft 1/1990, S. 12–15.
  5. Meldung Belgische Hochgeschwindigkeitsstrecke nimmt Formen an. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3, 1999, ISSN 1421-2811, S. 44.
  6. Meldung ICE 3 bis Bruxelles. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 12/2002, ISSN 1421-2811, S. 549.
  7. Frank Panier: Zulassung des ICE 3 in Frankreich – die praktische Erprobung. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 11/2005, S. 514–517.
  8. An Van den Abeele, Johan Verschaeve: Zugbeeinflussung und Zugsicherung in Belgien – heute und morgen. In: Signal + Draht. Band 99, Nr. 11, 2007, ISSN 0037-4997, S. 14–18.

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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HSL 2 high speed rail line near Berloz, Belgium
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