HMS Turbulent (1916)

Flagge
Zerstörer der Talisman-Klasse
Zerstörer der Talisman-Klasse
Übersicht
TypZerstörer
Bauwerft

Hawthorn, Leslie & Co., Hebburn, BauNr. 480

Kiellegung9. Januar 1915
Stapellauf5. Januar 1916
Indienststellung12. Mai 1916
Verbleibam 1. Juni 1916 in der Skagerrakschlacht versenkt
Technische Daten
Verdrängung

Standard: 1098 ts

Länge

über alles: 94,2 m (309 ft)

Breite

8,7 m (28,5 ft)

Tiefgang

2,9 m (9,5 ft)

Besatzung

102 Mann

Antrieb

Yarrow-Dampfkessel,
Parsons-Turbinen
25.000 PSw auf 3 Wellen

Geschwindigkeit

32 kn

Bewaffnung

5 – 4"-102 mm-Mk.IV-Geschütze
2 × 2 21 in-533 mm-Torpedorohre

Treibstoffvorrat

238 ts Heizöl

Schwesterboote

HMS Talisman, HMS Termagant, HMS Trident

Die HMS Turbulent war ein Zerstörer der Talisman-Klasse der Royal Navy. Das Boot sollte ursprünglich HMS Ogre heißen, wurde aber noch während des Baues am 15. Februar 1915 umbenannt und erhielt wie die drei Schwesterschiffe einen mit einem T beginnenden Namen.
Sie sank am 1. Juni 1916 in der Schlussphase der Skagerrakschlacht unter Verlust der gesamten Besatzung nach nur 20 Tagen aktiver Dienstzeit.

Baugeschichte

Die Talisman-Klasse war eine Serie von vier Zerstörern, deren Bau nach einem privaten Entwurf der Werft Hawthorn, Leslie & Company in Hebburn nahe Newcastle bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs für die Türkische Marine vorbereitet wurde. Die Bauplanungen wurden von der Royal Navy übernommen und für den Kriegseinsatz fertiggestellt. Entgegen den ursprünglich von der Royal Navy vorgesehenen Namen Napier, Narborough, Offa und Ogre erhielten die vier Boote im Februar 1915 Namen, die mit "T" begannen.

Die Boote der Talisman-Klasse waren bei geringerem Tiefgang länger als ihre Zeitgenossen von der Royal Navy. Aufgrund ihrer Größe wurden sie häufig als Flottillenführer eingesetzt. Mit fünf 102-mm-Geschützen waren sie für ihre Zeit und Klasse schwer bewaffnet. Abweichend von den Entwürfen der Royal Navy und allenfalls vergleichbar mit den Flottillenführern der ursprünglich für Chile bestimmten Faulknor-Klasse und dem Einzelexemplar HMS Swift war die Platzierung von zwei nebeneinander angeordneten Geschützen auf dem Vorderdeck. Die restlichen Geschütze waren zwischen dem ersten und zweiten Schornstein, hinter der Plattform für den Suchscheinwerfer und auf einem Podest auf dem Achterdeck montiert. Alle Geschütze waren durch Halbschilde geschützt.

Einsatzgeschichte

Die Turbulent war als letztes Boot der Klasse erst am 12. Mai 1916 in Dienst gestellt worden. Sie gehörte zu einer kombinierten Flottille, die von den in Harwich stationierten 9. und 10. Zerstörerflottillen gebildet worden war, um die Schlachtkreuzer des 2. Schlachtkreuzergeschwaders zu schützen. Geführt von Commander Goldsmith auf der HMS Lydiard gehörten zu dieser Flottille außer der Turbulent ihr ebenfalls erst seit kurzer Zeit im Dienst befindliches Schwesterboot HMS Termagant, die Zerstörer Landrail, Laurel und Liberty der L-Klasse sowie die Moorsom und Morris der Admiralty M-Klasse. Die Flottille bildete in der Nacht die westlichste Einheit der britischen Flotte zusammen mit vier Booten der 13. Zerstörerflottille, die sich zufällig angehängt hatten und ihre Torpedos während der Taggefechte verschossen hatten, als sie in das deutsche I. Geschwader fast hineinlief[1]. Die deutschen Schiffe durchbrachen die Zerstörerlinie, wobei das Spitzenschiff, die SMS Westfalen, den Zerstörer HMS Petard mit seiner Mittelartillerie traf und die HMS Turbulent durch Rammstoß um 2:05 Uhr versenkte[2]. Sie sank sofort mit ihrer Besatzung von 90 Mann[3].

Der Untergangsort der Turbulent ist heute ein geschützter Platz nach dem Protection of Military Remains Act von 1986.

Literatur

  • Geoffrey Bennett: Die Skagerrakschlacht, Wilhelm Heyne Verlag, München (1976), ISBN 3-453-00618-6
  • Maurice Cocker: Destroyers of the Royal Navy, 1893–1981. Ian Allan, London 1981, ISBN 0-7110-1075-7
  • Hans H. Hildebrand/Albert Röhr/Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford,

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bennett, S. 165
  2. Bennett, S. 166
  3. 2. Version des Endes:
    Von 15 cm-Geschossen der "Westfalen" und anderer Schlachtschiffe getroffen und dann durch Torpedo von V 71 versenkt, 96 Tote. so auch Geschichte britischer Zerstörer

Auf dieser Seite verwendete Medien