Hünstetten

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 15′ N, 8° 12′ O

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Darmstadt
Landkreis:Rheingau-Taunus-Kreis
Höhe:377 m ü. NHN
Fläche:50,58 km2
Einwohner:10.496 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:208 Einwohner je km2
Postleitzahl:65510
Vorwahlen:06126, 06128, 06438
Kfz-Kennzeichen:RÜD, SWA
Gemeindeschlüssel:06 4 39 007
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Im Lagersboden 5
65510 Hünstetten
Website:www.gemeinde-huenstetten.de
Bürgermeister:Jan Kraus (Hünstetter Liste)
Lage der Gemeinde Hünstetten im Rheingau-Taunus-Kreis
KarteLorch (Rheingau)Rüdesheim am RheinGeisenheimOestrich-WinkelKiedrichEltville am RheinWallufSchlangenbadBad SchwalbachHeidenrodAarbergenHohenstein (Untertaunus)TaunussteinHünstettenIdsteinNiedernhausenWaldemsRheinland-PfalzWiesbadenLandkreis Limburg-WeilburgMain-Taunus-KreisHochtaunuskreisLandkreis Groß-Gerau
Karte

Hünstetten ist eine Gemeinde im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Wallbach.

Geografie

Hünstetten liegt im Taunus nördlich des Hauptkamms zwischen Limburg und der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Hünstetten grenzt im Norden an die Gemeinde Hünfelden, im Nordosten an die Stadt Bad Camberg (beide Landkreis Limburg-Weilburg), im Osten an die Stadt Idstein, im Süden an die Stadt Taunusstein sowie im Westen an die Gemeinden Hohenstein und Aarbergen (alle Rheingau-Taunus-Kreis).

Gliederung

Hünstetten besteht aus den Ortsteilen:

Die Einwohnerzahlen basieren auf Daten zum 31. Dezember 2018.[2]

Einwohner
Bechtheim900
Beuerbach1169
Görsroth1703
Kesselbach1043
Ketternschwalbach464
Limbach670
Oberlibbach713
Strinz-Trinitatis926
Wallbach1089
Wallrabenstein2056

Gesamt 10.733

Geschichte

Die evangelische Kirche in Görsroth
Die Burg Wallrabenstein

Eine Besiedlung im Beuerbacher Raum schon in der Steinzeit von 4400 v. Chr. bis 3500 v. Chr. gilt inzwischen als gesichert. Dies belegen Funde, die der Michelsberger Kultur zuzuordnen sind.[3]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen entstand die Gemeinde Hünstetten am 31. Januar 1971 durch den freiwilligen Zusammenschluss der sechs Gemeinden Beuerbach, Kesselbach, Ketternschwalbach, Limbach, Strinz-Trinitatis und Wallbach.[4] Am 1. Juli 1972 kam ebenfalls auf freiwilliger Basis Oberlibbach hinzu.[5] Am 1. Januar 1977 schließlich wurden Bechtheim, Görsroth und Wallrabenstein kraft Landesgesetzes eingemeindet.[6][7] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[8] Im zentral gelegenen Wallbach wurde für die Gemeindeverwaltung ein Neubaukomplex errichtet.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[9] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[10][11][12]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
Insgesamt 31 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften20212016201120062001
%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze
HüLiHünstetter Liste – Bürger für Hünstetten41,71342,51325,38
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands20,1626,0836,61150,71456,617
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands19,0621,4725,5835,51031,410
GrüneBündnis 90/Die Grünen15,9510,1312,6410,439,43
FDPFreie Demokratische Partei3,313,412,61
Gesamt100,031100,031100,031100,031100,031
Wahlbeteiligung in %59,658,457,258,159,8

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Hünstetten neben dem Bürgermeister sieben ehrenamtliche Beigeordnete angehören.[13] Bürgermeister ist seit dem 1. Juni 2013 der am 16. Dezember 2012 in einer Stichwahl mit 55,0 Prozent der Stimmen gewählte Jan Kraus (HüLi).[14] Er wurde am 28. Oktober 2018 ohne Gegenkandidat mit 72,4 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit bis 2025 wiedergewählt.[15]

Amtszeiten der Bürgermeister
  • 2013–2025 Jan Kraus (HüLi)
  • 2001–2013 Axel Petri (SPD)
  • 1973–2001 Helmut Schumann (SPD)

Wappen

Die offizielle Blasonierung des vom Staatsarchiv Darmstadt im Dezember 1979 genehmigten Wappens lautet „In Gold ein roter Balken zwischen zwei roten Flanken, begleitet oben von vier (2,2), unten von sechs (2,2,2) blauen Doppel-T-Kopfschäften.“ Das redende Wappen wurde nach den Vorgaben der Gemeinde durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt gestaltet. Die zehn Hünengräber (Fachbegriff: Dolmen) symbolisieren die zehn ehemals selbstständigen Gemeinden und der rote Buchstabe „H“ den Anfangsbuchstaben der 1972 entstandenen Großgemeinde. Der Querbalken des Buchstaben H stellt gleichzeitig die Hühnerstraße (Bundesstraße 417) dar, die 4 von 6 Ortsteilen trennt.[16]

Partnergemeinde

Hünstetten unterhält seit 1976 partnerschaftliche Beziehungen zu Neukirchen am Großvenediger in Österreich.

Das Hofgut Hühnerkirche

Bauwerke

Im Jahr 2020 ließ die Gemeinde Hünstetten den Hünstetter Kulturpfad anlegen, der an kulturell wertvollen Objekten aus allen Ortsteilen der Gemeinde vorbeiführen soll. Infotafeln informieren über die Objekte. Von den gut 60 Kulturdenkmälern in Hünstetten sind etwa 40 im Kulturpfad vertreten.[17] Der Kulturpfad wurde durch das Land Hessen und die EU gefördert.[18]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsstruktur

Hünstetten war ländlich geprägt und die Landwirtschaft spielt auch heute noch eine Rolle. Insgesamt jedoch hat sich die Gemeinde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer Wohnsitzgemeinde gewandelt. Es gibt etwa 800 Arbeitsplätze am Ort; das bedeutet, dass die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer ihren Lebensunterhalt außerhalb der Gemeinde verdient, bedingt durch die gute Straßenanbindung hauptsächlich im Rhein-Main-Gebiet.

Verkehr

Die Gemeinde ist mit der vier Kilometer entfernten Anschlussstelle Bad Camberg und der acht Kilometer entfernten Anschlussstelle Idstein der A 3 gut an das Fernstraßennetz angebunden. Zusätzlich verläuft die Bundesstraße 417 durch die Großgemeinde. Die Entfernung nach Wiesbaden beträgt 22 km, nach Mainz 26 km und nach Frankfurt 50 km.

Bildung

  • IGS Wallrabenstein (Integrierte Gesamtschule) in Wallrabenstein
  • Rabenschule (Grundschule) in Wallrabenstein
  • Panoramaschule (Grundschule) in Görsroth

Sport

2021 bewarb sich die Gemeinde gemeinsam mit Idstein, Waldems und Niedernhausen als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Jemen ausgewählt.[19] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[20]

Weblinks

Commons: Hünstetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Haushalt der Gemeinde. (PDF; 48 MB) 2020 Gemeinde komplett.pdf. Gemeinde Hünstetten, S. 29 Vorbericht, abgerufen im Januar 2021.
  3. Scherben aus der Steinzeit In: Idsteiner Zeitung vom 2. Mai 2011
  4. Gemeinde Hünstetten, "Zur Geschichte"
  5. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 28, S. 1197, Punkt 851 Abs. 8. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,4 MB]).
  6. Gesetz zur Neugliederung des Rheingaukreises und des Untertaunuskreises (GVBl. II 330-30) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 312, § 5 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377–378.
  8. Hauptsatzung. (PDF; 17 kB) §; 6. In: Webauftritt. Gemeinde Hünstetten, abgerufen im Februar 2019.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2016.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  13. Hauptsatzung: § 4 „Gemeindevorstand“
  14. Kommunalpolitische Abschiedsrede von Gerhard Diehl, Erster Beigeordneter im Gemeindevorstand (1989–2016).
  15. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Hünstetten (Memento vom 3. Februar 2021 im Internet Archive)
  16. Gemeinde Hünstetten: Wappen
  17. Verena Paul: Mit großen Schritten Richtung Kulturpfad. Pressemeldung der Gemeinde Hünstetten, 4. Juni 2020.
  18. Hendrik Jung: Hünstetter Kulturpfad wird finanziell gefördert. In: Wiesbadener Kurier, 17. August 2019
  19. Special Olympics: Host Towns. Special Olympics, März 2023, abgerufen am 21. April 2023.
  20. Host Town Program. Abgerufen am 21. April 2023.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Hünstetten in RÜD.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Hünstetten, Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen, Deutschland.
English (en): Locator map of Hünstetten in District of Rheingau-Taunus, Hesse, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Hünstetten dans l'arrondissement de Rheingau-Taunus dans Hesse (Land), Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Hünstetten, Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Hünstetten во рамките на Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Hünstetten in de Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Hünstetten en Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Hesse, District of Rheingau-Taunus, Hünstetten ഭൂപടസ്ഥാനം.

Burg-Wallrabenstein-JR-A40-0669-2009-06-13.jpg
Autor/Urheber: Johannes Robalotoff, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Burg Wallrabenstein, Taunus, Deutschland. Blick von Südosten.
Hühnerkirche.JPG
Autor/Urheber: Frank Winkelmann, Lizenz: CC BY 3.0
Die Hühnerkirche bei Hünstetten-Limbach
Kirche Görsroth 002.JPG
Autor/Urheber: Frank Winkelmann, Lizenz: CC BY 3.0
Die evangelische Kirche in Görsroth