Hörste (Lippstadt)

Hörste
Stadt Lippstadt
Koordinaten: 51° 41′ 22″ N, 8° 26′ 15″ O
Höhe: 79 m ü. NN
Fläche:6,97 km²
Einwohner:1532 (30. Jun. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:220 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1975
Postleitzahl:59558
Vorwahl:02948

Hörste ist ein Dorf, das zur Stadt Lippstadt im Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen gehört. Der Ort war Teil des Entenschnabels des Altkreises Büren.[2]

Geschichte

© Achim Raschka / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Bauernhaus in Hörste
© Achim Raschka / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Kriegerdenkmal

Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 881, als König Ludwig III. die Bewohner der freien Mark Hörste der Gerichtsbarkeit des Bischofs zu Paderborn unterstellte. Die Kirche St. Martinus wird 1216 in einer Urkunde erstmals erwähnt. Um die Kirche zu unterhalten, wurden Ländereien innerhalb der Pfarrgemeinde der Kirche vermacht. Auf diesen Ländereien sollte hauptsächlich für das Beleuchtungsgut der Kirchen gesorgt werden. Dazu wurde ein sogenannter „Wachszins“ erhoben. Mehrmals kam es darüber zu Streitereien, die den Dompropst Gottschalk von Paderborn veranlassten, eine Urkunde zu erstellen, die dafür sorgen sollte, dass die Ländereien dauerhaft der Kirche überschrieben werden. Bereits einige Jahre später gab es erneut Probleme, so dass Dompropst Lambert jedem mit dem Kirchenbann drohte, der es weiter wagen würde, gegen die kirchliche Gesetzgebung zu verstoßen.

Im Zuge der kommunalen Neuordnung wurde der Ort am 1. Januar 1975 der Stadt Lippstadt zugeschlagen[3] und verlor so nach mehr als tausend Jahren seine Eigenständigkeit.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung im 19. Jahrhundert[4]
Jahr18181831183718431849185218581867187118851895
Einwohner323392457529501578531566547552609
Einwohnerentwicklung im 20. Jahrhundert[5]
Jahr19051925193319391946195019571961196519722000
Einwohner588600718769104410601004103911391215k. A.
Einwohnerentwicklung im 21. Jahrhundert[6]
Jahr2005201020132015
Einwohnerk. A.k. A.1611k. A.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen

Hörstes Pfarrkirche St. Martinus existiert bereits seit der Mitte des 12. Jahrhunderts. Bis 1974 gehörte die Kirche als Grenzvikariat zum Bistum Paderborn. Die kommunale Neuordnung verlagerte auch die kirchlichen Dekanatsgrenzen. Jetzt gehört sie zum Dekanat Lippstadt-Rüthen.

Am 25. Mai 1975 wurde die Lukas-Kirche in Hörste als evangelische Kirche für die umliegenden Ortschaften der evangelischen Kirchengemeinde Geseke eingeweiht.[7]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter von Hörste:

  • Martin Nacke (geboren 1773 in Hörste, gestorben 1853 in Paderborn), Theologe, Dompropst in Paderborn[8]
  • Franz Nacke (geboren 1828 in Hörste, gestorben 1916 in Paderborn), Präses des Theologenkonviktes Paderborn, Professor und Lehrstuhlinhaber für Naturwissenschaften an der Philosophisch theologischen Lehranstalt in Paderborn, Subregens des Paderborner Priesterseminars, langjähriger Vizepräsident des Bonifatiusvereins, Dompropst und Propst der Paderborner Gaukirche, Ehrenbürger von Paderborn[9]

Sport

VfL Hörste Garfeln

  • Der VfL Hörste Garfeln 1922 e. V., der 1922 von Hermann Fecke gegründet worden war, hat sich seit Anfang der 1990er Jahre von einem reinen Fußballverein zu einem Mehrspartenverein entwickelt. Der VfL führt in seinen Abteilungen Breitensport, Fußball, Tennis und Volleyball über 700 Mitglieder und ist somit der größte Verein im Ort (Stand 2008). 2008 gelang den Fußballern der Aufstieg in die Kreisliga A-Lippstadt.

Sportstätten

  • Sportstätten am Sportheim

Siehe auch

Weblinks

Commons: Hörste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lippstadt – Wohnbevölkerung in der Stadt. In: lippstadt.de. Abgerufen am 29. August 2021.
  2. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 99 f.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 334 f.
  4. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 28 f.
  5. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 28 f.
  6. Wohnbevölkerung am 31. Dezember 2013, abgerufen am 19. Januar 2014 (Memento vom 15. Januar 2014 im Internet Archive).
  7. http://www.evangelisch-in-lippstadt.de/index.php/home/kirchen/7-lukas-kirche-hoerste
  8. Schematismus der Geistlichkeit des Bisthums Paderborn, Verlag Schöningh, Paderborn 1849.
  9. Archivlink (Memento vom 18. Juni 2016 im Internet Archive)

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Evangelische „Lukas-Kirche“ Hörste, Lippstadt
Hoerste Bauernhaus.jpg
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Bauernhaus in Hörste (Hof Nacke, Hörster Straße 144), Lippstadt
Hoerste Kirche 02.jpg
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Katholische Kirche Hörste, Lippstadt
Hoerste Kriegerdenkmal.jpg
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Kriegerdenkmal Hörste, Lippstadt