Hörnbrücke

Hörnbrücke
Hörnbrücke
NutzungFußgänger- und Radfahrerbrücke
UnterführtHörn
OrtKiel
KonstruktionDreifeldzugklappbrücke
Gesamtlänge25,6 m
Breite5 m
Baukosten19,9 Mio. DM
Fertigstellung1997
PlanerVolkwin Marg
Jörg Schlaich
Lage
Koordinaten54° 18′ 54″ N, 10° 8′ 8″ O
Hörnbrücke, für Fußgänger und Radfahrer geschlossen, für den Schiffsverkehr geöffnet
Funktionsprinzip

Die Hörnbrücke ist eine dreigliedrige Faltbrücke (Dreifeldzugklappbrücke) für Fußgänger und Fahrradfahrer über die Hörn im Hafen von Kiel, der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein, welche die einzige Brücke weltweit ist, die nach diesem Prinzip (Dreifeldzugklappprinzip) funktioniert.

Lage und Funktion

geöffnete Brücke während der Kieler Woche

Die Fußgängerbrücke wurde 1997 fertiggestellt und verbindet unmittelbar gegenüber dem Kieler Hauptbahnhof das Stadtzentrum am Westufer der Hörn mit dem Stadtteil Gaarden-Ost, dem Germaniahafen samt angrenzendem Hochhauscenter und dem Norwegenkai am Ostufer. Sie gehört zu den architektonischen und technischen Attraktionen der Stadt und ist ein wichtiger Verkehrsweg für Fußgänger und Radfahrer. Erstellt wurde sie in erster Linie, um den auf dem Ostufer der Hörn gelegenen Norwegenkai mit dem Kieler Stadtzentrum und dem Bahnhof zu verbinden.[1]

Außer der Bedeutung für den Fährverkehr nach Norwegen hat die Hörnbrücke ebenfalls eine wichtige Rolle für die Verbindung vom Kieler Stadtteil Gaarden-Ost zur Innenstadt übernommen und ist während der Kieler Woche ein so sehr frequentierter Weg von und zu den rund um die Hörn gelegenen Veranstaltungsorten, dass die Überquerung zeitweise nur in einer Richtung erlaubt oder ihre Überquerung gar ganz untersagt wird.

Die Hörnbrücke wird planmäßig etwa zwölfmal täglich für jeweils eine Viertelstunde und zusätzlich bei Bedarf (beispielsweise während der Kieler Woche für Regattabegleitfahrten) für den Schiffsverkehr geöffnet.[2]

Architektur und Bau

Die Brücke ist 25,6 Meter lang, 5 Meter breit und aus Stahl gebaut. Der mit in den Boden eingelassenen Lampen versehene Gehweg bestand ursprünglich aus Holz und wurde 2012 durch einen rutschfesten Kunststoffbelag ersetzt.[3] Die zierliche Brücke gilt wegen der ungewöhnlichen Bauweise und ihrer exponierten Lage als Touristenattraktion in Kiel. Ihre Baukosten betrugen 19,9 Millionen DM (etwa 11 Millionen Euro). Nicht zuletzt dafür wurde sie von vielen Kielern zunächst skeptisch betrachtet. Die Fertigstellung der Brücke verzögerte sich mehrfach, so dass für etwa eine Million DM zunächst eine hydraulisch betriebene Schubbrücke gebaut wurde, die die Überquerung für die Passagiere von und nach Oslo sicherstellt. Sie ist direkt neben der Faltbrücke gelegen und wird während Reparatur- oder Wartungsarbeiten als Ersatzbrücke verwendet. Geplant wurde die Brücke von Volkwin Marg von der Architektengemeinschaft Gerkan, Marg und Partner und Jörg Schlaich vom Ingenieurbüro Schlaich Bergermann und Partner.

Trivia

Die Hörnbrücke ist zudem Anfangs- oder Endpunkt einer im Mai 2004 eröffneten touristischen Ferienstraße, die Deutsche Fährstraße von Bremervörde bis zur Kieler Förde.

Wegen der anfangs häufigen technischen Probleme wurde die Hörnbrücke oft auch nur spöttisch „Klappt-Nix-Brücke“ genannt. Diese Mängel wurden jedoch ausgeräumt, mittlerweile „klappt sie“ problemlos, lediglich für die o. g. Wartungsarbeiten muss sie zeitweise stillgelegt werden. Dann kommt hilfsweise die Schubbrücke zum Einsatz, so dass die Verbindung von West- zu Ostufer jederzeit sichergestellt ist.

Weblinks

Commons: Hörnbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mit der Klappbrücke will es nicht klappen DIE WELT 21. Juni 1997
  2. http://www.kiel.de/leben/verkehr/bus_bahn_und_schiff/hoernbruecke.php
  3. Kiel: Hörnbrücke wird saniert In: Kieler Nachrichten vom 31. Juli 2012

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