Hörle

Hörle
Koordinaten:51° 27′ N, 9° 4′ O
Höhe: 229 (223–255) m ü. NHN
Fläche:4,73 km²[1]
Einwohner:122 (30. Jun. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte:26 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. August 1972
Postleitzahl:34471
Vorwahl:05693

Hörle (früher auch Hörla) ist der kleinste Ortsteil der Stadt Volkmarsen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geographie

Das Haufendorf liegt an einem Dreiländereck, wo sich Westfalen, Hessen und Waldeck treffen. Im Ort liegt die Quelle der Höpper. Dieser kleine Bach mündet im Talgrund des Ortes bereits in den aus Richtung Dehausen kommenden Bach Welda, wo er vereint mit diesem im (gleichnamigen) westfälischen Ort Welda in die Twiste fließt. Die hessisch/nordrhein-westfälische Landesgrenze verläuft zwischen Hörle und Welda. Im Hessischen wird der Bach offiziell Welda genannt, ab Landesgrenze Nordrhein-Westfalen wird er "Hörler Bach" genannt.

Die Nachbarorte von Hörle sind Herbsen im Süden, Ammenhausen bzw. Schmillinghausen im Westen, Dehausen im Norden und Welda im Osten.

Geschichte

Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen

Siedlungshistoriker vermuten, dass Hörle bereits 400 nach Christus entstanden sein könnte und damit älter ist als Volkmarsen. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hörle erfolgte unter dem Namen Hurlere in einer Urkunde der Reichsabtei Corvay und wird in die Zeit 1107–1128 datiert.[2]

Im Jahre 1703 sollte in der Schlacht bei Hörle der Durchmarsch der Dänen verhindert werden. Der Vater des berühmten Frankfurter Schriftstellers und Heimatdichters, Friedrich Stoltze (1816–1891), Friedrich Christian Stoltze wurde am 27. März 1783 in Hörle geboren. Die Eltern waren 1800 nach Frankfurt am Main ausgewandert. Sein Vater verstarb 1833 in Frankfurt.

Gebietsreform

Zum 1. August 1972 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständige Gemeinde Hörle kraft Landesgesetz in die Stadt Volkmarsen eingegliedert.[3][4] Für Hörle wurde, wie für alle nach Volkmarsen eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Hörle lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][6]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hörle 129 Einwohner. Darunter waren 3 (2,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 18 Einwohner unter 18 Jahren, 48 zwischen 18 und 49, 30 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 63 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 15 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 39 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[7]

Einwohnerzahlen

Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

  • 1620: 9 Häuser
  • 1650: 7 Häuser
  • 1738: 13 Häuser
  • 1770: 24 Häuser, 100 Einwohner
  • 1961: 123 Einwohner, davon 122 evangelische(= 99,19 %), ein katholischer (= 0,81 %)
Hörle: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2019
Jahr  Einwohner
1770
  
100
1800
  
?
1834
  
164
1840
  
166
1846
  
173
1852
  
196
1858
  
173
1864
  
188
1871
  
165
1875
  
166
1885
  
169
1895
  
133
1905
  
121
1910
  
132
1925
  
150
1939
  
138
1946
  
205
1950
  
191
1956
  
135
1961
  
123
1967
  
121
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2010
  
131
2011
  
129
2015
  
126
2019
  
122
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1970[2]; Stadt Volkmarsen[1]; Zensus 2011[7]

Sage

Der Sage nach hat im Bach Hüpper ein Frosch, "Höpper" genannt, durch lautes Quaken ein in das Wasser gestürztes Kind vor dem Ertrinken gerettet. Aus Dankbarkeit und um ihn zu ehren wurde ihm an der Quelle ein Denkmal gesetzt. Der Frosch ist das Wahrzeichen des Ortes. Er ziert die Vereinsfahne des Gemischten Chores und die Uniformen der Freiwilligen Feuerwehr.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Literatur über Hörle nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Erich Meier, Waltraud Meier, Erich Schön, Jürgen Wolf und Friedrich Hübel: Hörle. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 2006 (= Waldeckische Ortssippenbücher 79), mit einem Geschichtsteil zu Hörle von Erich Meier.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. a b c Haushalstplan 2020. Wohnbevölkerung und Gebietsgröße. In: Webauftritt. Stadt Volkmarsen, S. 2, abgerufen im September 2020.
  2. a b c d Hörle, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 13. Mai 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte;
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar, Kassel und Wolfhagen (GVBl. II 330-17) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 225, § 6 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 409.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 171 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Zierenberg, abgerufen im September 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 50 und 107, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de

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Wappen der Stadt Volkmarsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen.
„Über silberner Quadermauer in Blau ein säulengetragener, fialenbesetzter silberner Doppelbogen, auf ihm in der Mitte und beiderseits je ein rot bedachtes Türmchen; in den Nischen die golden gekleideten und nimbierten Brustbilder des heiligen Petrus mit silbernem Schlüssel und des heiligen Paulus mit aufrechtem silbernen Schwert in der Rechten und rotem Buch in der Linken.“