Höhlenknoten
Höhlenknoten | |
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Typ | Schlinge und Festmacher |
Anwendung | Seil an Karabinerhaken |
Ashley-Nr. | 409, 1228 |
Synonyme | Spierenstichschlaufe, Wildererknoten, Bekneifknoten |
Englisch | Double overhand noose, Poacher's knot, Jam knot |
Liste der Knoten |
Der Höhlenknoten ist eine Schlinge aus der Höhlenforschung.
Namen und Geschichte
Dieser Knoten wird von französischen und österreichischen Höhlenforschern benutzt und setzt sich auch in Deutschland und der Schweiz immer mehr durch. In der Nautik benutzt man zwei dieser Knoten zum Verbinden gleich starker Enden als doppelten Spierenstich. Von den Höhlenforschern wird er deshalb manchmal auch Spierenstichschlaufe bzw. demi pêcheur double genannt.
Anwendung
Der Höhlenknoten (auch Spierenstichschlaufe genannt) dient zur Befestigung des Statikseils oder des Dynamikseils am Karabinerhaken. Dabei wird der Haken im Knoten so fixiert, dass er sich nicht bewegt und dadurch leichter gehandhabt werden kann. Er dient nicht zum Anseilen.
Damit können auch Expressschlingen hergestellt werden, oder kurze Schlingen zur Selbstsicherung, in der Höhlenforschung „Longe“ genannt. In Frankreich wurden solche Longen auf Bruchlast, Fangstoß und Knotenfestigkeit untersucht. Der Höhlenknoten bringt die niedrigsten Werte beim Fangstoß und ist entsprechend am besten geeignet zur Selbstsicherung.[1]
- fixiert den Karabiner
- Selbstsicherung „Longe“
Knüpfen
Der Höhlenknoten ist ein Zweistrang-Bändselknoten mit zwei (statt drei) Wicklungen, er besteht aus einem doppelten Überhandknoten um das feste Ende und kann auf verschiedene Arten geknüpft werden.
- erster Törn
- zweiter Törn
- Ende durchstecken
- festziehen
Alternativen
- Die Kletterer verwenden zum Einhängen am Karabiner den Achterknoten.
- Zur Selbstsicherung am Karabiner wird auch der Webeleinenstek verwendet.
- Soll der Knoten am Karabiner unter Zug lösbar sein, wird der Bergrettungsknoten verwendet.
- Segler verwenden an einem Ring, am Schäkel oder an einer Spiere den Gordingstek.
- Zum Einbinden einer Kausch dient der Zweistrang-Bändselknoten.
Abwandlungen
- Ohne Schlinge wird er zum Doppelten Überhandknoten.
- Wird statt einer Schlinge ein Gegenstand eingebunden, erhält man einen Schnürknoten.
- Mit zwei Seilen geknüpft ist er die eine Hälfte vom Doppelten Spierenstich.
- Mit einem Seil geknüpft, ist er ebenfalls die Hälfte eines Doppelten Spierenstichs in Schlaufenform.
- Mit nur einem Einfachen Überhandknoten erhält man die Einfache Schlinge.
- Zum Vergleich, hier nochmal der Höhlenknoten, mit einem Doppelten Überhandknoten.
- Mit einem Dreifachen Überhandknoten erhält man einen Zweistrang-Bändselknoten..
- Mit mehreren Wicklungen und einer anderen Knotentechnik entsteht ein Henkersknoten.
Einzelnachweise
- ↑ Campagne de tests sur les longes utilisées pour les déplacements sur cordes semi-statiques. (PDF) 2006, archiviert vom am 4. November 2009; abgerufen am 19. Februar 2016 (französisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Henkersknoten
Doppelter Spierenstich, fast fertig
Höhlenknoten - Ende durchstecken
Höhlenknoten als Selbstsicherung ("Longe")
Höhlenknoten - erster Törn
Höhlenknoten zur Fixierung des Karabiners am Statikseil
Autor/Urheber: Der Barbar, Lizenz: CC BY 4.0
Doppelter Spierenstich (Schlaufenform)
Zweistrang-Bändselknoten zum Kausch einbinden, als Ersatz für den Auggspleiss mit Kausch
Autor/Urheber: Der Barbar, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Doppelter Überhandknoten
Höhlenknoten am Karabiner
Autor/Urheber: Der Barbar, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Schlinge Ashley #43 und #1114
Höhlenknoten -zweiter Törn