Höfstetten (Ansbach)
Höfstetten Kreisfreie Stadt Ansbach Koordinaten: 49° 16′ 17″ N, 10° 35′ 48″ O | |
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Höhe: | 423–456 m ü. NHN |
Einwohner: | 56 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91522 |
Vorwahl: | 0981 |
Höfstetten (umgangssprachlich: Hefschded[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Südlich des Dorfes fließt der Silberbach, der ein rechter Zufluss der Fränkischen Rezat ist, und es mündet dort der Meinhardswindener Graben als linker Zufluss. Im Norden schließen sich die Waldgebiete Geißplatz und Feuchtlach an. Dort fließt der Feuchtlachgraben, der ein linker Zufluss des Silberbachs ist. 0,5 km westlich liegt die Flur Weiherleiten.
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Wallersdorf (1,2 km östlich) bzw. zu einer Anschlussstelle der B 13 (1 km nordwestlich) und weiter nach Deßmannsdorf (0,6 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Brodswinden (1 km südöstlich). Anliegerwege führen zur Louismühle (0,4 km westlich) und zur Höfstetter Mühle (0,1 km südlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1288 als „Hofsteten“ im Testament des Wolfram von Dornberg erstmals urkundlich erwähnt.[4] In diesem vermachte er einen Teil seines Besitzes, zu dem auch Höfstetten gehörte, an die Grafen von Oettingen.
Im 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Ansbach von 1684 wurden für Höfstetten 7 Mannschaften verzeichnet, die alle das Stiftsamt Ansbach als Grundherrn hatten. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Höfstetten 9 Anwesen (2 Höfe, 1 Halbhof, 2 Köblergüter, 1 Söldengut, 1 Mühlgut, 1 Mühle mit Ziegelhütte) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Stiftsamt Ansbach inne.[6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[8]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Höfstetten dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Brodswinden und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Brodswinden zugeordnet.[9] Diese wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Ansbach eingegliedert.[8] In den letzten Jahren ist der Ort durch Neubauten beträchtlich angewachsen.
Ehemalige Baudenkmäler
- Bauernhaus Nr. 7: eingeschossiger Bau, 18./19. Jahrhundert, mit Fachwerkgiebeln, Satteldach und Schleppgauben[10]
- Höfstettener Bauernhaus im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim: Bauernhaus, erbaut 1367, umgebaut 1625, mit Stroh gedecktes Vollwalmdach, Außenwände aus Fachwerk im Lehmflechtwerk oder lehmverputzten Holzbohlen[11]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 74 | 56 | 52 | 41 | 53 | 50 | 42 | 88 | 63 | 64 | 56 |
Häuser[12] | 11 | 12 | 8 | 8 | 7 | 8 | 11 | 14 | |||
Quelle | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Bartholomäus (Brodswinden) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Ludwig (Ansbach).
Literatur
- Alexander Biernoth: 25 Jahre Eingemeindungen in die Stadt Ansbach. Ein Abriß der Ortsgeschichten von Bernhardswinden, Brodswinden, Claffheim, Elpersdorf, Hennenbach, Neuses und Schalkhausen. Ansbach 1997.
- Johann Kaspar Bundschuh: Höfstetten. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 700 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 98.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 114.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 869–870.
Weblinks
- Höfstetten in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. November 2021.
- Höfstetten in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. September 2019.
- Höfstetten im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 98; im Gegensatz zu Höfstetten (Heilsbronn), das im Volksmund als Heschdad ausgesprochen wird.
- ↑ Höfstetten im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ E. Fechter, S. 98.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 1630. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 685.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 869 f.
- ↑ Nach Johann Bernhard Fischer: Höfstetten b. Deßmannsdorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 19 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp 700) soll es zwölf Untertansfamilien gegeben haben.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 980.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- ↑ G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 114. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Website des Freilandmuseums Bad Windsheim (Memento des Originals vom 26. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 42 (Digitalisat). Höfstetten: 69 Einwohner, 10 Feuerstellen; Höfstettermühle: 5 E., 1 F.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 36 (Digitalisat). Höfstetten: 69 E., 10 H.; Höfstettermühle: 5 E., 1 H.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 983, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Höfstetten: 35 E.; Höfstettermühle: 6 E.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1087 (Digitalisat). Höfstetten: 44 E., 6 Wohngebäude; Höfstettermühle: 9 E., 2 Wgb.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1187 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1023 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 753 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167 (Digitalisat).