Häuschen (Solingen)
Häuschen Stadt Solingen Koordinaten: 51° 10′ 40″ N, 7° 1′ 33″ O | ||
---|---|---|
Höhe: | etwa 153 m ü. NHN | |
Postleitzahl: | 42719 | |
Vorwahl: | 0212 | |
Lage von Häuschen in Solingen | ||
Baudenkmal Häuschen 2 |
Häuschen ist eine Ortslage im Stadtteil Wald der bergischen Großstadt Solingen.
Lage und Beschreibung
Häuschen liegt nördlich der Weyerstraße im Südosten von Solingen-Wald. Die zu dem Ort gehörenden Gebäude liegen an einer Stichstraße, die von der Freiheitstraße abzweigen und die den Namen des Ortes trägt. Dort sind noch das historische Gutshaus und einzelne angrenzende Gebäude erhalten. Unmittelbar angrenzend befindet sich die Werkstatt der Lebenshilfe Solingen am Weyer. Benachbarte Orte sind bzw. waren (von Nord nach West): Rolsberg, Krausen, Altenhof, Scheuer, Weyer, Bech und Bavert.
Etymologie
Bis in das erste Viertel des 19. Jahrhunderts wird der Ortsname als Laufenhaus (bzw. Abwandlungen davon) genannt, der offensichtlich später verkürzt wurde.
Geschichte
Häuschen lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen.[1] Im Jahre 1715 ist der Ort in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet und als Laufenhus benannt. Der Ort gehörte zur Honschaft Schnittert innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als im Laufenhäuschen und die Preußische Uraufnahme von 1844 als Häuschen. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort unbenannt verzeichnet.[2]
Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Häuschen der Bürgermeisterei Merscheid zugeordnet, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde.
1815/16 lebten 32, im Jahr 1830 37 Menschen im als Weiler bezeichneten Wohnplatz Laufenhäusgen.[3][4] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Schnittert innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur IV. Bavert. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit acht Wohnhäuser und fünf landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 42 Einwohner im Ort, davon zwei katholischen und 40 evangelischen Bekenntnisses.[3] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit zwölf Wohnhäuser und 68 Einwohnern auf.[5] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden 13 Wohnhäuser mit 27 Einwohnern angegeben.[6] 1895 besitzt der Ortsteil sieben Wohnhäuser mit 57 Einwohnern.[7]
Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Häuschen schließlich ein Ortsteil Solingens.
Wie amtliche Karten der Stadt Solingen aus der Zeit nach der Städtevereinigung beweisen, sollte das bislang nur durch kaum besiedelte Gebiet zwischen Häuschen, Bavert und der nördlich gelegenen Friedrichstraße (heute Altenhofer Straße) durch neu angelegte Straßen sukzessive erschlossen und bebaut werden. Im amtlichen Stadtplan von 1929 sind die projektierten Straßen bereits eingezeichnet und benannt, darunter eine verlängerte Alsen- und Düppelstraße.[8] Beide Straßen blieben jedoch kurze Stichstraßen, nur an der am Rande von Häuschen verlaufenden Itterstraße verdichtete sich die Bebauung langsam. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden dann die Wohnsiedlungen nördlich der Altenhofer Straße sowie an der Dieselstraße.[9]
Von den verbliebenen historischen Fachwerkhäusern im Ort stehen seit 1985 die Gebäude Häuschen 2, 5 sowie 6, 7 unter Denkmalschutz.[10] Nach heutigen Stadtbezirksgrenzen gehört Häuschen zu Wald.
Weblinks
Quellen
- ↑ Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
- ↑ Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
- ↑ a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
- ↑ Amtl. Stadtplan 1929
- ↑ Amtl. Stadtplan 1962
- ↑ Stadt Solingen: Denkmalliste Solingen. 1. August 2018, abgerufen am 25. Dezember 2020.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Reinhard Kraasch , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Stadtbezirke von Solingen
"Das Ohligser Stadtwappen zeigt im linken Feld einen senkrecht stehenden gespaltenen gotischen Schild mit sieben Silbersternen auf blauem Grund und rechts ein schwarzes Flügelrad auf goldenem Grund. Der obere Rand trägt eine dreitürmige Mauerkrone mit einem Tor in der Mitte, die Ohligs als Kleinstadt ausweist.“ Die Silbersterne repräsentieren die Vielzahl der Höfe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist. Das Flügelrad symbolisiert Eisenbahn und Geschäftsverkehr.