Hämmerleinsmühle (Georgensgmünd)
Hämmerleinsmühle Gemeinde Georgensgmünd Koordinaten: 49° 12′ 6″ N, 10° 59′ 27″ O | |
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Höhe: | 368 m ü. NHN |
Einwohner: | 4 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91166 |
Vorwahl: | 09172 |
Hämmerleinsmühle (umgangssprachlich: Hämmalasmil[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Georgensgmünd im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Geografische Lage
Die Einöde liegt am Steinbach, der ein linker Zufluss der Fränkischen Rezat ist. Im Westen grenzt das Waldgebiet „Brödling“ an, 0,5 km südwestlich das Waldgebiet „Lustenau“. 0,5 km südlich erhebt sich der „Steinbühl“ (391 m ü. NHN). Die Kreisstraße RH 9 führt nach Untersteinbach ob Gmünd (1,3 km nordwestlich) bzw. nach Georgensgmünd zur Staatsstraße 2224 (2,5 km südöstlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1511 als „des segers güthlein“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Mühle betrieb also ursprünglich ein Sägewerk. Im 18. Jahrhundert wurde sie zu einem Hammerwerk umgebaut, das zur Eisendrahtherstellung genutzt wurde.[4] In den Vetter’schen Oberamtsbeschreibungen von 1732 wurde sie „Weyer- oder Hämmerleinsmühle“ genannt. Bezeichnet wurde sie nach ihrer Lage bei Weihern und ihrer Funktion.[5][6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hämmerleinsmühle ein Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Die Mühle hatte die Altschell’sche Rentenverwaltung Mäbenberg als Grundherrn.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hämmerleinsmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Rittersbach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Mäbenberg zugewiesen. Am 31. März 1910 wurde die Mühle nach Georgensgmünd umgemeindet.[8]
Um 1900 legten die Besitzer dann die aufgestauten Mühlweiher trocken und bauten dort Hopfen an. Die Mühle wurde wieder zur Betreibung eines Mahl- und Sägewerks genutzt. Seit 1959 ist sie stillgelegt.[4] Das ursprüngliche Mühlgebäude wurde abgerissen.
2018 haben die neuen Eigentümer die Mühle in einen Veranstaltungsort mit Biergarten und Gastronomie umgewandelt und betreiben es seitdem als "Hämmerla".[9]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 15 | 16 | 12 | 13 | 8 | 8 | 7 | 10 | 7 | 7 | 4 |
Häuser[10] | 4 | 1 | 2 | 1 | 2 | 2 | 2 | 1 | |||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Baudenkmäler
- Inschriftstein der Mühle
- Nebengebäude
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Georg (Georgensgmünd) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Wunibald (Georgensgmünd).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Weiher- oder Hämmerleinsmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 125 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 394, 477.
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, S. 282.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 27.
Weblinks
- Hämmerleinsmühle auf der Website georgensgmuend.de
- Hämmerleinsmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Hämmerleinsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
- Hämmerleinsmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 347 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 27. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: hęmɒlɒsmìl.
- ↑ Hämmerleinsmühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ a b Hämmerleinsmühle auf der Website georgensgmuend.de
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 21. Hiernach Erstnennung 1531 als „Seger gütlein“.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 187.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 394.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 477.
W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 282, gibt als Umgemeindungsdatum fälschlicherweise 1894 an. - ↑ Hämmerla | Hopfenbiergarten. Abgerufen am 5. Juni 2020 (deutsch).
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 35 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 217 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1256, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1264 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1301 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1124 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 179 (Digitalisat).