Häfen im Landkreis Gifhorn

Häfen im Landkreis Gifhorn
Daten
UN/LOCODEDE 73K, DE ABL, DE WTN
DE GIF, DE CLH, DE IBL
DE 71I, DE OME
BetreiberOsthannoversche Umschlagsgesellschaft mbH u.A.
Eröffnungab 1957/58
HafentypHäfen und Lände
Umschlagsmenge300.000 t
Geografische Informationen
OrtLandkreis Gifhorn
LandNiedersachsen
StaatDeutschland
Marina Abbesbüttel von Norden (10/2011)
Marina Abbesbüttel von Norden (10/2011)
Marina Abbesbüttel von Norden (10/2011)
Koordinaten52° 24′ 29″ N, 10° 37′ 20″ O
Häfen im Landkreis Gifhorn (Niedersachsen)
Häfen im Landkreis Gifhorn (Niedersachsen)
Lage Häfen im Landkreis Gifhorn

Die Häfen im Landkreis Gifhorn bestehen aus einem Binnenhafen, zwei Länden und vier Yachthäfen.

Geographie

Die Häfen befinden sich an sieben räumlich getrennten Standorten im südlichen und östlichen Landkreis Gifhorn. Sie liegen an den Bundeswasserstraßen Mittellandkanal (MLK) und Elbe-Seitenkanal (ESK) auf einer Höhe von 65 m ü. NN, der Scheitelhaltung der Kanäle. Die Lände Rühen liegt ganz im Osten des Landkreises am Mittellandkanal auf einer Höhe von 56 m ü. NN, kurz vor der Grenze zu Sachsen-Anhalt.

Der Sportboothafen Gifhorn liegt am Tankumsee, einer 62 Hektar großen, ehemaligen Sandgrube, die beim Bau des ESK entstand, auf einer Höhe von 53,3 m ü. NN. f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Lage:
Gewässer – km
Hafen:BeschreibungKailängeAusstattung
MLK 227,3 SüdMarina Marina Abbesbüttel100 m, KaimauerWasserliegeplätze, 2 Stege, Strom, Wasser, Sanitär, Slip, (Kran an der ehemaligen Ladestelle des Kalksandsteinwerkes)[1]
MLK 233,3 SüdLände Lände Edesbüttel600 m, gespundetLiegeplätze für die Berufsschifffahrt, Strom, Wasser, Sanitär, Café-Kiosk, ÖPNV, Wendebucht für Schubverbände bis zu 185 m Länge
MLK 234,9 SüdMarina YC Hoffmannstadt230 m, gespundet25 Wasserliegeplätze, Trockenliegeplätze, Slipstelle, Wasser, Strom, Sanitär, Gastronomie[2]
MLK 255 NordLände Lände Rühen1.200 m, gespundetLiegeplätze für die Berufsschifffahrt, Strom, Wasser, Gastronomie
ESK (~5,0 West)Marina Anleger TankumseeSteganlage125 Wasserliegeplätze, Trockenliegeplätze, für Segel- und Muskelkraftfahrzeuge, Slipstelle, Clubhaus
ESK 38,5 OstHafen Hafen Wittingen180 m, Kaimauer +
200 m, gespundet
Pumpen, Umschlagseinrichtungen für Schüttgüter, Mobilbagger, Silos, Hallenlager und Freilagerflächen, Bahnanschluss
jeweils zweizügig auf beiden Piers, Liegeplätze mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten[3]
ESK 38,7 WestHafen Sporthafen Wittingen300 m, gespundet70 Wasserliegeplätze, 20 Trockenliegeplätze, Slipstelle, Strom, Wasser, Sanitär, Gastronomie[4]

Geschichte

Seit 1939 verläuft der Mittellandkanal im südlichen und östlichen Landkreis Gifhorn, jedoch gab es dort zunächst keinen eigenen Hafen. Durch die innerdeutsche Grenze wurde Rühen 1956 zur Grenzübergangsstelle im Schiffsverkehr mit der DDR.[5] Die ehemalige Grenzstation beherbergt heute Gastronomie. Erst in den Jahren 1957/58 entstand die Ladestelle Abbesbüttel, die im Bauboom der späten 1950er Jahre eingerichtet wurde und bis zum Ende der 1990er Jahre in Betrieb war. Umgeschlagen wurden hauptsächlich Sand, Kies, Zement und weitere Baustoffe. Ab den 1970er Jahren kam westlich, durch den Bau des 1976 eröffneten Elbe-Seitenkanales, der Hafen Wittingen hinzu. Der Aushub des für den Bau benötigten Sandes ließ den Tankumsee entstehen. Bei weiteren Ausbauarbeiten des MLK wurde in den 1980er Jahren die Lände Edesbüttel erweitert. Der Yachthafen Wittingen wurde in den späten 1990er Jahren vollendet, und als auch bei Abbesbüttel die Bodenschätze ausgebeutet waren und das Kalksteinwerk den Betrieb eingestellt hatte, wurden die dort entstandenen Tagebaurestlöcher ebenfalls einer freizeitlichen Nutzung zugeführt.

Hafen Wittingen von Westen (2014)
Lände Rühen von Süden (2008)

Gewerbe und Infrastruktur

Die meisten Hafeneinrichtungen im Landkreis Gifhorn dienen heute der Freizeitschifffahrt und der Naherholung. Nennenswerter Umschlag findet nur im Hafen Wittingen statt. Dort werden jährlich etwa 300.000 t Mineralöl-, Forst- und Agrarprodukte sowie Zellstoffe, Futter- und Düngemittel im trimodalen Verkehr Schiff/Schiene/Straße umgeschlagen.[6]

Verkehr

Die Häfen in Wittingen und Rühen sind über Gemeindestraßen zu der Bundesstraße 244 hin erschlossen. Von Abbesbüttel, Edesbüttel und dem Tankumsee aus ist es näher zur Bundesstraße 4, zum Yachtclub Hoffmannstadt führen nur unbefestigte Betriebswege.

Einen Bahnanschluss gibt es nur in Wittingen. Ein Ausziehgleis von der Bahnstrecke Celle–Wittingen führt dort zweizügig direkt bis auf die Pier.

ÖPNV-Anschlüsse bestehen in Abbesbüttel und Edesbüttel in etwa 250 m Entfernung, am Tankumsee sind es 700 m. Vom Yachtclub Hoffmannstadt aus sind es 1,2 km, in Rühen 1,7 km und in Wittingen 4,2 km bis zu den jeweils nächstgelegenen Zustiegsmöglichkeiten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marina Abbesbüttel
  2. YCHF
  3. Hafen Wittingen
  4. Sporthafen Wittingen
  5. http://www.ddr-binnenschifffahrt.de/historie-grenzen-elbe2.htm
  6. Hafen Wittingen, Umschlagsgüter

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Binnenschiff Niedersachsen 9.jpg
Autor/Urheber: Oxfordian Kissuth, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Binnenschiff "Niedersachsen 9" passiert auf dem Elbe-Seitenkanal den Wittinger Hafen. Eigner: Niedersächsische Verfrachtungs-Gesellschaft mbH gemeldet in: Hannover Nationalität: DE Europa-Nr. 04002180 MMSI-Nr.: 211473580

Rufzeichen: DB3265
Rühen Kanalbrücke.JPG
Autor/Urheber: Kirchenfan, Lizenz: CC0
Der Mittellandkanal zwischen Rühen und Grafhorst
Abbesbüttel Marina.JPG
Autor/Urheber: TeWeBs, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Marina Abbesbüttel am Mittellandkanal