Häfen Kehl

Häfen Kehl
Daten
UN/LOCODEDE KEH
BetreiberHafenverwaltung Kehl
HafentypHafen und Länden
Umschlagsmenge4 Mio. Tonnen (2012)
Webseitehttp://www.hafen-kehl.de/wDeutsch/hafenverwaltung/index.php
Geografische Informationen
OrtKehl
LandBaden-Württemberg
StaatDeutschland
(c) Bundesarchiv, Bild 195-1759 / CC-BY-SA 3.0
Hafenbecken Kehl 1953
Hafenbecken Kehl 1953
Koordinaten48° 35′ 30″ N, 7° 48′ 53″ O
Häfen Kehl (Baden-Württemberg)
Häfen Kehl (Baden-Württemberg)
Lagekarte

Die Häfen Kehl umfassen drei Hafenbecken für die Großschifffahrt, eine Lände für die Personenschifffahrt (Stromhafen), einen Sportboothafen für die Freizeitschifffahrt sowie ein Gewerbegebiet.
Sie liegen zwischen Rheinkilometer 293,3 und 297,3. Der gewerbliche Hafen liegt im Norden der Stadt Kehl, Baden-Württemberg, am Zusammenfluss von Rhein und Kinzig auf einer Halbinsel südwestlich des Ortsteils Auenheim.

Geographie

Die Häfen Kehl liegen rechtsrheinisch an drei räumlich getrennten Standorten westlich des Ortskerns auf einer Höhe von 137 m ü. NN.

  • Rhein km 293,3 R: Personenschifffahrtslände Kehl (Stromhafen)
  • Rhein km 293,8 R: Yachthafen Kehl, Einfahrt
  • Rhein km 297,3 R: Rheinhafen Kehl (gewerbliche Großschifffahrt)

Geschichte

Der erste Schutzhafen mit einem vom Rheinstrom abgesetzten Becken wurde in Kehl 1842 errichtet. Er hatte ab 1844 bereits einen Bahnanschluss[1] und wurde seither kontinuierlich weiter ausgebaut.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Anlagen größtenteils zerstört; 1944 wurde das Gelände evakuiert.

Ab 1951/52 erfolgte der Wiederaufbau; 1953 waren die Hafenbecken in ihrer heutigen Form wiedererrichtet (siehe Luftbild von 1953 oben). 2002 wurde das Hafenbecken III auf 600 m Länge erweitert.

Gewerbe und Infrastruktur

Heute umfassen die gewerblichen Hafenanlagen ein 320 Hektar großes Gelände mit 12 km Kaianlagen. Die Gleisanschlüsse der Hafenbahn erschließen alle Anlegestellen und ermöglichen einen trimodalen Güterverkehr. Es gibt einen Schwergutumschlagplatz mit 60 m Kailänge, 30 m Breite und mobilen Krananlagen ebenso, wie zwei Containerbrücken mit 42,5 t und 50 t Tragkraft am Containerterminal. Drei weitere Verladebrücken für Massengüter stemmen jeweils 22 bis 25 t. Flurförderzeuge, zwei mobile 26,5 t Bagger, Pumpen für den Umschlag von Flüssigkeiten, Ver- und Entsorgungseinrichtungen sind vorhanden. Verschiedene Hallen- und Freilagerplätze umfassen insgesamt knapp 13 ha. Es bestehen schwerstlastfähige Straßenanbindungen an das europäische Fernstraßennetz.

2011 wurden etwa 3.500 Gütermotorschiffe gelöscht oder beladen. Es sind ca. 130 Betriebe im Hafengebiet ansässig, die knapp 4.500 Mitarbeiter beschäftigen.[2] Der Güterumschlag in Kehl betrug im Jahr 2012 vier Millionen Tonnen.

Verkehr

Die Kehler Häfen sind zu der Landesstraße 75 und der Bundesstraße 28 hin erschlossen. Gleisabzweige vom Bahnhof Kehl verbinden den Schienenverkehr mit der Bahnstrecke StraßburgKarlsruhe.

Tier- und Pflanzenwelt

Hafenanlagen sind oft bedeutender Lebensraum für Tiere und Pflanzen. An den Kehler Häfen finden sich Vorkommen der europaweit streng geschützten Mauereidechse, der Schwielen-Löwenzähne Bleigrauer, Kurzblütiger und Schonener Löwenzahn,[3] aber auch einiger Neophyten.[4]

Commons: River port of Auenheim (Kehl) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. neuzeitliche Geschichte des Kehler Hafens
  2. Infrastruktur Hafen Kehl (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive)
  3. Steffen Hammel (2021): Schwielen-Löwenzähne (Taraxacum Sektion Erythrosperma) in Baden-Württemberg – Funde 2019 und 2020. Jh. Ges. Naturkde. Württemberg, 177, Seiten 115–139.
  4. Uwe Amarell (2010): Bemerkenswerte Neophytenfunde aus Baden-Württemberg und Nachbargebieten (2004–2008); Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland 6, Seiten 3–21.

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Bundesarchiv Bild 195-1759, Rheinbefliegung, Auenheim - Kehl.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 195-1759 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Rheinbefliegung der Alliierten 1953