Gyeonginseon

Gyeonginseon
Strecke der Gyeonginseon
Gyeonginseon von Seoul nach Incheon
Streckennummer:301 (KR)
Streckenlänge:27,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:(durchgehend)
25 kV / 60 Hz ~
Zweigleisigkeit:(Viergleisigkeit)
Guro–Dongincheon
(Zweigleisigkeit)
Dongincheon–Incheon
Gyeongbu-Linie
0,0Guro 구로
Gyeongbu-Linie
1,4Guil 구일
2,4Gaebong 개봉
3,7Oryu-dong 오류동
5,6Onsu 온수 Umstieg von U7 Seoul
Grenze Seoul/Bucheon
6,9Yeokgok 역곡
8,4Sosa 소사
9,5Bucheon 부천
11,2Jung-dong 중동
12,2Songnae 송내
Autobahn 100 (Seoul Ring Expressway)
Grenze Bucheon/Incheon
13,4Bugae 부개
14,9Bupyeong 부평 Umstieg von U1 Incheon
16,6Baegun 백운
18,1Dongam 동암
19,3Ganseok 간석
20,5Juan 주안 Umstieg von U2 Incheon
Autobahn 120 (Gyeongin Expressway)
21,5Dohwa 도화
22,5Jemulpo 제물포
23,9Dowon 도원
25,1Dongincheon 동인천
27,0Incheon 인천 Umstieg von S-Bahn-Linie Suin

Die Eisenbahnlinie von Seoul nach Incheon wird als Gyeonginseon (koreanisch 경인선, Seon für „Linie“; auch Kyonin Line[1]) bezeichnet. Sie war die erste Eisenbahnstrecke, die in Korea gebaut wurde.

Geschichte bis 1945

Bauphase

Die Geschichte dieser Eisenbahnlinie begann mit der Vergabe einer Konzession am 29. März 1896 durch den koreanischen König Gojong an den amerikanischen Geschäftsmann James R. Morse, der in Yokohama lebte. Die Konzession umfasste einen Schienenstrang in Normalspur von Chemulpo (dem heutigen Incheon) nach Seoul. Der Bau der Strecke begann etwa ein Jahr nach der Konzessionserteilung.

Japaner zeigten ein starkes Interesse an dieser Eisenbahnstrecke. Eine japanische Bank stellte am 1. Dezember 1897 Gelder zum Bau der Strecke zur Verfügung und erhielt ein Pfandrecht. Noch vor der Fertigstellung der Bahnlinie ging die Seoul-Chemulpo Railway Co. Ltd. am 31. Dezember 1899 an ein japanisches Konsortium über.

Während der Bauphase der Eisenbahnstrecke von Seoul nach Busan wurde die Strecke am 25. Februar 1903 von der japanischen Seoul-Busan-Eisenbahngesellschaft übernommen. Bereits im Jahre 1906 wurde diese Eisenbahngesellschaft von der japanischen Regierung erworben. Somit gehörte die Strecke bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zum japanischen Staatsbahnnetz.

Strecke

Nach ca. 2 Jahren Bauzeit konnte die 32 km lange einspurige Teilstrecke von Incheon bis zur Station Noryangjin am Ufer des Hangang am 18. September 1899[2] eröffnet werden. Die noch fehlenden ca. 10 km bis zur Hauptstadt Seoul wurden bis Juli 1900 fertig gestellt, wobei der Hangang mittels einer 600 m langen Brücke überquert wurde. Die Strecke endete in Seoul an der Station Seodaemun[3] (großes Westtor) oder an der Station in der Nähe des Namdaemun[4] (großes Südtor), dem heutigen Hauptbahnhof Seoul Station.

Nach Fertigstellung der Eisenbahnstrecke von Seoul nach Busan im Jahre 1904 gehörte die Teilstrecke von Seoul bis zum Abzweig nach dem Bahnhof Yeongdeungpo dann zu dieser Hauptlinie. Die Gyeonginseon beginnt seit dieser Zeit an diesem Abzweig.

Betrieb

Stadtkarte von Incheon (ca. 1930) mit Eisenbahnstrecke

Im Jahre 1901 gab es je sechs Zugverbindungen von Seoul nach Incheon mit einer Fahrzeit von ca. 105 Minuten. Der Zug mit einer Dampflokomotive, zwei Personenwagen und einem Gepäckwagen hielt an ca. acht Zwischenstationen.[5] Nach Ausbesserungsarbeiten in den Jahren 1906 bis 1908 konnte die Fahrzeit auf 90 Minuten reduziert werden. Im Zweistundentakt wurde im Jahre 1914 die Strecke durch neun Zugverbindungen bedient.[6]

Geschichte ab 1945

Nach dem Militärputsch 1961 wurde der Ausbau der Eisenbahnlinie in den ersten Fünfjahresplan aufgenommen. Ausgehend vom Bahnhof Yeongdeungpo wurden zwei weitere Gleise bis zum Bahnhof Dongincheon in Incheon verlegt, die im Jahre 1965 eröffnet wurden.

Die Eisenbahnlinie, die inzwischen zur Seouler U-Bahn Linie 1 gehört, wurde als einer der ersten Linien in Südkorea mit 25 kV/60 Hz AC Bahnstrom elektrifiziert.

Gyeonginseon in der Nähe des Bahnhofs Jemulpo

Quellen

  • Hermann Lautensach: Korea. Eine Landeskunde auf Grund eigener Reisen und der Literatur. K. F. Koehler Verlag, Leipzig 1945.
  • Preyer-Elberfeld: Die Eisenbahnen in Korea. In: Archiv für Eisenbahnwesen 1914. Verlag von Julius Springer, S. 402–418 und 720–743.
  • Andrei Lankov: The Dawn of Modern Korea. Verlag EunHaeng NaMu, Seoul 2007 (englisch).
  • Gertrud Claussen (Hrsg.): Fremde Heimat Korea. Simon&Magiera Verlag, München 1983.
  • Angus Hamilton: Korea. Das Land des Morgenrots. Verlag von Otto Spamer, Leipzig 1904.
  • Koreanische Tourismuszentrale: Reiseführer Korea. 2007/2008.
  • NN: Republic of Korea Preparing for the Lth Aniversary Session of the OSJD Ministerial Conference. In: OSJD Bulletin 2/3 – 2023, S. 1–9.

Anmerkungen/Einzelnachweise

  1. NN: Republic of Korea Preparing, S. 3.
  2. 1. Die koreanische Quelle NN: Republic of Korea Preparing, S. 3, gibt den 18. Sept. 1899 als Eröffnungstermin an.
       2. Andrei Lankov: The Dawn of Modern Korea gibt den 19. September 1899 an.
       3. Preyer-Elberfeld gibt den 18. Dezember 1899 an.
  3. Preyer-Elberfeld gibt den Bahnhof Seodaemun als Endhaltestelle in Seoul an.
  4. Angus Hamilton Korea. Das Land des Morgenrots gibt den Bahnhof Namdaemun als Endhaltestelle in Seoul an.
  5. Angaben aus Gertrud Claussen (Hrsg.): Fremde Heimat Korea.
  6. Angaben aus Angus Hamilton Korea. Das Land des Morgenrots.

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Korail Gyeongin Line.png
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Map of Korail Gyeongin Line
Jinsen map circa 1930.PNG
Jinsen(Incheon) map circa 1930