Gwendolyn Sasse
Gwendolyn Sasse (* 21. Februar 1972 in Glinde) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin. Sie ist wissenschaftliche Direktorin des Zentrums für Osteuropa- und Internationale Studien in Berlin und Einstein-Professorin für Vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuvor war sie Professorin für Vergleichende Politikwissenschaften an der Universität Oxford.
Biografie
Sasse studierte Geschichte, Slawistik und Politikwissenschaft an der Universität Hamburg und an der London School of Economics, wo sie auch promoviert wurde.
Nach Stationen als Assistant Professor an der Central European University und als Lecturer und Senior Lecturer an der London School of Economics ging sie 2007 an die Universität Oxford, wo sie 2013 auf eine Professur für Comparative Politics berufen wurde.
Seit 2016 ist sie Direktorin des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) in Berlin.[1]
Forschungsschwerpunkte
Ihre Forschungsschwerpunkte sind: postkommunistische Transformationsforschung (unter besonderer Berücksichtigung der Ukraine), vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung, ethnische Konflikte in Osteuropa, Migration in und aus Osteuropa, EU-Osterweiterung/Östliche Nachbarschaft.[2]
Rezeption
Ihre Publikation The Crimea Question: Identity, Transition, and Conflict von 2007 gewann mehrere akademische Auszeichnungen. Sasse war wichtige Kommentatorin in der Frage der Annexion der Krim[3] und beteiligte sich an der Debatte zur Friedensoption im Russisch-Ukrainischen Krieg.[4]
Veröffentlichungen
- Die Krim – regionale Autonomie in der Ukraine. Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Köln. 1998
- Hrsg. mit James Hughes: Ethnicity and territory in the former Soviet Union: regions in conflict. Cass series in regional and federal studies. London Portland, Oregon: Frank Cass. 2002. ISBN 978-0-7146-8210-5.
- mit James Hughes, Claire E. Gordon: Europeanization and regionalization in the EU's enlargement to Central and Eastern Europe: the myth of conditionality. Series: One Europe or several?. Houndmills, Basingstoke, Hampshire New York: Palgrave Macmillan. 2004. ISBN 978-1-4039-3987-6.
- The Crimea question: identity, transition, and conflict. Harvard series in Ukrainian studies. Cambridge, Massachusetts: Distributed by Harvard University Press for the Harvard Ukrainian Research Institute. 2007. ISBN 978-1-932650-12-9.
- Der Krieg gegen die Ukraine. Hintergründe, Ereignisse, Folgen. In: C.H. Beck Wissen. Verlag C.H. Beck, München 2022, ISBN 978-3-406-79305-9.
Auszeichnungen
- Alexander Nove Prize der British Association for Slavonic & East European Studies für ihr Buch The Crimea Question: Identity, Transition, and Conflict (2007).
- Oxford University Teaching Excellence Award
Weblinks
- Gwendolyn Sasse bei der Einstein Stiftung Berlin
- Claudia von Salzen: Neues Zentrum für Osteuropastudien in Berlin: Blick nach Osten. In: tagesspiegel.de. 15. Dezember 2016 .
- Prof. Dr. Gwendolyn Sasse. In: Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien Berlin.
- Gwendolyn Sasse bei Nuffield College + CV PDF
- Literatur von und über Gwendolyn Sasse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Deutschlandfunk Kulturfragen. Debatten und Dokumente vom 8. Mai 2022: Über das Gedenken an den 8. / 9. Mai in Russland und der Ukraine. Gwendolyn Sasse, wissenschaftliche Direktorin des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS), im Gespräch mit Thomas Franke
Einzelnachweise
- ↑ Prof. Dr. Gwendolyn Sasse. In: Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien Berlin. Abgerufen am 17. Mai 2019.
- ↑ Prof. Dr. Gwendolyn Sasse. In: Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien Berlin. Abgerufen am 8. September 2020.
- ↑ Gwendolyn Sasse: Crimean autonomy: A viable alternative to war? In: Washington Post. 3. März 2014, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 8. September 2020]).
- ↑ Gwendolyn Sasse: Die Krim - annektiert, nicht befriedet. In: FAZ. 5. Januar 2023.
Personendaten | |
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NAME | Sasse, Gwendolyn |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikwissenschaftlerin und Slawistin |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1972 |
GEBURTSORT | Glinde |
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0
re:publica 2022: Gwendolyn Sasse (wissenschaftliche Direktorin ZOiS) bei der Session 'Blackbox für die Wissenschaft: Wie geht Forschung in autoritären Kontexten?'