Guy Acolatse

Guy Acolatse
Personalia
Geburtstag28. April 1942
GeburtsortTogo
PositionStürmer
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1963–1966FC St. Pauli
1966–1970HSV Barmbek-Uhlenhorst
1970–1973FC St. Pauli II
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Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
Togo
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1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Kokou Guy Acolatse (* 28. April 1942) ist ein ehemaliger togoischer Fußballspieler.

Leben

Der Stürmer, der schon im Alter von knapp 17 Jahren zur Fußball-Nationalmannschaft von Togo gehörte und als togoischer Nationalspieler bereits in mehreren Ländern Afrikas gespielt hatte,[1] wurde 1963 von Otto Westphal aus Togo mitgebracht, als dieser sein Amt als Trainer beim Nord-Regionalligisten FC St. Pauli antrat. Acolatse blieb drei Spielzeiten bei den Hamburgern und war einer der ersten Schwarzafrikaner im bezahlten Fußball Deutschlands. Insgesamt bestritt er dort 43 Punktspiele, in denen ihm sechs Tore gelangen. 1963/64 wurde er auch in der Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga eingesetzt, die der FC St. Pauli als Nordmeister erreicht hatte; darin gelang ihm deren Ehrentreffer beim 1:6 bei Bayern München. Seine Position war meist die eines hinter den Stoßstürmern Horst Haecks und „Oschi“ Osterhoff zurückhängenden Angreifers.

Guy Acolatse litt an Anpassungsproblemen in der ungewohnten Umgebung („Bei Regen nix gutt“)[2] und galt bei Westphals Nachfolgern Otto Coors und vor allem Kurt Krause als „zu eigenwillig“.[3] In der erneut erreichten Aufstiegsrunde am Ende der Spielzeit 1965/66 kam er überhaupt nicht mehr zum Einsatz;[4] daraufhin wechselte er gleich anschließend zum Regionalligaaufsteiger HSV Barmbek-Uhlenhorst, der sich in den folgenden zwei Jahren jeweils auf Rang 14 platzierte. 1968 verließ Acolatse die Barmbeker. In seiner Zeit in Hamburg machte er den Trainerschein. Er heiratete eine Hamburgerin und spielte in einem Kinofilm mit Gitte Hænning.[5] Von Hamburg aus zog er 1981 nach Paris, wo er auch Jugendmannschaften trainiert.[6]

Im Jahr 2021 war er Teil der Dokumentation Schwarze Adler, einer Zusammenarbeit des Streaminganbieters Prime Video und des ZDF.

Weblinks

Literatur

  • Ronny Galczynski, Bernd Carstensen: FC St. Pauli Vereinsenzyklopädie. Die Werkstatt, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89533-613-3
  • Kurt-J. Heering: „Entscheidend is auffem Platz!“ 50 Jahre Fußballbundesliga – Typen, Triumphe, Tragödien. Heyne Verlag, München 2013, ISBN 978-3-641-07561-3.

Einzelnachweise

  1. Gabi Bauer, Peter Piro: Die hatten noch nie einen Schwarzen gesehen. In: analyse & kritik, Nr. 551 vom 18. Juni 2010
  2. So jedenfalls zitiert: Bei Regen nix-gutt. In: Die Zeit, Nr. 34/1963
  3. Andreas Meyer, Volker Stahl, Uwe Wetzner: Fußball-Lexikon Hamburg. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-477-1, S. 30 (396 Seiten).
  4. Ulrich Homann (Hrsg.): Höllenglut an Himmelfahrt. Die Geschichte der Aufstiegsrunden zur Fußballbundesliga 1963-1974. Klartext, Essen 1990 ISBN 3-88474-346-5, S. 113f.
  5. Johannes Freytag: Acolatse – ein Afrikaner sorgt für Aufsehen, Artikel vom 22. April 2013 im Portal ndr.de, abgerufen am 1. Oktober 2017
  6. sportal.de (Memento des Originals vom 30. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sportal.de