Guttaperchabäume

Guttaperchabäume

Guttaperchabaum (Palaquium gutta), Illustration

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung:Heidekrautartige (Ericales)
Familie:Sapotengewächse (Sapotaceae)
Gattung:Guttaperchabäume
Wissenschaftlicher Name
Palaquium
Blanco

Die Guttaperchabäume (Palaquium) sind eine artenreiche Pflanzengattung aus der Familie der Sapotengewächse (Sapotaceae). Sie sind in den Tropen in Südostasien und im nördlichen Australien verbreitet. Die bekannteste Art ist der Guttaperchabaum (Palaquium gutta), dessen eingetrockneter Milchsaft ursprünglich hauptsächlich den wichtigen Rohstoff Guttapercha lieferte, dieses wird aber auch noch von anderen Arten der Guttaperchabäume und von verschiedenen Sapotengewächsen erhalten.

Beschreibung

Palaquium-Arten wachsen als immergrüne, Bäume und erreichen je nach Art Wuchshöhen von 5 bis 30 Metern und teilweise Stammumfänge bis 1 Meter. Sie enthalten Milchsaft (Latex). Die wechselständig und/oder zweizeilig angeordneten oder zu mehreren zusammen stehenden Laubblätter sind einfach, ledrig und 8 bis 25 cm lang. Auf der Oberseite sind sie glänzendgrün, auf der Unterseite oft gelb oder graugrün. Die kleinen bis sehr großen Nebenblätter fallen früh ab.

Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren zusammen entlang der Zweige, oder in kurzen endständigen Blütenständen. An der Basis der Blütenstandsschäfte befinden sich auffällige Tragblätter. Es sind zwei Kreise mit insgesamt meist sechs (vier bis sieben) Kelchblättern vorhanden. Es sind vier bis sechs Kronblätter vorhanden. Die in zwei oder drei Kreisen stehenden insgesamt meist 12 bis 18 (8 bis 36) fertile Staubblätter sind in der Kronröhre inseriert. Die Staubfäden sind lang. Zum Unterschied zu anderen Gattungen aus der Familie sind keine Staminodien vorhanden. Meist sechs (fünf bis elf) Fruchtblätter sind zu einem behaarten oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Je Fruchtblatt ist nur eine anatrope, hängende Samenanlage vorhanden.

Die 3 bis 7 cm große längliche bis ellipsoide Beere enthält ein bis vier Samen. Eine Narbe überzieht die Hälfte der Oberfläche des Samens.

Palaquium ellipticum
Palaquium formosanum
Habitus von Palaquium maingayi

Verbreitung

Die Palaquium-Arten sind in den Tropen Südostasiens und Nordaustraliens verbreitet. Die Vorkommen reichen nördlich bis Taiwan, südlich bis zur Malaiischen Halbinsel und in östlicher Richtung bis zu den Salomonen.

Systematik

Die Gattung Palaquium wurde 1837 durch Francisco Manuel Blanco in Flora de Filipinas, S. 403 aufgestellt. 1903 wurde als Lectotypus Palaquium lanceolatum Blanco festgelegt.[1] Synonyme für Palaquium Blanco sind: Croixia Pierre, Dichopsis Thwaites, Galactoxylon Pierre, Treubella Pierre. Die Gattung Palaquium gehört zur Tribus Sapoteae in der Unterfamilie Sapotoideae in der Familie der Sapotaceae.[2]

Palaquium merrillii mit Blüten

Es gibt etwa 120 Palaquium-Arten (hier eine Auswahl):[2][3]

  • Palaquium amboinenseBurck: Das Verbreitungsgebiet reicht von Java bis zu den Salomonen[3].
  • Palaquium burckiiH.J.Lam: Das Verbreitungsgebiet reucht von Malaysia bis Sumatra.[3]
  • Palaquium calophyllum(Teijsm. & Binn.) Pierre: Syn.: Isonandra calophyllaTeijsm. & Binn.: Die Heimat sind Borneo und die Philippinen.[3]
  • Palaquium ellipticum(Dalzell) Baill.: Sie kommt im westlichen und im südwestlichen Indien vor.[3]
  • Palaquium formosanumHay.: Die Heimat sind Taiwan und die Philippinen.[3]
  • Guttaperchabaum (Palaquium gutta(Hook.) Baill.; Syn.: Isonandra guttaHook., Isonandra gutta var. oblongifoliade Vriese, Palaquium oblongifolium(Burck) Burck): Die Heimat ist Malaysia, Borneo, Sumatra und Java.[3]
  • Palaquium hexandrum(Griff.) Baill.: Die Heimat ist Malaysia, Borneo und Sumatra.[3]
  • Palaquium leiocarpumBoerl.: Die Heimat ist Malesien.[3]
  • Palaquium luzoniense(Fern.-Vill.) S.Vidal: Syn.: Dichopsis luzoniensisFern.-Vill.: Das Verbreitungsgebiet reicht von den Philippinen bis Sulawesi.[3]
  • Palaquium maingayi(C.B.Clarke) King & Gamble: Die Heimat ist Thailand und Malaysia.[3]
  • Palaquium merrilliiDubard: Die Heimat sind die Philippinen.[3]
  • Palaquium obovatum(Griff.) Engl.: Das Verbreitungsgebiet reicht von Indien bis Malesien.[3]
  • Palaquium philippense(Perr.) C.B.Rob.: Syn.: Chrysophyllum philippensePerr.: Die Heimat sind die Philippinen.[3]
  • Palaquium polyandrumC.B.Rob.: Die Heimat sind die Philippinen.[3]
  • Palaquium ridleyiKing & Gamble: Das Verbreitungsgebiet reicht von Vietnam bis Neuguinea.[3]
  • Palaquium rostratum(Miq.) Burck: Das Verbreitungsgebiet reicht von Thailand bis Malesien.[3]
  • Palaquium stellatumKing & Gamble: Die Heimat ist Boneo, Malaysia und Sumatra.[3]

Verwendung

Das Guttapercha, der eingetrocknete Milchsaft des Guttaperchabaumes (Palaquium gutta), stellt einen wichtigen Rohstoff dar, der früher zur Kabelisolation eingesetzt wurde und heute noch unter anderem als Füllmaterial in der Zahnmedizin eingesetzt wird.

Die Beerenfrüchte sind bei mehreren Arten essbar.

Viele Arten der Gattung liefern auch ein wertvolles Holz, das als Nyatoh bezeichnet wird.[4] Es ist ähnlich wie Nato.

Quellen

  • Shugang Li & T. D. Pennington: Sapotaceae in der Flora of China, Volume 15, S. 206: Palaquium – Online. (Abschnitt Beschreibung)

Einzelnachweise

  1. Palaquium bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  2. a b Palaquium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Rafaël Govaerts (Hrsg.): Palaquium. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 28. September 2017.
  4. Nyatoh. In: The Wood Database – Lumber Identification (Hardwood). Abgerufen am 23. Juni 2021 (englisch).

Weblinks

Commons: Guttaperchabäume – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Palaquium gutta - Köhler–s Medizinal-Pflanzen-099.jpg
Guttaperchabaum. A Blühender Zweig, 1/2 nat. Grösse, nach dem Original aus dem Kulturgarten in Tijkeumeuk auf Java; getrocknete Pflanze des Herbar Schiffner. — B nicht blühender Zweig, 1/2 nat. Grösse. 1 Knospe 2/1; 2 geöffnete Blüte 2/1; 3 Korolle von aussen 3/2; 4 aufgeschnittene Korolle 3/2; 5 Staubgefäss mehrfach vergr.; 6 Ovar und Griffel, mehrfach vergr.; 7 unreife Frucht; 8 dieselbe im Querschnitt; 9 reife Frucht 1/1; 10 Samen von der Seite 1/1; 11 Samen von hinten gesehen 1/1.
Palaquium ellipticum 02.jpg
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Palaquium ellipticum
Palaquium maingayi -Niatoh tembaya.JPG
Palaquium maingayi - Bukit Nanas forest reserve - Kuala Lumpur
大葉山欖 Palaquium formosanum -高雄原生植物園 Kaohsiung Original Botanical Garden, Taiwan- (26111914507).jpg
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大葉山欖 Palaquium formosanum [高雄原生植物園 Kaohsiung Original Botanical Garden, Taiwan]
20121202 HoomaluhiaBG PalaquiumMerrilliiFlowers Cutler P1370985c.jpg
Autor/Urheber: Wendy Cutler, Lizenz: CC BY 2.0
Palaquium merrillii flowers at Ho'omaluhia Botanical Garden in Kaneohe, Hawaii