Gutach (Schwarzwaldbahn)

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:48° 15′ N, 8° 13′ O
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Freiburg
Landkreis:Ortenaukreis
Höhe:294 m ü. NHN
Fläche:31,74 km2
Einwohner:2334 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:74 Einwohner je km2
Postleitzahl:77793
Vorwahlen:07833, 07831
Kfz-Kennzeichen:OG, BH, KEL, LR, WOL
Gemeindeschlüssel:08 3 17 039
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 38
77793 Gutach (Schwarzwaldbahn)
Website:www.gutach-schwarzwald.de
Bürgermeister:Siegfried Eckert
Lage der Gemeinde Gutach (Schwarzwaldbahn) im Ortenaukreis
KarteFrankreichLandkreis RastattBaden-BadenLandkreis CalwLandkreis EmmendingenLandkreis FreudenstadtRheinau (Baden)Lauf (Baden)SasbachLandkreis RastattLandkreis RottweilSchwarzwald-Baar-KreisAchernAchernAchernAppenweierBad Peterstal-GriesbachBerghauptenBiberach (Baden)DurbachEttenheimFischerbachFriesenheim (Baden)GengenbachGutach (Schwarzwaldbahn)Haslach im KinzigtalHausachHofstetten (Baden)HohbergHornbergKappel-GrafenhausenKappel-GrafenhausenKappelrodeckWillstättKehlKehlKippenheimKippenheimKippenheimLahr/SchwarzwaldLauf (Baden)Lauf (Baden)Lautenbach (Ortenaukreis)MahlbergMahlbergMahlbergMeißenheimMühlenbach (Schwarzwald)Neuried (Baden)NordrachOberharmersbachOberkirch (Baden)Oberkirch (Baden)Oberkirch (Baden)Oberkirch (Baden)OberwolfachOffenburgOhlsbachOppenauOrtenberg (Baden)Ottenhöfen im SchwarzwaldRenchenRenchenRingsheimRingsheimRust (Baden)Rheinau (Baden)Rheinau (Baden)Rheinau (gemeindefreies Gebiet)SasbachSasbachSasbachSasbachwaldenSchuttertalSchutterwaldSchwanauSeebach (Baden)Seelbach (Schutter)Steinach (Ortenaukreis)WillstättWillstättWolfachZell am Harmersbach
Karte

Gutach (Schwarzwaldbahn) ist eine Gemeinde an der Badischen Schwarzwaldbahn am Fluss Gutach im mittleren Schwarzwald im Ortenaukreis. Den amtlichen Zusatz Schwarzwaldbahn trägt die Gemeinde zur Unterscheidung von der Gemeinde Gutach im Breisgau, die bei Waldkirch im Landkreis Emmendingen liegt. Zusammen mit den Nachbarorten Kirnbach und Reichenbach ist Gutach die Heimat des Bollenhutes. Dieser Teil der hiesigen Tracht ist inzwischen weltweit als Symbol für den Schwarzwald bekannt.

Geographie

Lage

Gutach liegt auf einer Höhe von 259 m bis 850 m. Die Gemarkung umfasst etwa 3200 Hektar.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Osten an die Stadt Wolfach, im Südosten an die Stadt Hornberg, beide im Ortenaukreis, im Südwesten an die Stadt Elzach im Landkreis Emmendingen, im Westen an Mühlenbach und im Nordwesten und Norden an die Stadt Hausach, beide wieder im Ortenaukreis.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Gutach (Schwarzwaldbahn) gehören das Dorf Gutach, die Siedlung Beim Mattenbauernhof, der Weiler Wannenbach, die Zinken Herrenbach, Linker Sulzbach, Ramsbach, Rechter Sulzbach, Riesenbach und Wonnenbach, die Häuser und Höfe Beim Löwen, Berntenhof, Bühlerstein, Ebersbach, Saumerhöfe und Wellerhof, die Höfe Blumbach, Bühl, Ob der Kirche und Singersbach und die Wohnplätze Alte Straße, Am Felsen, Bahnhof, Buck, Eckle, Engengraben, Herrengarten, Hohweg, Hohwegschule, Hohwiel, Insel, Leimen, Mausloch, Neudorf, Pfaffenbach, Rebberg, Säge, Steingrün, Turm, Vor-Blumbach, Vor-Ebersbach, Vordersingersbach Vordersulzbach und der Steinenbach.[2]

Gutacherin in Tracht, 1898

Geschichte

Bis 1810 gehörte Gutach zu Württemberg.

Im Grenzvertrag zwischen Württemberg und Baden, der am 2. Oktober 1810 in Paris abgeschlossen wurde,[3] kamen mehrere „Stäbe“ des Oberamtes Hornberg, so die Gemeinde Gutach, die Städte Hornberg und Schiltach und die Gemeinde Kirnbach an das Großherzogtum Baden.

Dort gehörte der Ort zunächst zum Bezirksamt Haslach und fiel dann 1864 an das Bezirksamt Wolfach, aus dem 1939 der Landkreis Wolfach wurde.

Als dieser 1973 aufgelöst wurde, kam Gutach an den neuen Ortenaukreis.

Sonntag in Gutach 1905 von Wilhelm Hasemann

Demographie

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.

JahrEinwohnerzahl
18852.133
19392.023
19612.391
19702.447
2011[4]2.222
20222.334

Religionen

Seit 1275 ist in Gutach eine Kirche erwähnt, die von den Herren von Hornberg errichtet worden war.

Der Ort ist seit der Einführung der Reformation vorwiegend evangelisch geprägt. Die evangelische Kirche heißt Peterskirche. Seit 1960 hat auch die katholische Gemeinde in Gutach ein eigenes Gotteshaus, und zwar die Kirche St. Peter und Paul direkt neben der Gutach. Bis dahin war die Peterskirche eine Simultankirche, sie wurde von beiden Konfessionen genutzt. Gegen Ende der 2010er Jahre gibt es nun in beiden Konfessionen Überlegungen, im ökumenischen Geist wieder in einer einzigen, und zwar in der evangelischen Kirche Gottesdienst zu feiern.

2019 lebten in Gutach 640 katholische und 1177 evangelische Christen.[5]

Die linke Abbildung zeigt in einer Bleistiftzeichnung von Wilhelm Hasemann die evangelische Peterskirche, neben der Kirche der Grabstein der Familie Hasemann, in der Mitte davon ein Foto der Peterskirche von 2017, rechts ist die katholische Kirche St. Peter und Paul abgebildet (2017).

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Gutach hat 12 Mitglieder. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis.

Parteien und Wählergemeinschaften%
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
Kommunalwahl 2019
 %
30
20
10
0
28,4 %
23,1 %
28,1 %
20,4 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
−3,8 %p
−3,7 %p
+6,4 %p
+1,0 %p
FWVFreie Wählervereinigung28,4332,24
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands23,1326,83
FDPFreie Demokratische Partei28,1321,73
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands20,4319,42
Gesamt1001210012
Wahlbeteiligung68,7 %61,8 %

Bürgermeister

Gutachs Bürgermeister ist seit 2003 Siegfried Eckert (CDU). Bei der Bürgermeisterwahl am 5. Mai 2019 wurde er mit 92,69 Prozent der gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 70,03 Prozent ein zweites Mal im Amt bestätigt.

Wappen

Blasonierung: Unter goldenem Schildhaupt, worin eine schwarze Hirschstange, in Silber auf einem von Grün über Blau im Wellenschnitt geteilten Schildfuß eine grüne Linde.

Gemeindepartnerschaften

Gutach unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Gasthaus zum Löwen

Wie der Name sagt, liegt Gutach an der Schwarzwaldbahn zwischen Triberg und Offenburg, der ältesten Gebirgsbahn Deutschlands. Der Ort Gutach besitzt allerdings keinen Bahn-Haltepunkt mehr. Seit dem Fahrplanwechsel 2014 gibt es den Haltepunkt Gutach-Freilichtmuseum beim Vogtsbauernhof für die SWEG.[6] Nachbarorte an der Bahn sind Hornberg und Hausach. Durch den Ort führt die Bundesstraße 33.

Bildung

Neben der Hasemannschule, einer Grundschule, gibt es in Gutach einen Kindergarten.

Medien

Die Gemeinde war Drehort für mehrere Fernsehserien und Kinofilme:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gutach liegt am Großen Hansjakobweg, einem Wanderweg, der an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Museen

Freilichtmuseum Vogtsbauernhof

Auf dem Gebiet der Gemeinde Gutach (etwa 3 km nördlich) steht das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof mit mehreren alten Bauernhöfen aus dem Schwarzwald und zahlreichen historischen Nebengebäuden.

Zudem gibt es mitten im Dorf das Museum Hasemann-Liebich, das den beiden namhaften Gutacher Künstlern gewidmet ist.[9]

Freizeit

Eine weitere Attraktion für die Gäste ist seit August 2004 der Park mit allen Sinnen mit einem 2,1 km langen Barfußpfad.[10] Im Juli 2006 eröffnete die neue Sommerrodelbahn Gutach-Bob.[11] Ebenso hat Gutach einen Adventure-Golfpark mit Fußballbillard zu bieten.[12]

Kriegerdenkmal

Der im Ort ansässige Bildhauer Curt Liebich schuf das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, bei der das Thema durch eine trauernde Mutter in der lokalen Tracht dargestellt ist.

Persönlichkeiten

Grabmal Hasemann

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Karl Buzengeiger (1872–1948), Jurist, Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe
  • Walter Hasemann (1890–1961), Geologe und Badischer Landesgeologe; Sohn des Wilhelm Hasemann
  • Richard Nutzinger (1896–1963), Heimatschriftsteller, alemannischer Dialektdichter und evangelischer Pfarrer

Weitere Persönlichkeiten, die in der Gemeinde gewirkt haben

  • Wilhelm Hasemann (1850–1913), Maler; wirkte und starb in Gutach
  • Gustav Adolf Müller (1866–1928), Schriftsteller, Journalist und Archäologe; verbrachte seine letzten Lebensjahre in Gutach
  • Curt Liebich (1868–1937), Bildhauer, Professor; Ehrenbürger von Gutach[13]
  • Max Ludwig (1873–1940), Schriftsteller, Maler und Grafiker; lebte zeitweise in Gutach
Commons: Gutach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band 6: Regierungsbezirk Freiburg. Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 339–340.
  3. Gränzvertrag zwischen dem Königreich Würtemberg und dem Großherzogthum Baden. Abgerufen am 25. September 2014.
  4. ZENSUS2011 - Bevölkerungs- und Wohnungszählung 2011 - Ergebnisse des Zensus 2011 zum Download - erweitert. Abgerufen am 13. Mai 2024.
  5. Website Gutach: Weg zur Simultankirche ist „ein offenes Abenteuer“, von Claudia Ramsteiner, Offenburger Tageblatt am 30. Juli 2019
  6. Vogtsbauernhof: Freilichtmuseum in Gutach hat nun eigenen Bahnhalt. badische-zeitung.de, archiviert vom Original am 8. Oktober 2017; abgerufen am 15. Dezember 2014.
  7. „Verstehen Sie Spaß?“ drehte im Kinzigtal. Abgerufen am 25. März 2024.
  8. Im Vogtsbauernhof gedrehter Kinofilm wird in Gutach gezeigt. Abgerufen am 25. März 2024.
  9. Kunstmuseum Hasemann-Liebich
  10. Park mit allen Sinnen. Abgerufen am 25. September 2022.
  11. Gutach. Abgerufen am 25. September 2022.
  12. Adventure-Golf Gutach
  13. Dresslers Kunsthandbuch, Band 1, Seite 610

Auf dieser Seite verwendete Medien

Peterskirche Gutach 2017-a.jpeg
Autor/Urheber: GFHund, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die evangelische Peterskirche in Gutach (Schwarzwaldbahn), Friedhofsseite.
Vogtsbauernhof 1999.jpg
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Der Vogtsbauernhof, des Zentrum des gleichnamigen Freilichtmuseums
Schwarzwaelderin in Tracht um 1900.jpg
Schwarzwälderin in Tracht 1898 in Gutach
St.Peter+Paul Gutach 2017-a.jpeg
Autor/Urheber: GFHund, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die katholische Kirche St. Peter und Paul in Gutach (Schwarzwaldbahn), Frontseite.
Wilhelm Hasemann Studie 2.jpg
Peterskirche (Gutach). Studie. Bleistiftzeichnung
Familiengrab Wilhelm Hasemann Gutach 2017.jpeg
Autor/Urheber: GFHund, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Grabstein des Familiengrabes Wilhelm Hasemann im Friedhof der Peterskirche in Gutach (Schwarzwaldbahn).
Sonntag im Gutachtal - Wilhelm Hasemann.jpg
Wilhelm Hasemann – Sonntag im Gutachtal. Öl auf Leinwand
medium QS:P186,Q296955;P186,Q12321255,P518,Q861259
.
AIMG 8818 (2) Gasthaus zum Löwen.JPG
Autor/Urheber: Xocolatl (Diskussion) 20:28, 2 September 2021 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Gasthaus zum Löwen, Gutach, Hauptstr. 95
Gutach (Schwarzwaldbahn) in OG.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Gutach (Schwarzwaldbahn), Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Deutschland.
English (en): Locator map of Gutach (Schwarzwaldbahn) in Ortenau District, Baden-Württemberg, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Gutach (Schwarzwaldbahn) dans l'arrondissement d'Ortenau dans Bade-Wurtemberg, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Gutach (Schwarzwaldbahn), Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Gutach (Schwarzwaldbahn) во рамките на Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Gutach (Schwarzwaldbahn) in de Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Gutach (Schwarzwaldbahn) en Ortenaukreis, Baden-Württemberg, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Baden-Württemberg, Ortenau District, Gutach (Schwarzwaldbahn) ഭൂപടസ്ഥാനം.