Gustorf

Gustorf
Koordinaten: 51° 4′ 18″ N, 6° 34′ 2″ O
Einwohner:4318 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung:1. Januar 1975
Postleitzahl:41517
Vorwahl:02181
Ortskern von Gustorf

Gustorf ist ein Ort in der Stadt Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss im Land Nordrhein-Westfalen.

Lage

Die Ortschaft Gustorf befindet sich im südlichen Teil der heutigen Stadt Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss. Im Westen grenzt sie an die Stadt Jüchen. Ein Teil des Gebietes gehörte zum Braunkohleabbaugebiet Garzweiler. Die ehemalige Gemeinde Gustorf hatte eine Fläche von 10,86 km². So lebten 1974 675 Einwohner je km².

Geschichte

Ortsgeschichte

Erstmals erwähnt wurde Gustorf als Gotzhorpe um 1070. Zunächst gehörte der Ort zur Grafschaft Hochstaden und seit 1246 zum Erzstift Köln. Zusammen mit Frimmersdorf bildete Gustorf den Gustorf-Frimmersdorf Dingstuhl im kurkölnischen Amt Liedberg.

1794 wurde der Ort von französischen Truppen besetzt. Als neue Verwaltungseinheit entstand die Mairie Gustorf im Arrondissement de Cologne im Département de la Roer. 1815 kam Gustorf an das Königreich Preußen. 1816 wurde die Gemeinde Gustorf mit den Orten Gustorf und Gindorf gebildet, die dem Kreis Grevenbroich angehörten. 1846 entstanden die zwei selbständigen Gemeinden Gustorf und Gindorf, die aber 1929 wieder zu einer Gemeinde Gustorf zusammengeschlossen wurden. Christian Kropp war von 1948 bis 1970 Bürgermeister und von 1961 bis 1970 stellvertretender Landrat. Letzter Bürgermeister der Gemeinde Gustorf war Dieter Steup (SPD) und sein Stellvertreter Jakob Bischof (CDWG).

Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde, im Rahmen einer Kommunalen Neugliederung, zu einem Teil der Stadt Grevenbroich.[2] Grundlage war der § 4 des Düsseldorf-Gesetzes.

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 5389[2]
  • 1964: 5887
  • 1970: 6924[2]
  • 1974: 7338[2]
  • 2009: 4207 (31. Dezember)[1]
  • 2010: 4179 (31. Dezember)[1]
  • 2011: 4155 (31. Dezember)[1]
  • 2013: 4164 (31. Dezember)[1]
  • 2014: 4184 (31. Dezember)[1]
  • 2015: 4201 (31. Dezember)[1]
  • 2016: 4276 (31. Dezember)[1]
  • 2017: 4319 (31. Dezember)[1]
  • 2018: 4387 (31. Dezember)[1]
  • 2019: 4309 (31. Dezember)[1]
  • 2020: 4318 (31. Dezember)[1]

Religion

(c) Foto: Käthe und Bernd Limburg, www.limburg-bernd.de / Lizenz: Creative Commons BY-SA-3.0 de
Kath. Pfarrkirche

Die katholische Pfarrgemeinde gehört zu den ältesten Pfarreien des Kölner Erzbistums. Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt war erzbischöfliche Eigenkirche. Der Sprengel der Pfarrkirche umfasste die später selbständigen Gemeinden Elfgen und Garzweiler. In der Pfarrkirche befanden sich die Gustorfer Chorschranken, die heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn sind. 1872 wurde die alte Pfarrkirche abgerissen und durch einen großen, neugotischen Neubau des 19. Jahrhunderts ersetzt, der im Volksmund den Namen „Dom an der Erft“ trägt.

Verkehr

Bahnhof Gustorf

Der Bahnhof Gustorf liegt an der Bahnstrecke Düren–Neuss. Von hier aus bestehen Verbindungen mit der RB 39 nach Grevenbroich, Bedburg, Neuss und Düsseldorf.

LinieVerlaufTakt
RB 39Düssel-Erft-Bahn:
(Düsseldorf Hbf – Düsseldorf-Bilk –)* Neuss Hbf – Holzheim (b. Neuss) – Kapellen-Wevelinghoven – Grevenbroich – Gustorf – Frimmersdorf – Bedburg (Erft)
* nur wochentags sowie am Wochenende in Tagesrandlage
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
30 min (Neuss–Grevenbroich wochentags)

Freizeit

Auf der Gustorfer Höhe befindet sich ein Segelflugplatz. Der Radweg Energiepfad Grevenbroich verläuft auch durch das Gemeindegebiet. Der Bürgerschützenverein Gustorf wurde Im Jahr 1862 gegründet, er veranstaltet einen jährlichen Fackelumzug.

Persönlichkeiten

  • Mechtildis Sinsteden (1782–1881), Stifterin und Wohltäterin der Armen
  • Karl Zöllig (1880–1955), sozialdemokratischer Politiker
  • Wolfgang Göddertz (1944–2016), Metallbildhauer
  • Axel J. Prümm (* 1957), Altbürgermeister der Stadt Grevenbroich

Literatur

  • Heinz Ohletz: Jahre, Menschen, Initiativen im Großkreis Grevenbroich: 1929–1974. Hrsg.: Kreis Neuss. Kreis Neuss, Neuss 1975, DNB 36923099X.

Weblinks

Commons: Gustorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Stadt Grevenbroich
  2. a b c d Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 294.

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Bahnhof Gustorf an der Erftstrecke.
Gustorf Gillbachdom.jpg
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Der Gillbachdom in Gustorf (Grevenbroich/Deutschland).
1 Kath. Pfarrkirche, Marienplatz (Gustorf).jpg
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Dieses Bild zeigt ein Baudenkmal.
Es ist Teil der Denkmalliste von Grevenbroich, Nr. 1.