Gustav Wolffhügel

Gustav Wolffhügel (* 27. August 1845 in Landau in der Pfalz; † 30. Januar 1899 in Göttingen) war ein deutscher Hygieniker und Hochschullehrer.

Leben

Wolffhügel studierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Medizin. Seine Dissertation zum Thema Zur Kenntniss leukämischer Neubildungen legte er 1870 in Würzburg vor,[1] die Habilitation erfolgte 1875.[2] Ab 1865 war er Mitglied des Corps Rhenania Würzburg.[3] 1869 wurde er Assistenzarzt in Heidelberg. Nachdem er am Deutsch-Französischen Krieg als Sanitätsoffizier teilgenommen und das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhalten hatte, wurde er 1872 praktischer Arzt in Neustadt an der Haardt.[4] Ab 1873 war er bei Max von Pettenkofer am Hygiene-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München. Als Regierungsrat wurde er 1879 ordentliches Mitglied des Kaiserlichen Gesundheitsamts in Berlin. Bis 1886 leitete er das hygienische Laboratorium. 1887 folgte er dem Ruf der Georg-August-Universität Göttingen auf den Lehrstuhl und wurde Direktor der Institute für medizinische Chemie und Hygiene.[4] Wolffhügel entwickelte einen Zählapparat (Wolffhügelscher Zählapparat) zur Berechnung von Bakterienkulturen.[5] Mit seiner Frau Anna aus Neustadt hatte er zwei Söhne.[4] Er starb mit 54 Jahren.

Ehrungen

1887 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[6]

Literatur

  • Gabriele Christoph: Leben und Werk des Hygienikers Gustav Wolffhügel (1845–1899). Dissertation, Erfurt 1990.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erschienen 1870 bei Müller in Karlsruhe.
  2. Gustav Wolffhügel: Ueber die Verunreinigung des Bodens durch Straßenkanäle, Abort- und Düngergruben. München: Schurich, 1875.
  3. Kösener Korpslisten 1910, 209/230.
  4. a b c Archiv Corps Rhenania Würzburg
  5. Siehe Emil Gotschlich, Walter Schürmann: Leitfaden der Mikroparasitologie und Serologie. Berlin: Springer, 1920. – Abb. des Apparats auf S. 144.
  6. Mitgliederverzeichnis Leopoldina, Gustav Wolffhügel (mit Bild)