Gustav Wenng

Caspar Gustav Wenng (* 1814; † 1880) war ein Kartograf und Lithograf im Königreich Bayern.

Leben

Caspar (oder Carl) Gustav Wenng war der dritte Sohn des Malers und Kartografen Carl Heinrich Wenng. Weitere bedeutende Mitglieder der aus Nördlingen stammenden Künstler- und Kartografenfamilie, die hauptsächlich in München tätig waren, sind der zweite Sohn von Carl Heinrich, Carl Friedrich Wenng (1812–1854), und Georg Ludwig Wenng (1853–1921).

Ab 1833 erschien von C.G. Wenng ein Special-Atlas vom Königreich Bayern (1:150.000). 1845 gab er, wohl im Bemühen, mit dieser Stadt ins Geschäft zu kommen, einen Stadtplan von Nürnberg heraus, 1865 einen zweiten. 1849/51 veröffentlichte er seinen Stadtplan Topographischer Atlas von München in seinem ganzen Burgfrieden. Der Plan ist derart informationsreich, dass er außer Straßen, Gebäuden, Plätzen und Gärten auch die Hausnummern und sogar den Namen und Beruf bzw. den Stand der jeweiligen (insgesamt rund 3.800) Hausbesitzer enthält. Er stellt damit ein bedeutendes Nachschlagewerk für die Bau- und Wirtschaftsgeschichte sowie Stadtkultur Münchens im 19. Jahrhundert dar. Zum 700. Stadtgeburtstag Münchens 1858 erschien von ihm nochmals ein Kartenwerk der Maxvorstadt und Schönfeldvorstadt.

Literatur

  • Gustav Wenng: Topographischer Atlas von München in seinem ganzen Burgfrieden, dargestellt und bearbeitet in 88 Sectionen im 2,500 theiligen Maass-Stabe. München, 1849–1851. Vollständiges Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Verzeichniss der sämmtlichen Hauseigenthümer der königlichen Haupt- und Residenz-Stadt München geordnet nach Vierteln und Vorstädten nebst einer alphabetischen Uebersicht aller Strassen und Plätze … zugleich eine Beigabe zu dem von Gustav Wenng bearbeiteten neuesten topographischen Atlas von Münchens Burgfrieden im 2500theiligen Maasstab. München 1857
  • Bezirksausschuss Maxvorstadt (Hrsg.), Franz Schiermeier, Klaus Bäumler (Red.): Gustav Wenng Topographischer Atlas von München 1849/51 in seinem ganzen Burgfrieden, Nachdruck 2002 (anlässlich der Eröffnung der Pinakothek der Moderne, nach einer Vorlage des Architekturmuseums der Technischen Universität München und einem Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek München). Dazu Begleitbroschüre: Ein Bild der Stadt: der Kartograph Gustav Wenng und sein Topographischer Atlas von München, München: Bezirksausschuss Maxvorstadt, 2002, ISBN 3-00-009909-3
  • Bezirksausschuss 5, Maxvorstadt-Universität (Hrsg.): Gustav Wenng: München, Max-Vorstadt und Schönfeld-Vorstadt im Jahre 1849: in Grundrissen dargest. mit Angabe sämmtl. Tittl. H. Hauseigenthümer. Nachdruck der Ausgabe München, Wenng, um 1850, zur Stadtteilwoche 1979.
  • [1] Thomas Germann: Spuren berühmter Münchner Stadtkartografen in Langnau. Vater und Sohn Wenng waren im 19. Jahrhundert auch in unserer Region aktiv. Langnauer Post 115, Ausgabe Herbst 2016. Druck und Verlag Ebnöther Joos AG, Langnau am Albis, Schweiz.

Weblinks