Gunsbach

Gunsbach
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Haut-Rhin (68)
ArrondissementColmar-Ribeauvillé
KantonWintzenheim
GemeindeverbandVallée de Munster
Koordinaten48° 3′ N, 7° 11′ O
Höhe326–985 m
Fläche6,18 km²
Einwohner889 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte144 Einw./km²
Postleitzahl68140
INSEE-Code
Websitehttp://www.gunsbach.fr/

Mairie Gunsbach

Gunsbach (Günsbach, elsässisch Ginschbe[1]) ist eine französische Gemeinde im Elsass mit 889 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé zum Kanton Wintzenheim und zum Kommunalverband vom Münstertal (frz. Vallée de Munster).

Geografie

Blick auf Gunsbach

Die Gemeinde Gunsbach liegt etwa 16 Kilometer südwestlich von Colmar im Tal der Fecht, auch Vallée de Munster (deutsch: Münstertal) genannt. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.

Geschichte

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte Gunsbach als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Colmar im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr191019621968197519821990199920072017
Einwohner784[2]630633650702709789916907

Wirtschaft

Vor allem auf der westlichen Seite des Dorfes hat sich Industrie angesiedelt.

Verkehr

Südlich des Dorfkerns verläuft die Hauptstraße D417 von Colmar nach Munster.

Mit Griesbach-au-Val teilt sich das Dorf einen Bahnhof der SNCF-Strecke Colmar–Metzeral, der zwischen beiden Orten liegt.

Museum Albert Schweitzer in Gunsbach

Kultur

Presbytère Gunsbach – ehemaliges Pfarrhaus aus Albert Schweitzers Jugendzeit – heute eine Begegnungsstätte

Der Ort ist Sitz der internationalen Albert-Schweitzer-Stiftung (AISL). Im Haus, das Schweitzer 1928/1929 erbauen ließ, befindet sich heute ein Museum und Archiv zum Lebenswerk des Nobelpreisträgers. Im Haus gegenüber, wo Schweitzers Bruder gewohnt hatte, ist eine Bibliothek eingerichtet. Das ehemalige Pfarrhaus, in dem Schweitzer seine Jugendzeit erlebte, ist heute eine anmietbare Begegnungsstätte[3]. Im Rathaus gibt es – im ehemaligen Klassenzimmer – ein kleines „Afrika-Museum“, wo Kunstgewerbe und Brauchtum aus der Umgebung von Lambaréné gezeigt werden; dieses Material wurde von Emma Haussknecht, einer langjährigen Mitarbeiterin Schweitzers zusammengetragen.

Kirche Saint-Himère (St. Himerius) in Gunsbach

Albert Schweitzer begann mit acht Jahren, auf der Kirchenorgel in Gunsbach zu spielen. 1931 wurde in die Kirche eine neue nach seinen Angaben gefertigte Orgel eingebaut, als Muster für eine Dorforgel, die allen an ein solches Instrument gestellten Anforderungen gerecht werden könne. Da dieses Instrument im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, kam es 1961 zu einem Neubau, der sich ebenfalls an den Angaben Schweitzers orientierte. Seit 1971 findet jährlich zum Todestag Schweitzers ein Gedächtniskonzert statt.

Der Albert-Schweitzer-Weg ist ein Rundgang durch das Dorf, der anhand von 16 Informationstafeln den Spuren Schweitzers folgt.

Persönlichkeiten

Albert Schweitzer wuchs in Gunsbach auf. Sein Vater, Ludwig Schweitzer, war dort Pfarrer.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Band 2. Flohic Editions, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 881–884.

Weblinks

Commons: Gunsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wörterbuch der elsässischen Mundarten
  2. Kreis Colmar. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900
  3. Gite de groupe Albert Schweitzer. Abgerufen am 20. April 2017 (französisch).


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Mairie de Gunsbach (Haut-Rhin)