Gudermes

Stadt
Gudermes
Гудермес (russisch)
Гуьмсе (tschetschenisch)
FöderationskreisNordkaukasus
RepublikTschetschenien
RajonGudermes
Erste Erwähnung19. Jahrhundert
Stadt seit1941
Fläche11 km²
Bevölkerung45.631 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte4148 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums55 m
ZeitzoneUTC+3
Telefonvorwahl(+7) 87152
Postleitzahl36620x
Kfz-Kennzeichen20, 95
OKATO96 404
Geographische Lage
Koordinaten43° 21′ N, 46° 6′ O
Gudermes (Europäisches Russland)
Gudermes (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Gudermes (Republik Tschetschenien)
Gudermes (Republik Tschetschenien)
Lage in Tschetschenien
Liste der Städte in Russland

Gudermes (russisch Гудерме́с; tschetschenisch ГуьмсеGümse) ist eine Stadt mit 45.631 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Teilrepublik Tschetschenien im Süden Russlands. Sie liegt am Fluss Güms (russisch Gums, auch Belka), einem rechten Nebenfluss der Sunscha, etwa 36 km östlich der Republikhauptstadt Grosny.

Geschichte

Der Ortsname stammt von einem alternativen Namen des Flusses Güms ab. Möglicherweise ist Gudermes den Turksprachen entnommen und bedeutet so viel wie „unbrennbarer Ort“. Die erste Erwähnung des Dorfes unter diesem Namen stammt aus Urkunden des 19. Jahrhunderts.

Am 14. Januar 1929 wurde bei diesem Dorf eine „Arbeitersiedlung“ anerkannt, die am 5. April 1941 zur Stadt erhoben wurde.[2] Die ländliche Gemeinde, die seit 1930 Sitz einer Rajon-Verwaltung war, war infolge der Industrialisierung der Sowjetunion zu einem Eisenbahn-Knotenpunkt auf den Strecken nach Rostow am Don, Baku, Astrachan und Mosdok geworden. Im Ersten Tschetschenienkrieg in den 1990er Jahren wurde die Stadt fast völlig zerstört. Heute ist Gudermes außerdem Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons. Ein wichtiger Industriezweig in Gudermes ist die Erdölförderung.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohnerBemerkung
193910.737sowie Dorf Gudermes 4.926 (1941 eingemeindet)
195918.553 
197032.445 
197934.012 
198938.089 
200233.756 
201045.631 

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Infrastruktur

Im Ersten Tschetschenienkrieg war die Stadt stark umkämpft und trug erhebliche Zerstörungen davon, die bis heute nicht vollständig beseitigt werden konnten, obgleich die Stadt zu Beginn des Zweiten Tschetschenienkriegs kampflos der russischen Seite übergeben wurde. Die Stadt liegt unweit der Grenze zur Teilrepublik Dagestan und hat Anschluss an die Fernstraße M29, die bis nach Machatschkala führt, sowie einen Bahnhof.

Ausbildungseinrichtungen

In der Stadt befindet sich ein militärisches Ausbildungszentrum, in dem laut „Politico“ russische Spezialeinheiten ausgebildet werden. Laut der Zeitung „Kyiv Independent“ besuchte der russische Präsident Wladimir Putin im August 2024 die Einrichtung. Laut Kreml „inspizierte der russische Präsident den Trainingskomplex, beobachtete Kurse, sprach mit Kommandeuren der Spezialkräfte, Ausbildern und Freiwilligen, die dort trainierten“. Kadyrow präsentierte die Universität als multifunktionalen Komplex, der moderne Methoden und Techniken von Spezialeinheiten vereine. Im Oktober 2024 wurde das Hauptgebäude des Ausbildungszentrums durch den ersten ukrainischen Drohnenangriff auf Tschetschenien im Rahmen des Russisch-Ukrainischen Krieges erheblich beschädigt.[3]

Söhne und Töchter der Stadt

  • Ruslan Jamadajew (1961–2008), Politiker
  • Sulim Jamadajew (1973–2009), Militär im ersten und zweiten Tschetschenienkrieg
  • Letschi Kurbanow (* 1978), Kampfsportler
  • Salman Radujew (1967–2002), Separatistenführer

Einzelnachweise

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda po Čečenskoj respublike. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010 für die Tschetschenische Republik. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Grosny 2012. (Download von der Website des Territorialorgans Tschetschenische Republik des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik)
  2. Kratkaja istoritscheskaja sprawka ob administratiwno-territorijalnom delenii Tschetscheno-Inguschskoi ASSR (1785 – 1946 g.g.), hg. vom Zentralen Staatsarchiv der Tschetschenisch-Inguschetischen ASSR
  3. Erster Angriff auf Tschetschenien: Ukrainische Drohne beschießt Ausbildungszentrum für Putins Spezialeinheiten bei Focus Online, 29. Oktober 2024

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