Guan Yu

Guān Yǔ (chinesisch 關羽 / 关羽, IPA (hochchinesisch)[ɡ̊u̯an5 y214]; geboren 160; gestorben 219) war ein chinesischer General, der am Ende der Han-Dynastie und zur Zeit der Drei Reiche lebte. Er war ein Kampfgefährte von Liu Bei, dem Begründer des Shu-Reiches. Guan Yu kämpfte während des Bürgerkriegs am Ende der Han-Zeit gegen die aufständische Bauerngruppierung Gelbe Turbane.

Guan Yu ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der chinesischen Geschichte und wird noch heute verehrt. Ab der Zeit der Sui-Dynastie wurde er zur gottgleichen Figur glorifiziert und sogar mit Konfuzius auf eine Stufe gestellt. Guan Yu stand für Treue, Mut und Gerechtigkeit; Konfuzius für die Weisheit. Sein Leben wurde künstlerisch verarbeitet, am bekanntesten ist der historische Roman „Die Geschichte der Drei Reiche“. Bildlich wurde Guan Yu zumeist als rotgesichtiger, langbärtiger Krieger dargestellt. Seine Waffe soll ein 41 kg schwerer Guan Dao – ein hellebardenähnlicher Krummsäbel – gewesen sein. Bei diesen künstlerischen Interpretationen wurden historische Fakten und Mythologie vermischt.

Leben

Guan Yu wird vom legendären Arzt Hua Tuo behandelt, während er eine Partie Go spielt. Farbholzschnitt von Utagawa Kuniyoshi, um 1855.

Das Geburtsdatum von Guan Yu ist nicht genau bekannt. Nach einer Stele in einem Tempel und einer Biographie von 1756 wird es auf das Jahr 160 geschätzt. Seine Heimat ist die Region Xie (heute ein Bezirk von Yuncheng in Shanxi). Im Alter von 23 Jahren floh er aus seiner Heimat, nachdem er den lokalen Tyrannen Lü Xiong ermordet hatte. Etwa fünf Jahre später tauchte er in Zhuo (heute Zhuozhou in Hebei) auf, wo Liu Bei gerade eine Armee zum Kampf gegen die Gelben Turbane aufstellte. Guan Yu schloss sich den Truppen an und kämpfte in Nordchina gegen die rebellischen Bauern. Liu Bei wurde zum Dank für seinen Beitrag zur Niederschlagung des Aufstandes Fürst der Provinz Pingyuan. Guan Yu erhielt ein eigenes Kommando. Nach historischen Berichten standen sich Guan Yu, Liu Bei und ein dritter Offizier – Zhang Fei – in unverbrüchlicher Loyalität gegenüber. Die drei sollen sogar das Bett geteilt haben.

Im Jahr 199 ließ Liu Bei den Regenten von Xuzhou ermorden, der von dem Warlord Cao Cao eingesetzt worden war. Guan Yu übernahm die Kontrolle über die Provinzhauptstadt Xiapi. Cao Cao führte selbst den Vergeltungsschlag um Xuzhou zurückzuerobern. Liu Bei floh nach Norden zu dem Warlord Yuan Shao, während Guan Yu nach der Kapitulation von Xiapi gefangen genommen wurde. Cao Cao behandelte ihn mit großem Respekt und ernannte ihn sogar zum General.

Mit einer Streitmacht von 100.000 Mann griff Yuan Shao 200 die Hauptstadt von Cao Cao, Xuchang, an. Um den Gelben Fluss zu überqueren, ließ Yuan Shao einen Ablenkungsangriff auf die Stadt Baima (gelegen in der heutigen Provinz Henan) durchführen. Guan Yu wurde zur Entsetzung der Stadt ausgeschickt. Beim Eintreffen erkannte er den Streitwagen des gegnerischen Generals Yan Liang und griff diesen direkt an. Inmitten der feindlichen Truppen tötete er Yan Liang und brachte seinen abgetrennten Kopf zurück. Nach dem Verlust des wichtigen Führers schlug die Belagerung von Baima fehl. Guan Yu wurde zum Herzog von Hanshou ernannt.

Anschließend brach Guan Yu mit Cao Cao und kehrte zu seinem früheren Herrscher Liu Bei zurück, der sich noch immer in der Obhut von Yuan Shao befand. Cao Cao stoppte die Verfolgung durch seine eigenen Truppen angeblich mit den Worten „Jedem das Seine“.

Yuan Shao wurde von Cao Cao in der Schlacht von Guandu endgültig geschlagen, so dass Liu Bei sich gezwungen sah, nach Jingzhou auszuweichen. Dessen Herrscher Liu Biao starb bald darauf. Cao Cao ergriff die Gelegenheit und besetzte große Teile von Jingzhou. Liu Bei konnte fliehen und ging ein Bündnis mit Sun Quan, einem weiteren Warlord, der große Teile Südchinas regierte, ein. Gemeinsam schlugen sie Cao Cao 208 in der Schlacht von Chibi und eroberten Jingzhou zurück. Guan Yu wurde Fürst von Xiangyang und mit der Verteidigung Nord-Jingzhous betraut.

Liu Bei ging 213 nach Yizhou (heute Sichuan) und beherrschte das Gebiet zwei Jahre später. Er rief sich 219 zum König von Hanzhong aus und beförderte Guan Yu zu einem seiner fünf besten Generäle. Diese Fünfergruppe (Guan Yu, Zhang Fei, Zhao Yun, Ma Chao und Huang Zhong) wurden als Fünf Tigergeneräle bekannt.

Im gleichen Jahr griff Guan Yu Fancheng (heute Bezirk von Xiangyang in Hubei) an, die von Cao Ren – einem Cousin von Cao Cao – verteidigt wurde. Lange Regenfälle im Frühjahr ließen den Fluss Han über die Ufer treten, der den Großteil der Truppen, die Cao Cao zur Verteidigung geschickt hatte, wegschwemmte. Erst weitere Truppen und Xu Huang konnten den Angriff abwehren. Guan Yu kehrte nach Jiangling zurück und musste feststellen, dass die Stadt von Verrätern an Sun Quan ausgeliefert wurde.

Guan Yu versuchte sich westwärts zu Liu Bei zurückzuziehen, aber ein Großteil seiner Truppen war bereits desertiert. Guan Yu wurde umzingelt und gefangen genommen. Zusammen mit seinem Sohn Guan Ping wurde er vom General Lü Meng hingerichtet. Sun Quan schickte den abgeschlagenen Kopf von Guan Yu an Cao Cao, der ihn mit allen Ehren begrub.

Nachkommen

Siehe auch

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Kan U. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X.
Commons: Guan Yu – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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A wound from a poison arrow required the bone to be scraped. Without the use of anesthestic Guan Yu plays go to distract himself from the pain.