Gschwendt (Gemeinde Zwettl-Niederösterreich)

Gschwendt (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Gschwendt
Verwaltungssprengel
Basisdaten
Pol. Bezirk, BundeslandZwettl (ZT), Niederösterreich
GerichtsbezirkZwettl
Pol. GemeindeZwettl-Niederösterreich
Koordinaten48° 34′ 50″ N, 15° 7′ 58″ O
Höhe603 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft159 (1. Jän. 2022)
Gebäudestand60 (2001f1)
Fläche d. KG5,57 km²
Postleitzahl3910 Zwettl
Vorwahl+43/02822 (Zwettl)
OrtsvorsteherHerbert Grassinger[1]
(Stand: 16. Sept. 2021)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer07038
Katastralgemeinde-Nummer24321
Zählsprengel/ -bezirkGschwendt (32530 003)
Lage von Gschwendt in Zwettl
Lage von Gschwendt in Zwettl
Bevölkerungsdichte 34,29/km²
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
159

f0BW

Gschwendt ist ein Dorf im Waldviertel in Niederösterreich und eine Ortschaft und Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Zwettl-Niederösterreich im Bezirk Zwettl.

Geographie

Gschwendt liegt in einer Entfernung von etwa vier Kilometern südwestlich des Stadtzentrums von Zwettl an der Böhmerwald Straße (B 38). Am 1. Jänner 2022 hatte die Ortschaft 159 Einwohner auf einer Fläche von 5,57 km².[2][3]

Der Ort ist durch Postbusse mit dem österreichischen Überlandbusnetz verbunden. Östlich der Ortschaft führt der Hundertwasserweg (benannt nach dem österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser), ein beliebter Wanderweg, den Kamp entlang, an der Schwarzalm und der Gschwendtmühle vorbei, nach Zwettl.[4]

Zum Katastralgebiet gehören auch die Gschwendtmühle, die Schwarzmühle und der Gasthof Schwarzalm. Es grenzt im Nordwesten an die Katastralgemeinde Waldhams, nördlich an Moidrams, im Nordosten an Koppenzeil, östlich an Zwettl Stadt und Böhmhöf, im Südosten an Großweißenbach (Gemeinde Großgöttfritz), südwestlich an Uttissenbach und im Westen an Merzenstein.

Geschichte

Gschwendt wurde um 1197 als Swente zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet so viel wie „durch Schwenden (Abbrennen) gerodetes und urbar gemachtes Land“.[5]

Als nach der Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich das feudale Gesellschaftssystem aufgehoben wurde, konstituierte sich Gschwendt zusammen mit Moidrams und Syrafeld zu einer selbständigen Ortsgemeinde.[6]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Gschwendt ein Mühlenbauer, ein Schneider ein Schuster, zwei Viktualienhändler, ein Weinhändler und ein Landwirt mit Direktvertrieb ansässig.[7]

Am 1. Januar 1970 schloss sich die Ortsgemeinde Gschwendt der neu gebildeten Stadtgemeinde Zwettl-NÖ an.[8]

Die Elektrische Kraft- und Licht-Centrale der Zwettler Elektricitäts-Genossenschaft (ZEG) um 1900
Bevölkerungs-
entwicklung[9]
DatumEinwohner
1869177
1951139
1961146
1971214
1981151
1991176
2001191
2011177

Das Zwettler E-Werk

Nahe der Gschwendtmühle im Kamptal wurde am 6. Jänner 1898 nach einer Bauzeit von etwa zehn Monaten das Elektrizitätswerk (elektrische Kraft- und Licht-Centrale) der Zwettler Elektricitäts-Genossenschaft (ZEG) mit einem Wechselstromgenerator in Betrieb genommen. Noch im selben Jahr wurde in Zwettl die elektrische Straßenbeleuchtung installiert. Im Jahr 1900 versorgte die ZEC von hier aus außer Zwettl auch noch mehrere umliegende Ortschaften durch Überlandleitungen mit elektrischer Energie versorgt. Das im Jahr 2010 neu errichtete Kleinwasserkraftwerk weist eine installierte Leistung von 211 kW auf und wird von der evn naturkraft betrieben.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ortsvorsteher – Alle. In: zwettl.gv.at. Abgerufen am 16. September 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Städte Niederösterreichs. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1982, ISBN 978-3-7001-0463-6, S. 388.
  4. Hundertwasserweg – Zwettl. In: tiscover.com. Abgerufen am 17. September 2019.
  5. Katastralgemeinden, Erstnennung und Namensdeutung. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 10. August 2009. Vgl. Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen. Hrsg.: Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Wien (1989, 1990, 1994).
  6. 1850, Gemeinden werden gebildet. In: zwettl.gv.at. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  7. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 270
  8. Gemeindezusammenlegung. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 10. August 2009. vgl. Franz Bleidl: Die Kuenringerstadt. Hrsg.: Hans Hakala, Walter Pongratz. Stadtgemeinde Zwettl, 1980, Gemeindezusammenlegung, S. 346–348.
  9. Kurt Klein: Historisches Ortslexikon – Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Niederösterreich, 4. Teil: Waidhofen an der Thaya, Wiener Neustadt (Land), Wien-Umgebung, Zwettl. (PDF; 840 KB) In: oeaw.ac.at. ÖAW, 31. August 2016, S. 114 f., abgerufen am 5. Mai 2019.
  10. Neubau des EVN Kleinwasserkraftwerks Zwettl abgeschlossen. Pressemeldung. In: evn.at. 25. Oktober 2010, abgerufen am 1. Oktober 2020.

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