Gruschwitz Textilwerke

Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft

Logo
RechtsformAktiengesellschaft
Gründung1816
SitzLeutkirch im Allgäu, Deutschland
LeitungDitmar Schultschik, Klaus Gudat, Juan Serrano Mannsfeld
Mitarbeiterzahl120[1]
BrancheTextil
Websitewww.gruschwitz.com
Stand: 31. Dezember 2018

Die Gruschwitz Textilwerke AG ist ein Unternehmen der Textilindustrie mit Sitz in Leutkirch im Allgäu im baden-württembergischen Landkreis Ravensburg in Deutschland.

Anfänge

Das Unternehmen wurde im Jahre 1816 im schlesischen Neusalz an der Oder von Johann David Gruschwitz gegründet, es ging aus einem Betrieb der Herrnhuter Brüdergemeine hervor. 1847 schied Gruschwitz aus dem Unternehmen aus, das seine Söhne Heinrich Gruschwitz (1816–1885) und Alexander Gruschwitz (1819–1888) unter der Firma J. D. Gruschwitz & Söhne oHG erfolgreich weiterführten. Das Unternehmen wurde 1906 in die Gruschwitz Textilwerke AG umgewandelt, in deren Leitung auch die Familien Doherr (Doherr-Gruschwitz) und von Treskow als Gruschwitz-Nachkommen vertreten waren. Während des Ersten Weltkriegs beschäftigen die Gruschwitz-Werke über 3.500 Menschen.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs lagen alle Gruschwitz-Werke im Einflussgebiet der Roten Armee und wurden als Sowjetische Aktiengesellschaft entschädigungslos enteignet. Die zuletzt 4.000 Mitarbeiter wurden beschäftigungslos. Mit Hilfe einiger alter Mitarbeiter eröffnete Franz Alexander Doherr-Gruschwitz 1950 im bayerischen Neu-Ulm in zunächst gemieteten Räumen eine kleine Zwirnproduktion.

Neuere Geschichte

Ruinöses Fabrikgebäude der Gruschwitz Textilwerke AG in Neusalz / Nowa Sól (Foto 2008)

Im Jahre 2004 zog Gruschwitz von Neu-Ulm nach Leutkirch im Allgäu, nachdem das Unternehmen zuvor zwei andere Firmen der Textilbranche (Fritz Zorn GmbH & Co. KG, Leutkirch und Lozetex GmbH Tech-Twists, Winterlingen) übernommen hatte. 2005 wurde das operative Geschäft vollständig an die ebenfalls in Leutkirch im Allgäu ansässige Gruschwitz GmbH Tech-Twists ausgegliedert. Diese 100%ige Tochtergesellschaft ist in Westeuropa führend bei der Entwicklung und Produktion technischer Zwirne, Garne und Nähfäden.[2] Dabei werden als Rohstoffe sowohl einfache Naturfasern als auch moderne Chemiefasern verarbeitet. Gruschwitz befindet sich heute zu mehr als 75 % im Besitz von Philipp Daniel Merckle und beschäftigt in Leutkirch im Allgäu rund 150 Mitarbeiter.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 im elektronischen Bundesanzeiger
  2. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  3. Schwäbische Zeitung: Lothar Späth ist Vorsitzender des Aufsichtsrats@1@2Vorlage:Toter Link/www.schwaebische.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 27. September 2008, eingesehen am 7. Januar 2012.

Koordinaten: 47° 50′ 2″ N, 10° 1′ 12″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Nowasol odra.jpg
Autor/Urheber: Mohylek, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ruine der Textilfabrik der ehem. J. D. Gruschwitz & Söhne oHG, 1906-1945 Gruschwitz Textilwerke AG, in Neusalz an der Oder, heute Nowa Sól; Der älteste erhaltene, jedoch später veränderte Bauteil von 1858-1860 ist links zwischen dem Turmbau und den Schornsteinen zu erkennen, der rechte Bauteil (mit Turmbau) entstand wahrscheinlich zwischen 1906 und 1917