Gruschewka (Kaliningrad)

Siedlung
Gruschewka/Sommerfeld
Грушевка
FöderationskreisNordwestrussland
OblastKaliningrad
RajonPrawdinsk
Bevölkerung1 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
ZeitzoneUTC+2
Kfz-Kennzeichen39, 91
OKATO27 233 000 017
Geographische Lage
Koordinaten54° 30′ N, 20° 54′ O
Gruschewka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Gruschewka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Gruschewka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Gruschewka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Gruschewka (russisch Грушевка, deutsch Sommerfeld) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur Domnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Domnowo) im Rajon Prawdinsk.

Geographische Lage

Gruschewka liegt zwei Kilometer nördlich der russischen Fernstraße A 196 und ist auf einer Stichstraße von Koschewoje aus zu erreichen. Durch den Ort führt eine Nebenstraße, die von der Stelle der früheren Ortschaft Schwönau (russisch: Perewalowo) nahe Prawdinsk über die beiden jetzt namensgleichen Orte Semjonowo (Fuchsberg und Marienhagen) bis zur Fernstraße R 508 bei Komsomolsk (Löwenhagen) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Am 11. Juni 1874 gehörte der Gutsbezirk und die Landgemeinde Sommerfeld zu den Orten, die den Amtsbezirk Lisettenfeld[2] bildeten. Er gehörte zum Kreis Friedland (1927 umbenannt in Landkreis Bartenstein (Ostpr.)) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 gehörten zum Gutsbezirk Sommerfeld 55, zur Landgemeinde Sommerfeld 122 Einwohner[3]. Bevor am 30. September 1928 der Gutsbezirk Sommerfeld in die Landgemeinde Sommerfeld eingegliedert wurde, fand am 4. Mai 1930 die Umbenennung des Amtsbezirks Lisettenfeld in „Amtsbezirk Schwönau“ statt. Die Einwohnerzahl Sommerfelds mit dem Ortsteil (Adlig) Beschluß belief sich 1933 auf 200 und 1939 auf 192[4].

Als Folge des Zweiten Weltkrieges kam Sommerfeld mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1950 den Namen „Gruschewka“.[5] Bis zum Jahre 2009 war der Ort in den Poretschenski sowjet (Dorfsowjet Poretschje) eingegliedert. Seither ist Gruschewka – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft der Domnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Domnowo) im Rajon Prawdinsk.

Kirche

Aufgrund seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Sommerfeld bis 1945 in das Kirchspiel Stockheim[7] eingepfarrt. Es gehörte mit der Ortschaft Beschluß zum Kirchenkreis Friedland, danach zum Kirchenkreis Bartenstein in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Ernst Mölleken.

Heute liegt Gruschewka im Einzugsbereich der Kirchengemeinde Domnowo, die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad ist. Sie gehört zur Propstei Kaliningrad[8] innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Lisettenfeld/Schwönau
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
  4. Michael Rademacher: Landkreis Bartenstein (poln. Bartoszyce). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Ortsverzeichnis/Kirchspiele im Kreis Bartenstein (Memento desOriginals vom 27. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hkg-bartenstein.de
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento desOriginals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info

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