Grumbach (Edelfreie)
Die edelfreien Herren von Grumbach (oder Edelfreie von Grumbach) gehörten zu den bedeutendsten Dynastiegeschlechtern in Franken und starben 1243 im Mannesstamme aus. Sie sind von den Ministerialen von Grumbach, einer Linie der fränkischen Uradelsfamilie Wolffskeel, zu unterscheiden.
Geschichte
Der Stammsitz der Grumbach war das Dorf Burggrumbach bei Unterpleichfeld.[1] Ein Eben von Grumbach wird nach Seyler schon um 1000 erwähnt.[2] Die älteste urkundliche Erwähnung der Edelfreien von Grumbach stammt aus dem 11. Jahrhundert. Im Jahr 1099 taucht Markward I. von Grumbach als Vogt des Klosters Schlüchtern und ein Jahr später als Vogt des Klosters Neustadt am Main auf. Sein Sohn Markward II. ließ vor 1148 die Burg Rothenfels erbauen.[3] Er war treuer Gefolgsmann der Staufer und nahm 1156 an der Hochzeitsfeier Friedrich Barbarossas in Würzburg teil.[4] Markward III. wurde 1164 von Kaiser Barbarossa zum Statthalter der Lombardei ernannt. Im Jahr 1243 starb die Familie im Mannesstamme mit Albert, Herr zu Rothenfels, aus. Ihre aus einem Burgmannengeschlecht, das im Dienst der Edelfreien von Grumbach gestanden hatte, stammenden Nachfolger nannten sich ebenfalls „von Grumbach“. Die Besitzungen gingen durch Bischof Gottfried III. 1317 auf den Grafen Ludwig V. von Rieneck († 1333)[5] über, der mit der Tochter Alberts, Adelheit (Udelhilt), verheiratet war.
Wappen
Albert I. führt in seinem Schild (des betreffenden Siegels bediente sich 1219 und 1226 Heinrich von Rotenfels) einen wellenförmigen Schrägrechtsbalken, dessen Ränder ausgezackt und mit Lilien besetzt sind. Derselbe Albert siegelte 1176 dann mit einem Adler.[6] Die Tingierung ist unbekannt.
Literatur
- Redaktion: Grumbach, von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 211 (Digitalisat).
- Gustav Adelbert Seyler, J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 1. Abteilung, 1. Teil; Abgestorbener Bayrischer Adel, Bauer & Raspe, 1884, S. 41, Tafel 39
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 136 f. (Die Grumbach’schen Händel oder der Markgräfler Krieg 1552–1554).
- ↑ Gustav Adelbert Seyler, J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 1. Abteilung, 1. Teil; Abgestorbener Bayrischer Adel, Bauer & Raspe, 1884, S. 41
- ↑ Siehe zu Markward II.: Friedrich Hausmann: Markward II. von Grumbach. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 211 (Digitalisat).
- ↑ Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 136.
- ↑ Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 116 und 136 f.
- ↑ Gustav Adelbert Seyler, J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 1. Abteilung, 1. Teil; Abgestorbener Bayrischer Adel, Bauer & Raspe, 1884, S. 41, Tafel 39.
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Zwei Wappen der Edelfreien von Grumbach
(c) Andreas König, CC BY-SA 3.0
Ehemaliges Schloss der Herren von Grummbach, ab 1243 im Besitz der Grafen Rieneck-Rothenfels, ab 1328 Wolfskeel'sches Gut, im 16. Jh. Lehen des Hochstifts Würzburgs, ab 1692 Pfarrhof; ehem. Palas, dann Zehntscheuer, dreigeschossiger Massivbau mit Satteldach, spätes 14./ 15. Jh., bez. 1586, mit südlichem, späterem Anbau, nach 1800; ehem. Pfarrhof, zweigeschossiger, verputzter Walmdachbau mit geohrten Fensterrahmungen, im Kern 12. Jh., westliche Erweiterung und Umbau, um 1692; ehem. Wirtschaftsgebäude, eingeschossiger Bruchsteinmauerwerksbau mit Walmdach, 17. Jh.; unregelmäßig polygonaler Bering mit Graben, 12. Jh., mit gotischen Rundturmreste, 14./ 15. Jh.; Brücke, mit ehem. Burgtor, Bruchsteinmauerwerk, im Kern wohl 16. Jh. Am Burggraben 11, Burggrumbach, Unterpleichfeld, LK Würzburg, Unterfranken, Deutschland