Grubenwehr

(c) Bundesarchiv, Bild 102-10082 / CC-BY-SA 3.0
Grubenwehrleute beim Einsatz in Neurode 1930
Atemschutzgeräte der Grubenwehr
Historischer Gerätestützpunkt der Grubenwehr

Die Grubenwehr ist eine Hilfsorganisation mit der Aufgabe, bei Grubenunglücken zu helfen. Sie sind den Bergwerken angegliedert und stellen eine Art der Werkfeuerwehr dar.

Ihr Aufgabenbereich umfasst die Rettung und Bergung verunglückter Bergleute unter Tage, die Bekämpfung von Grubenbränden und die Erhaltung von Sachwerten.

Ausstattung

Das Hauptaugenmerk liegt beim Atemschutz. Hierbei kommen spezielle umluftunabhängige Regenerationsgeräte zum Einsatz.

Zur Rettung wurden diverse, teilweise heute noch im Einsatz befindliche Geräte entwickelt.

Deutschland

Die Grubenwehren werden von der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (Hauptstellen für das Grubenrettungswesen) ausgebildet, beraten und überwacht. Das Zentrale Grubenrettungswesen der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie hat seinen Sitz in Clausthal-Zellerfeld in Niedersachsen.

Insgesamt 535 Mitglieder hatte die Grubenwehr der RAG Anfang 2018 noch: in der Zentrale in Herne, an den Standorten der beiden Bergwerke und im Saarland, wo die letzte Zeche bereits 2012 die Förderung einstellte. Neue Wehrmänner werden in der über fünfjährigen Ausbildung nicht mehr ausgebildet.[1]

Auszeichnungen

Mitarbeiter der Grubenwehren mit besonderen Verdiensten um die Belange der Grubenwehr können mit dem vom Bundespräsidenten gestifteten[2] Grubenwehr-Ehrenzeichen geehrt werden.[3] Die Auszeichnung wird sowohl als Anerkennung für eine langjährige aktive und vorbildliche Tätigkeit in den Grubenwehren (15 Dienstjahre für die Stufe Silber, 20 Dienstjahre für die Stufe Gold) als auch für einzelne Rettungstaten verliehen.

Literatur

  • Bernd Spiekermann u. a.: 100 Jahre Grubenwehr Auguste Victoria, Hrsg.: Bergwerk Auguste Victoria, Grubenwehr, Marl 2009, ohne ISBN
  • Walter Hermülheim u. a.: Handbuch für das Grubenrettungswesen im Steinkohlenbergbau. Hrsg.: Deutsche Steinkohle AG, Hauptstelle für das Grubenrettungswesen. VGE, Essen 2007, ISBN 978-3-7739-1365-4.
  • Kroker, Evelyn, Farrenkopf, Michael: Grubenunglücke im deutschsprachigen Raum – Bilder der Bergwerke, Opfer, Ursachen und Quellen, Verlag: Deutsches Bergbau-Museum, ISBN 3-9215-3368-6
  • Walter Bischoff u. a.: Das kleine Bergbaulexikon. Hrsg.: Westfälische Berggewerkschaftskasse. 3. Auflage. Verlag Glückauf, Essen 1981, ISBN 3-7739-0248-4.

Weblinks

Commons: Grubenwehren und Untertagerettung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einsatzbereit bis zuletzt: Die Grubenwehr übt den Ernstfall WAZ-Online, Artikel vom 15. September 2018.
  2. Erlass über die Stiftung des Grubenwehr-Ehrenzeichens von 1953 (PDF; 23 kB).
  3. Verleihung des Grubenwehrehrenzeichens durch den Bundespräsidenten. Abgerufen am 27. Dezember 2013.

Auf dieser Seite verwendete Medien

HGG-Geraetestuetzpunkt-Grubenwehr-Oelsnitz.JPG
Autor/Urheber: H.G.Graser, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gerätestützpunkt der Grubenwehr im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge beim Kaiserin-Augusta-Schacht.
SCBA closed-circuit breathing apparatus mine rescue.jpg
Autor/Urheber: Stahlkocher in der Wikipedia auf Deutsch, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Umluftunabängiges Atemschutzgerät einer Grubenwehr, eigenes Bild
Bundesarchiv Bild 102-10082, Neurode, Bergwerksunglück.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 102-10082 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
Zu der furchtbaren Bergwerks-Katastrophe in Neurode! Die Anzahl der Toten wird auf 150 geschätzt. Unsere Bilder zeigen Rettungsmannschaften aus dem Waldenburger Revier, welche bei den Bergungsarbeiten erste Hilfe leisteten. - Rettungsmannschaften beim Aufsetzen der Sauerstoffgeräte , fertig zur Rettung der Verunglückten.