Grubenwehr
Die Grubenwehr ist eine Hilfsorganisation mit der Aufgabe, bei Grubenunglücken zu helfen. Sie sind den Bergwerken angegliedert und stellen eine Art der Werkfeuerwehr dar.
Ihr Aufgabenbereich umfasst die Rettung und Bergung verunglückter Bergleute unter Tage, die Bekämpfung von Grubenbränden und die Erhaltung von Sachwerten.
Ausstattung
Das Hauptaugenmerk liegt beim Atemschutz. Hierbei kommen spezielle umluftunabhängige Regenerationsgeräte zum Einsatz.
Zur Rettung wurden diverse, teilweise heute noch im Einsatz befindliche Geräte entwickelt.
- Der Schleifkorb, ähnlich der heute bei Feuerwehren zu findenden Schleifkorbtrage
- Die Dahlbuschbombe zum Transport durch enge Notbohrungen.
Deutschland
Die Grubenwehren werden von der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (Hauptstellen für das Grubenrettungswesen) ausgebildet, beraten und überwacht. Das Zentrale Grubenrettungswesen der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie hat seinen Sitz in Clausthal-Zellerfeld in Niedersachsen.
Insgesamt 535 Mitglieder hatte die Grubenwehr der RAG Anfang 2018 noch: in der Zentrale in Herne, an den Standorten der beiden Bergwerke und im Saarland, wo die letzte Zeche bereits 2012 die Förderung einstellte. Neue Wehrmänner werden in der über fünfjährigen Ausbildung nicht mehr ausgebildet.[1]
Auszeichnungen
Mitarbeiter der Grubenwehren mit besonderen Verdiensten um die Belange der Grubenwehr können mit dem vom Bundespräsidenten gestifteten[2] Grubenwehr-Ehrenzeichen geehrt werden.[3] Die Auszeichnung wird sowohl als Anerkennung für eine langjährige aktive und vorbildliche Tätigkeit in den Grubenwehren (15 Dienstjahre für die Stufe Silber, 20 Dienstjahre für die Stufe Gold) als auch für einzelne Rettungstaten verliehen.
Literatur
- Bernd Spiekermann u. a.: 100 Jahre Grubenwehr Auguste Victoria, Hrsg.: Bergwerk Auguste Victoria, Grubenwehr, Marl 2009, ohne ISBN
- Walter Hermülheim u. a.: Handbuch für das Grubenrettungswesen im Steinkohlenbergbau. Hrsg.: Deutsche Steinkohle AG, Hauptstelle für das Grubenrettungswesen. VGE, Essen 2007, ISBN 978-3-7739-1365-4.
- Kroker, Evelyn, Farrenkopf, Michael: Grubenunglücke im deutschsprachigen Raum – Bilder der Bergwerke, Opfer, Ursachen und Quellen, Verlag: Deutsches Bergbau-Museum, ISBN 3-9215-3368-6
- Walter Bischoff u. a.: Das kleine Bergbaulexikon. Hrsg.: Westfälische Berggewerkschaftskasse. 3. Auflage. Verlag Glückauf, Essen 1981, ISBN 3-7739-0248-4.
Weblinks
- Das Zentrale Grubenrettungswesen der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie
- Die Geschichte der ehemaligen Berufsgrubenwehr Prosper
- Das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen in der DDR von 1949 bis 1990 und in den fünf neuen Ländern von 1990–2000.
- Deutscher Ausschuss für das Grubenrettungswesen
Einzelnachweise
- ↑ Einsatzbereit bis zuletzt: Die Grubenwehr übt den Ernstfall WAZ-Online, Artikel vom 15. September 2018.
- ↑ Erlass über die Stiftung des Grubenwehr-Ehrenzeichens von 1953 (PDF; 23 kB).
- ↑ Verleihung des Grubenwehrehrenzeichens durch den Bundespräsidenten. Abgerufen am 27. Dezember 2013.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: H.G.Graser, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gerätestützpunkt der Grubenwehr im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge beim Kaiserin-Augusta-Schacht.
Autor/Urheber: Stahlkocher in der Wikipedia auf Deutsch, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Umluftunabängiges Atemschutzgerät einer Grubenwehr, eigenes Bild
(c) Bundesarchiv, Bild 102-10082 / CC-BY-SA 3.0