Grubenmann (Familie)
Die Grubenmann sind eine Baumeister- und Ärztefamilie aus Teufen im Schweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden.
Geschichte
Zwischen 1479 und 1515 übersiedelten Angehörige der vorher in Wittenbach und Tablat ansässigen Grubenmann nach Teufen. Vom Gemeindehauptmann Ulrich Grubenmann, gestorben 1685, stammen zwei Familienzweige ab. Diese standen in einer Baumeistertradition und hatten ihren Wohnsitz im Weiler Gstalden. Zudem war das Teufner Gasthaus Hecht lange Zeit in Familienbesitz.
Infolge der häufigen Verwendung identischer Vornamen und der zeitweiligen unternehmerischen Kooperation sind die beiden Familienzweige kaum unterscheidbar. Der eine erlebte seinen Höhepunkt im 18. Jahrhundert mit den drei Brüdern Jakob Grubenmann, Hans Ulrich Grubenmann und Johannes Grubenmann sowie den Söhnen des Letzteren. Zahlreiche Brücken, Kirchen und Profanbauten in der Schweiz sowie im benachbarten Ausland zeugen von ihrem gestalterischen Geschick und ihren herausragenden bautechnischen Kenntnissen.
Der andere Zweig war verwandtschaftlich eng mit der Zimmermeisterfamilie des Landammanns Gebhard Zürcher verbunden. Aus einer Seitenlinie gingen im 19. und frühen 20. Jahrhundert drei Generationen angesehener Ärzte hervor. Als erster betätigte sich Johannes Grubenmann, ursprünglich wie sein Vater Zimmermeister, schon als junger Mann mit grossem Erfolg als Heilpraktiker. Er wendete dabei unbewusst homöopathischen Prinzipien an. Sein akademisch ausgebildeter Enkel Adolf Grubenmann war ein bekannter Homöopath.
Namensträger
- Adolf Grubenmann (1840–1929), Schweizer Politiker (Liberale) und Arzt
- Barbara Grubenmann (1767–1817), radikale Pietistin
- Hans Ulrich Grubenmann (1709–1783), Baumeister
- Hans Ulrich Grubenmann (1743) (1743–1779), Baumeister, Sohn von Johannes Grubenmann
- Jakob Grubenmann (1694–1758), Baumeister
- Johannes Grubenmann (1707–1771), Baumeister
- Johannes Grubenmann (1739) (* 1739), Baumeister, Sohn von Johannes Grubenmann
- Ottilia Grubenmann (1917–2003), Schweizer Hebamme
- Ulrich Grubenmann (1668–1736), Schweizer Baumeister
- Ulrich Grubenmann (Mineraloge) (1850–1924), Schweizer Mineraloge
Quellen und Literatur
- Grubenmann-Sammlung in Teufen
- Eduard Grubenmann: Die Familien Grubenmann von Teufen (Appenzell Ausserrhoden). Selbstverlag, Bern 1965.
- Albert Grubenmann: Die Stammesverwandtschaft aller appenzellischen Sippen des Geschlechtes Grubenmann, Appenzell: Eine genealogische Studie. In: Appenzellische Jahrbücher, Band 94, 1966 (1967), S. 16–32. Webzugriff via e-periodica.
- Peter Witschi: Geschichte einer Heillandschaft. In: Kräuter und Kräfte: Heilen im Appenzellerland. Herausgegeben von Walter Irniger. Museum für Appenzeller Brauchtum, Urnäsch und Schläpfer, Herisau 1995, S. 40 f.
Weblinks
- Thomas Fuchs: Grubenmann. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Februar 2006.
Diese Fassung des Artikels basiert auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. Sollte der Artikel so weit überarbeitet und ausgebaut worden sein, dass er sich erheblich vom HLS-Artikel unterscheidet, wird dieser Baustein entfernt. Der ursprüngliche Text und ein Verweis auf die Lizenz finden sich auch in der Versionsgeschichte des Artikels. |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Wortmarke des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS), deutsch, französisch und italienisch