Grosswangen

Grosswangen
Wappen von Grosswangen
Staat:Schweiz Schweiz
Kanton:Kanton Luzern Luzern (LU)
Wahlkreis:Sursee
BFS-Nr.:1086i1f3f4
Postleitzahl:6022
Koordinaten:646383 / 220442
Höhe:547 m ü. M.
Höhenbereich:523–747 m ü. M.[1]
Fläche:19,70 km²[2]
Einwohner:3254 (31. Dezember 2021)[3]
Einwohnerdichte:165 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
11,8 %
(31. Dezember 2021)[4]
Website:www.grosswangen.ch
Lage der Gemeinde
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Über dieses Bild
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Grosswangen ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Luzern. Sie liegt im Wahlkreis Sursee.

Geographie

Grosswangen liegt ca. 25 km nordwestlich von Luzern. Die Region um Grosswangen, Buttisholz und Ruswil wird auch, nach dem Bach Rot, Rottal genannt. Der höchste Punkt der Gemeinde ist die Oberhöhe mit 747 m ü. M., der tiefste nahe dem Naturlehrgebiet Buchwald auf 523 m ü. M.

Vom Gemeindegebiet von 19,7 km² werden 78,3 % landwirtschaftlich genutzt, 15,3 % des Areals sind mit Wald und Gehölz bedeckt und 5,9 % sind Siedlungsfläche.

Grosswangen grenzt an folgende Gemeinden: Im Norden an Mauensee und Oberkirch, im Osten an Buttisholz, im Süden an Menznau und Willisau und im Westen an Ettiswil.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
JahrEinwohner
17451'540
18101'842
18502'724
19002'035
19502'436
19702'213
19802'235
19902'446
20002'731
20042'837
20082'931
20102'959

In den knapp 100 Jahren von 1745 bis 1850 vergrösserte sich die Zahl der Bewohner erheblich (1745–1850: +76,9 %). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geriet auch Grosswangen in den Sog der Abwanderung vom Land in die Industriezentren. Hunderte verliessen das Dorf (1850–1900: −25,3 %). In den nächsten 50 Jahren setzte ein leichtes, aber stetes Wachstum ein (1900–1950: +19,7 %). Von 1950 bis 1970 folgte eine zweite, aber wesentlich kleinere Abwanderungswelle als im 19. Jahrhundert (1950–1970: −9,2 %). Seit 1980 gibt es ein stetiges Bevölkerungswachstum (1980–2004: +26,9 %), so dass inzwischen sogar der (ehemalige) Bevölkerungshöchststand von 1850 übertroffen wurde.

Sprachen

Die Bevölkerung gebraucht im Alltag eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 95,63 % Deutsch, 3,88 % Albanisch und 0,48 % Portugiesisch als Hauptsprache an.

Religionen – Konfessionen

Früher waren alle Bewohner Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Landschaft so aus: Es gibt 86,34 % römisch-katholische, 4,76 % evangelisch-reformierte und 0,33 % freikirchliche Christen. Daneben findet man 3,15 % Muslime und 2,27 % Konfessionslose.

Herkunft – Nationalität

Ende 2014 waren von den 3'104 Einwohnern 2'723 Schweizer und 381 (= 12,3 %) Ausländer.[6] Die Einwohnerschaft bestand aus 87,7 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2014 stammten die ausländischen Einwohner aus Serbien inklusive Kosovo (46,5 %), Deutschland (18,1 %), Portugal (6,6 %), Italien (6,0 %), Spanien (1,6 %) und der Türkei (0,5 %). 11,3 % stammten aus dem übrigen Europa und 9,4 % waren aussereuropäischer Herkunft.[7]

Geschichte

Luftbild (1946)

In der Gemeinde wurden Überreste einer römischen Militärstation aus dem 1. Jahrhundert und Alemannengräber aus dem 7. Jahrhundert ausgegraben. Im Jahr 893 wird der Ort unter dem Namen Wanga im Zinsverzeichnis der Fraumünsterabtei Zürich erstmals erwähnt. Grosswangen gehörte ab dem 12. zum sogenannten Äusseren Amt Wolhusen der Freiherren von Wolhusen. Ab 1295 übten die Habsburger die Oberherrschaft aus, die Freiherren von Wolhusen verwalteten weiterhin bis 1389 den Ort. Die diversen Burgen der damaligen Zeit sind alle zerstört worden und verschwunden. Nachdem die Stadt Luzern nach der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 immer mehr an Einfluss gewann, veräusserten die Habsburger das gesamte Äussere Amt Wolhusen am Pfingstmontag 1405 an Luzern. Die Gemeinde gehörte danach bis 1798 zur Landvogtei Ruswil. Sie beteiligte sich am Bauernkrieg von 1653. Von 1798 bis 1803 bildete Grosswangen einen Teil des helvetischen Distrikts Willisau. Seit dieser Zeit gehört der Ort zum damals geschaffenen Amt bzw. heutigen Wahlkreis Sursee.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat Grosswangen besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt:

  • Beat Fischer: Gemeindepräsident
  • Brigitte Bösch: Soziales
  • Heinz Herzog: Bau
  • Cornel Erni: Finanzen
  • Monika Meier-Böll: Bildung

Kantonsratswahlen

Bei den Kantonsratswahlen 2015 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Grosswangen: CVP 40,2 %, FDP 28,6 %, SVP 21,7 %, SP 5,9 %, glp 1,9 %, GPS 1,4 %.[8]

Nationalratswahlen

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2015 betrugen die Wähleranteile in Grosswangen: CVP 34,5 %, SVP 27,6 %, FDP 25,5 %, SP 4,7 %, glp 3,2 %, Grüne 3,0 %, BDP 0,9 %.[9]

Verkehr

Da das Projekt der zu Beginn des 20. Jahrhunderts geplanten Rottalbahn nie verwirklicht wurde, ist die Gemeinde per Autobus ans Netz des Öffentlichen Verkehrs angebunden. Die Linie Luzern(-Bahnhof)-Ruswil-Ettiswil der Rottal Auto AG erschliesst die Gemeinde.

Grosswangen liegt an der Hauptstrasse Emmenbrücke-Ettiswil-Dagmersellen. Die nächstgelegenen Autobahnanschlüsse sind Sursee in 9 km und Dagmersellen in 12 km Entfernung, beide an der A2.

Persönlichkeiten

  • Edouard Huber (* 1879 in Grosswangen; † 1914 in Vinh Long, Vietnam), Sprachengelehrter, Sinologe und Indochinaforscher
  • Gregor Bucher OSB (* als Theodor Bucher 1935 in Grosswangen; † 2019 in Engelberg), Benediktiner, Professor für Philosophie in Chur und Rom
  • Stefan Reichmuth (* 1994 in Grosswangen), Freistilringer

Sehenswürdigkeiten

Bilder

Literatur

  • Walter Frey: Grosswangen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Adolf Reinle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern. Band IV: Das Amt Sursee (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 35). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1956, ISBN 978-3-906131-23-8.

Weblinks

Commons: Grosswangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 15. November 2022
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 15. November 2022
  5. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Memento des Originals vom 1. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfs.admin.ch (Ständige Wohnbevölkerung)
  6. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach demographischen Komponenten, institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit und Geschlecht (Memento des Originals vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pxweb.bfs.admin.ch (Bundesamt für Statistik, STAT-TAB)
  7. LUSTAT: Gemeindeprofil Grosswangen (Memento des Originals vom 8. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lustat.ch
  8. LUSTAT: Gemeindeprofil Grosswangen (Memento des Originals vom 8. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lustat.ch
  9. Nationalratswahlen 2015: Stärke der Parteien und Wahlbeteiligung nach Gemeinden. In: Ergebnisse Nationalratswahlen 2015. Bundesamt für Statistik, 2016, abgerufen am 31. Mai 2016.

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