Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 772 als „Grandfesheim“. Überliefert ist das in der Abschrift einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch. Weitere frühe Ortsnamen waren „Graulfesheim“ (782) und „Graolfesheim“ (801).
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts hatte der Ort 36 Häuser.[3]
Vom 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Grolsheim zur Kurpfalz[4] und lag dort im Oberamt Stromberg.
Aufgrund 1815 auf dem Wiener Kongress getroffener Vereinbarungen und eines 1816 zwischen dem Großherzogtum Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrags kam Rheinhessen, und damit auch Grolsheim, zum Großherzogtum Hessen, das dieses neu erworbene Gebiet als Provinz Rheinhessen organisierte. Nach der Auflösung der Kantone in der Provinz 1835 lag Grolsheim im neu errichteten Kreis Bingen.
Das bis dahin für Grolsheim zuständige Friedensgericht Bingen wurde 1879 aufgelöst und durch das Amtsgericht Bingen ersetzt.[6]
Florian Hanau wurde am 7. Oktober 2022 Ortsbürgermeister von Grolsheim.[9][10] Bei der Direktwahl am 25. September 2022 war er mit einem Stimmenanteil von 61,66 % gewählt worden.[11]
Hanaus Vorgänger Matthias Hang hatte das Amt am 18. Juni 2019 übernommen. Er war bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 63,77 Prozent für fünf Jahre gewählt worden.[12] Er löste die bisherige Ortsbürgermeisterin Heidi Hahn-Axt ab.[13] Mitte 2022 kündigte Hang an, das Amt aus gesundheitlichen Gründen mit Wirkung zum 30. September 2022 vorzeitig niederzulegen.[14]
Wirtschaft und Infrastruktur
Das Gewerbegebiet Bingen/Grolsheim verfügt über einen eigenen Autobahnanschluss. Folgedessen haben sich hier die Speditionen Rhenus und Kühne + Nagel angesiedelt. K+N betreibt das Zentrallager für Weber-Stephen Deutschland.
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Landesstraße 400 (alte Bezeichnung: Bundesstraße 50). Die Bundesautobahn 61 verläuft in unmittelbarer Nähe.
Durch die Buslinie 233 zwischen Bingen und Bad Kreuznach ist Grolsheim an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen.
Anja Korndörfer, Gerhard Remmet: Findbuch zum Personenstandsregister der Gemeinde Grolsheim, Tabellarische Auswertung ab 1798, mit Sponsheim von 1808 bis 1817.ISBN 978-94-6386-534-0.
↑Wilhelm Fabricius: Die Herrschaften des unteren Nahegebietes: der Nahegau und seine Umgebung. Behrendt, Bonn 1914, S. 169 (dilibri.de).
↑Andrea Kraft: Ortsverzeichnis zur Historischen Karte der Pfalz und Rheinhessens 1789. Landesarchiv Speyer 2009, S. 8.
↑Friedrich Lehne: Historisch-statistisches Jahrbuch des Departements vom Donnersberge für das Jahr 9 der fränkischen Republik. Pfeiffer, Mainz 1801, S. 174. (Digitalisat).