Großgräfendorf

Großgräfendorf
Koordinaten:51° 24′ N, 11° 49′ O
Eingemeindung:1. April 1998
Postleitzahl:06246
Vorwahl:034636

Großgräfendorf ist ein Ortsteil der Stadt Bad Lauchstädt im Saalekreis (Sachsen-Anhalt).

Geografie

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0816-014 / CC-BY-SA 3.0
Erste Windkraftanlage in Sachsen-Anhalt stand von 1990 bis 2016 am Rande des Ortsteils. Diese war die zweite der ehemaligen DDR.

Großgräfendorf liegt westlich des Hauptortes Bad Lauchstädt an der Laucha. Der Westteil des Orts besteht aus der ehemaligen Ortslage Strößen.

Geschichte

Großgräfendorf wurde erstmals im Jahre 1213 unter dem Namen „Grevindorf apud (bei) Scastedi (Schafstädt)“ erwähnt. Im Dorf entstand im 13. Jahrhundert die Kirche St. Anna. Großgräfendorf und die mit dem Ort zusammen gewachsene Ortslage Strößen gehörten bis 1815 zum hochstiftlich-merseburgischen Amt Merseburg, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte.[1] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam Großgräfendorf im Jahr 1815 zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Merseburg[2] im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt. Seit 1952 gehörte der Ort zum Kreis Merseburg im Bezirk Halle, der 1994 im Landkreis Merseburg-Querfurt und 2007 im Saalekreis aufging.

Am 1. April 1998 wurde Großgräfendorf nach Bad Lauchstädt eingemeindet.[3]

Verkehr

Großgräfendorf hatte bis 2014 einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Merseburg–Schafstädt.[4] Großgräfendorf ist heute durch den Landesbus 728 der Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt im Landesnetz Sachsen-Anhalt erreichbar.[5][6] Am 5. Dezember 2008 wurde die Autobahn A38 im Bereich nördlich von Großgräfendorf fertiggestellt. Die nächste Abfahrt befindet sich nördlich von Schafstädt.

Persönlichkeiten

Commons: Großgräfendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 84 f.
  2. Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  3. Großgräfendorf auf gov.genealogy.net
  4. Nahverkehr: Auf drei Strecken fährt künftig Bus statt Zug (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)
  5. Bus 728 verbindet als Landeslinie künftig Merseburg mit Bad Lauchstädt und Schafstädt (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive)
  6. Fahrplan 2015: Die wichtigsten Neuerungen im Bahn-Bus-Landesnetz (Memento vom 26. Juni 2015 im Internet Archive)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bundesarchiv Bild 183-1990-0816-014, Krs. Merseburg, Windkraftanlagen.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0816-014 / CC-BY-SA 3.0
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Krs. Merseburg, Windkraftanlagen

ADN/Friedrich Gahlbeck/16.8.90 Bez. Halle: Alternativenergie

Die erste Windkraftanlage Sachsen-Anhalts in Großgrafendorf (Kreis Merseburg) ist seit kurzem in Betrieb und speist 80 Kilowatt in das öffentliche Netz. Dem zweiten Apparat dieser Art in der DDR sollen weitere "kleinere Brüder von Boxberg" folgen. In der Gemeinde sind neben dem 30 Meter hohen Mast mit seinen 17 Meter großen Rotoren neun weitere Anlagen geplant, die jeweils 100 KW in das Energieverbundnetz der DDR eingeben sollen.