Großer Preis von Schweden 1976

Flag of Sweden.svg Großer Preis von Schweden 1976
Renndaten
7. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976
Name:XII Sveriges Grand Prix
Datum:13. Juni 1976
Ort:Anderstorp
Kurs:Scandinavian Raceway
Länge:289,296 km in 72 Runden à 4,018 km

Wetter:bewölkt, aber warm
Zuschauer:~ 40.000
Pole-Position
Fahrer:Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell
Zeit:1:25,659 min
Schnellste Runde
Fahrer:Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus
Zeit:1:28,002 min
Podium
Erster:Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell
Zweiter:Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell
Dritter:Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari

Der Große Preis von Schweden 1976 fand am 13. Juni auf dem Scandinavian Raceway in Anderstorp statt und war das siebte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976.

Berichte

Hintergrund

Indem Mario Andretti und Brett Lunger, die den Großen Preis von Monaco zwei Wochen zuvor ausgelassen hatten, ins Starterfeld zurückkehrten, traten die Teams Lotus und Surtees wieder mit jeweils zwei Werkswagen an. Wegen des Fehlens von Jacky Ickx, der am parallel stattfindenden 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilnahm und dieses siegreich beendete, trat das Wolf-Williams-Team hingegen ausnahmsweise mit nur einem Fahrzeug an.

Das Team RAM Racing, welches den Monaco-GP ebenfalls ausgelassen hatte, meldete nun wieder zwei Kunden-Brabham. Das Cockpit des zweiten Wagens neben dem von Stammfahrer Loris Kessel wurde an diesem Wochenende an den dänischen Formel-1-Neuling Jac Nelleman vergeben.

Penske-Werksfahrer John Watson führte an diesem Wochenende den ersten Grand-Prix-Einsatz des neuen Wagens mit der Bezeichnung PC4 durch.

Training

Jody Scheckter und Patrick Depailler bewiesen bereits im Training durch das Erreichen der Startplätze eins und vier die Konkurrenzfähigkeit des bislang von der Fachwelt kritisch beurteilten Tyrrell P34 mit sechs Rädern. Mit einem geringfügig weiterentwickelten Lotus 77 erzielte Mario Andretti die zweitschnellste Trainingszeit vor Chris Amon, der sich mit dem Ensign N176 überraschend für den dritten Startplatz qualifizieren konnte.

Erst auf dem fünften Startplatz folgte mit Niki Lauda einer der zuvor meist dominierenden Ferrari 312T2. Der Einheimische Gunnar Nilsson bestätigte mit Platz sechs den Aufwärtstrend bei Lotus.[1]

Rennen

Andretti ging aus der ersten Startreihe vor den beiden Tyrrell von Scheckter und Depailler sowie Ensign-Pilot Amon in Führung.

Das Potential des modifizierten Lotus 77 konnten beide Werksfahrer in diesem Rennen nicht umsetzen. Nilsson vergab vor heimischem Publikum früh seine Chancen auf eine gute Platzierung durch einen Dreher in die Boxenmauer, der für ihn das Aus bedeutete. Aufgrund eines Frühstarts verhängten die Rennkommissare eine Zeitstrafe von einer Minute gegen Andretti, was diesem von seinem Team umgehend per Boxentafel mitgeteilt wurde. Der US-Amerikaner ließ sich dadurch allerdings nicht entmutigen und versuchte, sich an der Spitze einen möglichst großen Vorsprung herauszufahren, sodass auch nach dem Hinzurechnen der angekündigten Straf-Minute ein gutes Endergebnis möglich schien. In der 49. Runde schied er jedoch wegen eines Motorschadens aus.

Die wenigen Positionsverschiebungen während des Rennens kamen fast allesamt durch Ausfälle zustande. Chris Amon verunfallte in der 39. Runde, sodass Lauda kampflos den dritten Rang hinter den beiden seit Andrettis Ausfall in Führung liegenden Tyrrell einnehmen konnte. Clay Regazzoni gelang es, während der letzten Umläufe sowohl Carlos Pace als auch Ronnie Peterson zu überholen und sich somit als Sechster den letzten WM-Punkt des Tages zu sichern.[2]

Der Tyrrell-Doppelsieg jenes Tages stellt den einzigen Erfolg eines Fahrzeugs mit einer ungewöhnlichen Anzahl an Rädern dar. Sämtliche anderen Grand-Prix-Siege der Formel-1-Geschichte wurden mit vierrädrigen Wagen erzielt.

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC1Osterreich Niki LaudaFerrari 312T2Ferrari 015 3.0 F12G
2Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell3Sudafrika 1961 Jody ScheckterTyrrell P34Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
4Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus5Vereinigte Staaten Mario AndrettiLotus 77G
6Schweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich Martini Racing7Argentinien Carlos ReutemannBrabham BT45Alfa Romeo 115-12 3.0 F12G
8Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Beta Team March9Italien Vittorio BrambillaMarch 761Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
Vereinigtes Konigreich March Engineering10Schweden Ronnie PetersonG
34Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Ovoro Team March35Italien Arturo MerzarioG
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren11Vereinigtes Konigreich James HuntMcLaren M23G
12Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team16Vereinigtes Konigreich Tom PryceShadow DN5BG
17Frankreich Jean-Pierre Jarier
Vereinigtes Konigreich Team Surtees18Vereinigte Staaten Brett LungerSurtees TS19G
19Australien Alan Jones
Kanada Walter Wolf Racing21Frankreich Michel LeclèreWilliams FW05G
Vereinigtes Konigreich Team Ensign22Neuseeland Chris AmonEnsign N176G
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing24Deutschland Harald ErtlHesketh 308DG
Frankreich Ligier Gitanes26Frankreich Jacques LaffiteLigier JS5Matra MS73 3.0 V12G
Vereinigte Staaten Citibank Team Penske28Vereinigtes Konigreich John WatsonPenske PC4Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi30Brasilien 1968 Emerson FittipaldiCopersucar FD04G
Vereinigtes Konigreich RAM Racing32Schweiz Loris KesselBrabham BT44BG
33Danemark Jac Nelleman
Niederlande HB Bewaking Alarm Systems37Australien Larry PerkinsBoro 001G

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:25,659168,865 km/h01
02Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:26,008168,180 km/h02
03Neuseeland Chris AmonVereinigtes Konigreich Ensign-Ford1:26,163167,877 km/h03
04Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:26,362167,490 km/h04
05Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari1:26,441167,337 km/h05
06Schweden Gunnar NilssonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:26,570167,088 km/h06
07Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier-Matra1:26,773166,697 km/h07
08Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:26,958166,342 km/h08
09Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich March-Ford1:27,040166,186 km/h09
10Brasilien 1968 Carlos PaceVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo1:27,133166,008 km/h10
11Schweiz Clay RegazzoniItalien Ferrari1:27,157165,963 km/h11
12Vereinigtes Konigreich Tom PryceVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:27,527165,261 km/h12
13Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:27,568165,184 km/h13
14Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:27,618165,089 km/h14
15Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich March-Ford1:27,640165,048 km/h15
16Argentinien Carlos ReutemannVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo1:27,762164,818 km/h16
17Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigte Staaten Penske-Ford1:28,065164,251 km/h17
18Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:28,207163,987 km/h18
19Italien Arturo MerzarioVereinigtes Konigreich March-Ford1:28,221163,961 km/h19
20Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich March-Ford1:28,230163,944 km/h20
21Brasilien 1968 Emerson FittipaldiBrasilien 1968 Copersucar-Ford1:28,670163,131 km/h21
22Australien Larry PerkinsNiederlande Boro-Ford1:28,815162,864 km/h22
23Deutschland Harald ErtlVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:28,885162,736 km/h23
24Vereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:29,343161,902 km/h24
25Frankreich Michel LeclèreVereinigtes Konigreich Wolf-Williams-Ford1:29,597161,443 km/h25
26Schweiz Loris KesselVereinigtes Konigreich Brabham-Ford1:30,020160,684 km/h26
DNQDanemark Jac NellemanVereinigtes Konigreich Brabham-Ford1:30,259160,259 km/h

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford7201:46:53,72901
02Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford720+ 19,76604
03Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari720+ 33,86605
04Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier-Matra720+ 55,81907
05Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren-Ford720+ 59,48308
06Schweiz Clay RegazzoniItalien Ferrari720+ 1:00,36611
07Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich March-Ford720+ 1:03,49309
08Brasilien 1968 Carlos PaceVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo720+ 1:11,61310
09Vereinigtes Konigreich Tom PryceVereinigtes Konigreich Shadow-Ford710+ 1 Runde12
10Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich March-Ford710+ 1 Runde15
11Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford710+ 1 Runde13
12Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigtes Konigreich Shadow-Ford710+ 1 Runde14
13Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Surtees-Ford710+ 1 Runde18
14Italien Arturo MerzarioVereinigtes Konigreich March-Ford700DNF19Motorschaden
15Vereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich Surtees-Ford700+ 2 Runden24
Deutschland Harald ErtlVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford540DNF23Dreher
Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich March-Ford520DNF20Motorschaden
Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus-Ford450DNF021:28,002Motorschaden
Neuseeland Chris AmonVereinigtes Konigreich Ensign-Ford380DNF03Unfall
Frankreich Michel LeclèreVereinigtes Konigreich Wolf-Williams-Ford200DNF25Motorschaden
Australien Larry PerkinsNiederlande Boro-Ford180DNF22Motorschaden
Brasilien 1968 Emerson FittipaldiBrasilien 1968 Copersucar-Ford100DNF21Aufgabe
Schweiz Loris KesselVereinigtes Konigreich Brabham-Ford050DNF26Unfall
Schweden Gunnar NilssonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford020DNF06Unfall
Argentinien Carlos ReutemannVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo021DNF16Motorschaden
Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigte Staaten Penske-Ford000DNF17Unfall

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Osterreich Niki LaudaFerrari55
02Sudafrika 1961 Jody ScheckterTyrrell23
03Frankreich Patrick DepaillerTyrrell20
04Schweiz Clay RegazzoniFerrari16
05Frankreich Jacques LaffiteLigier10
06Deutschland Jochen MassMcLaren10
07Vereinigtes Konigreich James HuntMcLaren8
08Deutschland Hans-Joachim StuckMarch6
09Schweden Gunnar NilssonLotus4
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
10Vereinigtes Konigreich Tom PryceShadow4
11Argentinien Carlos ReutemannBrabham3
12Neuseeland Chris AmonEnsign2
13Vereinigtes Konigreich John WatsonPenske2
14Australien Alan JonesSurtees2
15Brasilien 1968 Emerson FittipaldiCopersucar2
16Brasilien 1968 Carlos PaceBrabham1
17Vereinigte Staaten Mario AndrettiParnelli1

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Italien Ferrari55
02Vereinigtes Konigreich Tyrrell31
03Vereinigtes Konigreich McLaren18
04Frankreich Ligier10
05Vereinigtes Konigreich March6
06Vereinigtes Konigreich Shadow4
07Vereinigtes Konigreich Lotus4
Pos.KonstrukteurPunkte
08Vereinigtes Konigreich Brabham3
09Vereinigtes Konigreich Ensign2
10Vereinigte Staaten Penske2
11Brasilien 1968 Copersucar2
12Vereinigtes Konigreich Surtees2
13Vereinigte Staaten Parnelli1

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 29. Januar 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 17. März 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 17. März 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 29. Januar 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 17. März 2012)

Weblinks

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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
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The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
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Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

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Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
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Scandinavian Raceway in 1968–1974: this is a track layout that was used until Norra corner was modified by addition of a chicane before the 1975 Swedish Grand Prix, and then modified again for the 1978 Swedish Grand Prix.
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Logo der FIA von 1946 bis 1987, siehe auch Jahrbuch 1987 und Jahrbuch 1988