Großer Preis von Südafrika 1977

Flag of South Africa 1928-1994.svg Großer Preis von Südafrika 1977
Renndaten
3. von 17 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977
Streckenprofil
Name:XI Grand Prix of South Africa
Datum:5. März 1977
Ort:Midrand
Kurs:Kyalami Grand Prix Circuit
Länge:320,112 km in 78 Runden à 4,104 km

Wetter:bewölkt, aber warm
Pole-Position
Fahrer:Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James HuntVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren
Zeit:1:15,96 min
Schnellste Runde
Fahrer:Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John WatsonVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham
Zeit:1:17,63 min
Podium
Erster:OsterreichÖsterreich Niki LaudaItalienItalien Ferrari
Zweiter:Sudafrika 1961Südafrika Jody ScheckterKanadaKanada Wolf
Dritter:FrankreichFrankreich Patrick DepaillerVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tyrrell

Der Große Preis von Südafrika 1977 fand am 5. März auf dem Kyalami Grand Prix Circuit, einer Rennstrecke zwischen Johannesburg und Pretoria, statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977.

Berichte

Hintergrund

Während der sechs Wochen, die zwischen dem Großen Preis von Brasilien und dem dritten WM-Lauf in Südafrika lagen, hatte sich March-Werksfahrer Ian Scheckter im Zuge eines Unfalls bei einem Formel-Atlantic-Rennen verletzt. Er wurde daraufhin von Hans-Joachim Stuck vertreten.

Das Team Copersucar reduzierte sein Engagement auf nur noch einen Wagen für Emerson Fittipaldi. Im Gegenzug bereicherten die beiden Privatteams Chesterfield und RAM das Teilnehmerfeld, wobei jeweils ein Fahrzeug des Typs March 761 mit Brett Lunger beziehungsweise Boy Hayje am Steuer zum Einsatz kam.

Entgegen der Tradition traten erstmals keinerlei einheimische Gaststarter zum südafrikanischen Grand Prix an.

Training

Zum dritten Mal in Folge ging die Pole-Position an den amtierenden Weltmeister James Hunt, der als einziger an diesem Wochenende eine Rundenzeit unter 1:16 min erzielte. In der Startaufstellung folgten ihm Brabham-Pilot Carlos Pace vor Niki Lauda auf Ferrari und Patrick Depailler auf Tyrrell. Die dritte Startreihe wurde von Wolf-Pilot Jody Scheckter und Mario Andretti auf Lotus gebildet. Somit befanden sich sechs unterschiedliche Fahrzeuge auf den ersten sechs Startplätzen. Erst auf dem siebten Rang folgte mit Ronnie Peterson der zweite Tyrrell neben Carlos Reutemann im zweiten Ferrari.[1]

Rennen

Während Hunt vom ersten Startplatz aus in Führung ging, fiel Pace aufgrund zu stark durchdrehender Räder hinter Lauda, Scheckter und Depailler zurück. Hinter ihm lagen Jochen Mass und Mario Andretti.

Lauda, der Hunt während der ersten Runden dicht gefolgt war, übernahm zu Beginn des siebten Umlaufs die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Hunt fiel zurück und wurde in der 18. Runde auch von Scheckter überholt.

Aufgrund eines Defektes an der Kraftstoffpumpe musste Renzo Zorzi seinen Shadow in der 22. Runde am linken Streckenrand der Start-Ziel-Geraden abstellen. Zwei auf der gegenüberliegenden Seite stehende Streckenposten erkannten, dass sich an dem Wagen ein Feuer entwickelte und überquerten die Strecke, um dieses zu löschen. Gleichzeitig näherten sich Hans-Joachim Stuck und Tom Pryce der Stelle, die sie aufgrund einer davor liegenden Kuppe nicht rechtzeitig überblicken konnten. Während Stuck den Streckenposten knapp ausweichen konnte, kollidierte Pryce bei hoher Geschwindigkeit mit einem der beiden. Der Mann wurde in die Luft geschleudert und getötet. Dabei prallte der Feuerlöscher, den er bei sich trug, gegen den Helm von Pryce und tötete diesen ebenfalls. Sein Wagen schoss daraufhin unkontrolliert die Start-Ziel-Gerade entlang, bis er an deren Ende mit dem Ligier von Jacques Laffite kollidierte. Dieser blieb unverletzt. Trotz des schrecklichen Unfalls, der von Fernsehkameras gefilmt worden war, wurde das Rennen nicht abgebrochen.

In der 67. Runde fiel Hunt schließlich auf den vierten Rang hinter Depailler zurück. Lauda gewann, obwohl Trümmerteile von Pryces Wagen in die Kühlöffnungen seines Motors geraten waren, wodurch die Motortemperatur stetig angestiegen war.[2]

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Marlboro Team McLaren1Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James HuntMcLaren M23Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
2DeutschlandDeutschland Jochen Mass
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Elf Team Tyrrell3SchwedenSchweden Ronnie PetersonTyrrell P34G
4FrankreichFrankreich Patrick Depailler
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Player Team Lotus5Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mario AndrettiLotus 78G
6SchwedenSchweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Martini Racing7Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John WatsonBrabham BT45Alfa Romeo 115-12 3.0 F12G
8Brasilien 1968Brasilien Carlos PaceBrabham BT45B
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Hollywood March Racing9Brasilien 1968Brasilien Alex RibeiroMarch 761BFord Cosworth DFV 3.0 V8G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Rothmans International10DeutschlandDeutschland Hans-Joachim Stuck
ItalienItalien Scuderia Ferrari SpA SEFAC11OsterreichÖsterreich Niki LaudaFerrari 312T2Ferrari 015 3.0 F12G
12ArgentinienArgentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rotary Watches Stanley B.R.M.14AustralienAustralien Larry PerkinsBRM P201BBRM P200 3.0 V12G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Shadow Racing Team16Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tom PryceShadow DN8Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
17ItalienItalien Renzo Zorzi
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Durex Team Surtees18OsterreichÖsterreich Hans BinderSurtees TS19G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Beta Team Surtees19ItalienItalien Vittorio Brambilla
KanadaKanada Walter Wolf Racing20Sudafrika 1961Südafrika Jody ScheckterWolf WR1G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team Tissot Ensign with Castrol22SchweizSchweiz Clay RegazzoniEnsign N177G
FrankreichFrankreich Ligier Gitanes26FrankreichFrankreich Jacques LaffiteLigier JS7Matra MS76 3.0 V12G
Brasilien 1968Brasilien Copersucar-Fittipaldi28Brasilien 1968Brasilien Emerson FittipaldiCopersucar FD04Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chesterfield Racing30Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brett LungerMarch 761G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich RAM Racing/F&S Properties33NiederlandeNiederlande Boy HayjeG

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James HuntVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford1:15,96194,502 km/h01
02Brasilien 1968Brasilien Carlos PaceVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Alfa Romeo1:16,01194,374 km/h02
03OsterreichÖsterreich Niki LaudaItalienItalien Ferrari1:16,29193,661 km/h03
04FrankreichFrankreich Patrick DepaillerVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tyrrell-Ford1:16,33193,560 km/h04
05Sudafrika 1961Südafrika Jody ScheckterKanadaKanada Wolf-Ford1:16,35193,509 km/h05
06Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford1:16,38193,433 km/h06
07SchwedenSchweden Ronnie PetersonVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tyrrell-Ford1:16,44193,281 km/h07
08ArgentinienArgentinien Carlos ReutemannItalienItalien Ferrari1:16,54193,028 km/h08
09Brasilien 1968Brasilien Emerson FittipaldiBrasilien 1968Brasilien Copersucar-Ford1:16,64192,777 km/h09
10SchwedenSchweden Gunnar NilssonVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford1:16,65192,751 km/h10
11Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John WatsonVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Alfa Romeo1:16,71192,601 km/h11
12FrankreichFrankreich Jacques LaffiteFrankreichFrankreich Ligier-Matra1:16,74192,525 km/h12
13DeutschlandDeutschland Jochen MassVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford1:16,99191,900 km/h13
14ItalienItalien Vittorio BrambillaVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Surtees-Ford1:17,08191,676 km/h14
15Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tom PryceVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Shadow-Ford1:17,11191,602 km/h15
16SchweizSchweiz Clay RegazzoniVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ensign-Ford1:17,21191,353 km/h16
17Brasilien 1968Brasilien Alex RibeiroVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich March-Ford1:17,44190,785 km/h17
18DeutschlandDeutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich March-Ford1:17,49190,662 km/h18
19OsterreichÖsterreich Hans BinderVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Surtees-Ford1:18,07189,246 km/h19
20ItalienItalien Renzo ZorziVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Shadow-Ford1:18,42188,401 km/h20
21NiederlandeNiederlande Boy HayjeVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich March-Ford1:19,59185,631 km/h21
22AustralienAustralien Larry PerkinsVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.1:21,77180,682 km/h22
23Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich March-Ford1:24,35175,156 km/h23

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01OsterreichÖsterreich Niki LaudaItalienItalien Ferrari7801:42:21,6031:17,68
02Sudafrika 1961Südafrika Jody ScheckterKanadaKanada Wolf-Ford780+ 5,2051:17,86
03FrankreichFrankreich Patrick DepaillerVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tyrrell-Ford780+ 5,7041:17,98
04Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James HuntVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford780+ 9,5011:17,85
05DeutschlandDeutschland Jochen MassVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford780+ 19,9131:18,21
06Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John WatsonVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Alfa Romeo780+ 20,2111:17,63
07ItalienItalien Vittorio BrambillaVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Surtees-Ford780+ 23,6141:18,00
08ArgentinienArgentinien Carlos ReutemannItalienItalien Ferrari780+ 26,7081:18,00
09SchweizSchweiz Clay RegazzoniVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ensign-Ford780+ 46,2161:18,39
10Brasilien 1968Brasilien Emerson FittipaldiBrasilien 1968Brasilien Copersucar-Ford780+ 1:11,7091:18,18
11OsterreichÖsterreich Hans BinderVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Surtees-Ford770+ 1 Runde191:19,33
12SchwedenSchweden Gunnar NilssonVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford770+ 1 Runde101:18,23
13Brasilien 1968Brasilien Carlos PaceVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Alfa Romeo762+ 2 Runden021:17,88
14Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich March-Ford760+ 2 Runden231:19,95
15AustralienAustralien Larry PerkinsVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.730+ 5 Runden221:22,64
Brasilien 1968Brasilien Alex RibeiroVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich March-Ford660DNF171:18,65Motorschaden
DeutschlandDeutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich March-Ford550DNF181:18,45Motorschaden
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford430DNF061:18,13Kollision
NiederlandeNiederlande Boy HayjeVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich March-Ford330DNF211:21,21Getriebeschaden
FrankreichFrankreich Jacques LaffiteFrankreichFrankreich Ligier-Matra220DNF121:18,31Unfall
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tom PryceVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Shadow-Ford220DNF151:17,91tödlicher Unfall
ItalienItalien Renzo ZorziVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Shadow-Ford210DNF201:19,72defekte Kraftstoffpumpe
SchwedenSchweden Ronnie PetersonVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tyrrell-Ford050DNF071:18,50defekte Kraftstoffzufuhr

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Sudafrika 1961Südafrika Jody ScheckterWolf15
02ArgentinienArgentinien Carlos ReutemannFerrari13
03OsterreichÖsterreich Niki LaudaFerrari13
04Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James HuntMcLaren9
05Brasilien 1968Brasilien Carlos PaceBrabham6
06Brasilien 1968Brasilien Emerson FittipaldiCopersucar6
07FrankreichFrankreich Patrick DepaillerTyrrell4
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
08SchwedenSchweden Gunnar NilssonLotus2
09DeutschlandDeutschland Jochen MassMcLaren2
10Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mario AndrettiLotus2
11ItalienItalien Renzo ZorziShadow1
12SchweizSchweiz Clay RegazzoniEnsign1
13Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John WatsonBrabham1

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01ItalienItalien Ferrari22
02KanadaKanada Wolf15
03Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren9
04Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham7
05Brasilien 1968Brasilien Copersucar6
Pos.KonstrukteurPunkte
06Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tyrrell4
07Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus4
08Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ensign1
09Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Shadow1

Einzelnachweise

  1. „Training“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 16. Juni 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 16. Juni 2012)
  3. „WM-Stände“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 16. Juni 2012)

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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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Logo der FIA von 1946 bis 1987, siehe auch Jahrbuch 1987 und Jahrbuch 1988

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