Großer Preis von Südafrika 1975

Flag of South Africa 1928-1994.svg Großer Preis von Südafrika 1975
Renndaten
3. von 14 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1975
Streckenprofil
Name:IX Grand Prix of South Africa
Datum:1. März 1975
Ort:Midrand
Kurs:Kyalami Grand Prix Circuit
Länge:320,112 km in 78 Runden à 4,104 km

Wetter:bewölkt, aber warm
Pole-Position
Fahrer:Brasilien 1968 Carlos PaceVereinigtes Konigreich Brabham
Zeit:1:16,41 min
Schnellste Runde
Fahrer:Brasilien 1968 Carlos PaceVereinigtes Konigreich Brabham
Zeit:1:17,20 min
Podium
Erster:Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell
Zweiter:Argentinien Carlos ReutemannVereinigtes Konigreich Brabham
Dritter:Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell

Der Große Preis von Südafrika 1975 fand am 1. März auf dem Kyalami Grand Prix Circuit statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1975.

Berichte

Hintergrund

Zwischen dem Großen Preis von Brasilien und dem nächsten WM-Lauf in Südafrika lag eine Pause von rund einem Monat. Während dieser Zeit hatte die Scuderia Ferrari das neue Modell 312T fertig entwickelt und in zwei Exemplaren für die Stammfahrer Niki Lauda und Clay Regazzoni hergestellt. Die Premiere dieses Wagens, der als Besonderheit ein quer eingebautes Getriebe aufwies, wurde von der Fachwelt mit Spannung erwartet.

Das bisherige Lola-Kundenteam Embassy Racing brachte erstmals den Lola T371 an den Start, der ab dem folgenden Rennen in Spanien die Bezeichnung Hill GH1 tragen sollte und somit definitionsgemäß als die erste Eigenkonstruktion des Teams galt. Da Graham Hill während des Trainings verunglückte und infolgedessen nicht am Rennen teilnehmen konnte, absolvierte sein Teamkollege Rolf Stommelen den ersten Renneinsatz des neuen Fahrzeugs. Das March-Werksteam stellte ebenfalls einen neuen Wagen vor, den 751, der von Werksfahrer Vittorio Brambilla pilotiert wurde. Der zuvor eingesetzte 741 wurde für Lella Lombardi zur Verfügung gestellt, die somit erstmals nach ihrer Nichtqualifikation beim Großen Preis von Großbritannien 1974 eine weitere Chance erhielt, an einem Grand Prix teilzunehmen.

Bei Shadow hatte man ein zweites Exemplar des DN5 hergestellt, sodass nun beide Werksfahrer mit dem neuen Wagen antreten konnten. Im Team B.R.M. wurde Mike Wilds durch Bob Evans ersetzt, der somit zu seinem Grand-Prix-Debüt kam.

Traditionsgemäß bereicherten einige einheimische Gaststarter das Teilnehmerfeld des Südafrika-GP. Es handelte sich dabei um Eddie Keizan, Dave Charlton und Ian Scheckter, die bereits zuvor als Gelegenheitsfahrer in Erscheinung getreten waren sowie um Guy Tunmer, der an diesem Wochenende seine einzige Grand-Prix-Teilnahme absolvierte.

Training

Die aufgrund starker Leistungen beim Finalrennen der Saison 1974 bereits im Vorfeld der neuen Saison als sehr konkurrenzfähig eingestuften Brabham von Carlos Pace und Carlos Reutemann wurden nach ihrem Doppelsieg in Brasilien ihrer Favoritenrolle erneut gerecht, indem sie nach dem Training die erste Startreihe belegten. Niki Lauda qualifizierte sich im neuen Ferrari für den dritten Startplatz neben Jody Scheckter im Tyrrell.

Titelverteidiger Emerson Fittipaldi erreichte lediglich den elften Startplatz und Jean-Pierre Jarier, der bei den beiden vorangegangenen Läufen jeweils die Pole-Position errungen hatte, belegte Rang 13. Mit Lella Lombardi qualifizierte sich zum ersten Mal seit Maria Teresa de Filippis beim Großen Preis von Italien 1958 eine Frau für einen Grand Prix.[1]

Rennen

Pace übernahm die Führung vor den ebenfalls gut gestarteten Jody Scheckter und Ronnie Peterson. Es folgten Reutemann, Depailler, Regazzoni, Fittipaldi und Lauda.

In der dritten Runde übernahm Lokalmatador Scheckter zur Freude der Zuschauer die Führung, während Reutemann den dritten Platz einnahm, indem er Peterson überholte. Dieser fiel im Laufe der folgenden Runden aussichtslos zurück.

Als sich bei Pace Bremsprobleme bemerkbar machten, ließ er seinen Teamkollegen Reutemann passieren und fiel wenig später auch hinter Depailler, Fittipaldi und Regazzoni zurück. Die dadurch hergestellte Reihenfolge blieb daraufhin für etwa 20 Runden konstant. Dann fiel Fittipaldi aus dieser Spitzengruppe heraus, da er mit Fehlzündungen in seinem Motor zu kämpfen hatte. Infolgedessen musste er insgesamt sieben Boxenstopps einlegen, wodurch er hoffnungslos zurückfiel und am Ende des Rennens aufgrund einer zu geringen zurückgelegten Distanz nicht gewertet wurde.

Jody Scheckter gewann sein Heimrennen vor Reutemann, Depailler, Pace und Lauda. Da Regazzoni sieben Runden vor Schluss aufgrund von technischen Problemen ausfiel, erhielt Jochen Mass den letzten WM-Punkt des Tages.[2]

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team Texaco1Brasilien 1968 Emerson FittipaldiMcLaren M23Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
2Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell3Sudafrika 1961 Jody ScheckterTyrrell 007G
4Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus5Schweden Ronnie PetersonLotus 72EG
6Belgien Jacky Ickx
Vereinigtes Konigreich Martini Racing7Argentinien Carlos ReutemannBrabham BT44BG
8Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Beta Team March9Italien Vittorio BrambillaMarch 751G
Vereinigtes Konigreich March Engineering10Italien Lella LombardiMarch 741G
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC11Schweiz Clay RegazzoniFerrari 312TFerrari 015 3.0 F12G
12Osterreich Niki Lauda
Vereinigtes Konigreich Stanley B.R.M.14Vereinigtes Konigreich Bob EvansBRM P201BRM P200 3.0 V12G
Vereinigtes Konigreich UOP Shadow Racing Team16Vereinigtes Konigreich Tom PryceShadow DN5Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
17Frankreich Jean-Pierre Jarier
Vereinigtes Konigreich Team Surtees18Vereinigtes Konigreich John WatsonSurtees TS16G
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars20Italien Arturo MerzarioWilliams FW03G
21Frankreich Jacques LaffiteWilliams FW02
Vereinigtes Konigreich Embassy Racing with Graham Hill22Vereinigtes Konigreich Graham HillLola T370G
23Deutschland Rolf StommelenLola T371
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing24Vereinigtes Konigreich James HuntHesketh 308G
Vereinigte Staaten Vel's Parnelli Jones Racing27Vereinigte Staaten Mario AndrettiParnelli VPJ4G
Vereinigte Staaten Penske Cars28Vereinigte Staaten Mark DonohuePenske PC1G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi30Brasilien 1968 Wilson FittipaldiCopersucar FD01G
Sudafrika 1961 Lucky Strike Racing31Sudafrika 1961 Dave CharltonMcLaren M23G
Sudafrika 1961 Lexington Racing32Sudafrika 1961 Ian ScheckterTyrrell 007G
Sudafrika 1961 Team Gunston33Sudafrika 1961 Eddie KeizanLotus 72AG
34Sudafrika 1961 Guy TunmerLotus 72E

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Brasilien 1968 Carlos PaceVereinigtes Konigreich Brabham-Ford1:16,41193,357 km/h01
02Argentinien Carlos ReutemannVereinigtes Konigreich Brabham-Ford1:16,48193,180 km/h02
03Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:16,64192,777 km/h03
04Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari1:16,83192,300 km/h04
05Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:16,83192,300 km/h05
06Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigte Staaten Parnelli-Ford1:16,89192,150 km/h06
07Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich March-Ford1:17,05191,751 km/h07
08Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:17,14191,527 km/h08
09Schweiz Clay RegazzoniItalien Ferrari1:17,16191,477 km/h09
10Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:17,17191,453 km/h10
11Brasilien 1968 Emerson FittipaldiVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:17,22191,329 km/h11
12Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:17,30191,131 km/h12
13Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:17,32191,081 km/h13
14Deutschland Rolf StommelenVereinigtes Konigreich Lola-Ford1:17,47190,711 km/h14
15Italien Arturo MerzarioVereinigtes Konigreich Williams-Ford1:17,53190,564 km/h15
16Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:17,79189,927 km/h16
17Sudafrika 1961 Ian ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:18,01189,391 km/h17
18Vereinigte Staaten Mark DonohueVereinigte Staaten Penske-Ford1:18,28188,738 km/h18
19Vereinigtes Konigreich Tom PryceVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:18,36188,545 km/h19
20Sudafrika 1961 Dave CharltonVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:18,51188,185 km/h20
21Belgien Jacky IckxVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:18,68187,778 km/h21
22Sudafrika 1961 Eddie KeizanVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:19,01186,994 km/h22
23Frankreich Jacques LaffiteVereinigtes Konigreich Williams-Ford1:19,15186,663 km/h23
24Vereinigtes Konigreich Bob EvansVereinigtes Konigreich B.R.M.1:19,17186,616 km/h24
25Sudafrika 1961 Guy TunmerVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:19,52185,795 km/h25
26Italien Lella LombardiVereinigtes Konigreich March-Ford1:19,68185,422 km/h26
DNQBrasilien 1968 Wilson FittipaldiBrasilien 1968 Copersucar-Ford1:19,73185,305 km/h
DNQVereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich Lola-Ford1:21,45181,392 km/h

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford7801:43:16,90031:18,51
02Argentinien Carlos ReutemannVereinigtes Konigreich Brabham-Ford780+ 3,74021:18,73
03Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford780+ 16,92051:18,78
04Brasilien 1968 Carlos PaceVereinigtes Konigreich Brabham-Ford780+ 17,31011:17,20
05Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari780+ 28,64041:18,92
06Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford780+ 1:03,64161:18,67
07Deutschland Rolf StommelenVereinigtes Konigreich Lola-Ford780+ 1:12,91141:19,32
08Vereinigte Staaten Mark DonohueVereinigte Staaten Penske-Ford770+ 1 Runde181:18,04
09Vereinigtes Konigreich Tom PryceVereinigtes Konigreich Shadow-Ford770+ 1 Runde191:19,79
10Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford771+ 1 Runde081:18,76
11Sudafrika 1961 Guy TunmerVereinigtes Konigreich Lotus-Ford760+ 2 Runden251:20,09
12Belgien Jacky IckxVereinigtes Konigreich Lotus-Ford760+ 2 Runden211:17,76
13Sudafrika 1961 Eddie KeizanVereinigtes Konigreich Lotus-Ford760+ 2 Runden221:20,73
14Sudafrika 1961 Dave CharltonVereinigtes Konigreich McLaren-Ford760+ 2 Runden201:18,32
15Vereinigtes Konigreich Bob EvansVereinigtes Konigreich B.R.M.760+ 2 Runden241:19,28
16Schweiz Clay RegazzoniItalien Ferrari710DNF091:18,48defektes Gasgestänge
17Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigte Staaten Parnelli-Ford700DNF061:19,35defekte Kraftübertragung
Frankreich Jacques LaffiteVereinigtes Konigreich Williams-Ford690NC231:18,10nicht gewertet
Brasilien 1968 Emerson FittipaldiVereinigtes Konigreich McLaren-Ford657NC111:18,57nicht gewertet
Sudafrika 1961 Ian ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford550DNF171:19,24Fahrfehler
Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford531DNF121:19,08defekte Kraftstoffeinspritzung
Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigtes Konigreich Shadow-Ford370DNF131:18,73überhitzter Motor
Italien Lella LombardiVereinigtes Konigreich March-Ford230DNF261:22,22defekte Kraftstoffpumpe
Italien Arturo MerzarioVereinigtes Konigreich Williams-Ford220DNF151:19,51Motorschaden
Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigtes Konigreich Surtees-Ford190DNF101:18,50Kupplungsschaden
Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich March-Ford160DNF071:19,88Kühlerschaden

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Brasilien 1968 Emerson FittipaldiMcLaren15
02Brasilien 1968 Carlos PaceBrabham12
03Argentinien Carlos ReutemannBrabham10
04Sudafrika 1961 Jody ScheckterTyrrell9
05Vereinigtes Konigreich James HuntHesketh7
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
06Frankreich Patrick DepaillerTyrrell6
07Schweiz Clay RegazzoniFerrari6
08Deutschland Jochen MassMcLaren5
09Osterreich Niki LaudaFerrari5

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Vereinigtes Konigreich Brabham19
02Vereinigtes Konigreich McLaren16
03Vereinigtes Konigreich Tyrrell11
Pos.KonstrukteurPunkte
04Italien Ferrari8
05Vereinigtes Konigreich Hesketh7

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Memento vom 5. April 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 10. Dezember 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 10. Dezember 2011)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 5. April 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 10. Dezember 2011)

Weblinks

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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
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