Großer Preis von Südafrika 1968

Flag of South Africa (1928–1994).svg Großer Preis von Südafrika 1968
Renndaten
1. von 12 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968
Streckenprofil
Name:XIV Grand Prix of South Africa
Datum:1. Januar 1968
Ort:Midrand
Kurs:Kyalami Grand Prix Circuit
Länge:327,52 km in 80 Runden à 4,094 km

Wetter:heiß
Zuschauer:~ 80.000
Pole-Position
Fahrer:Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus
Zeit:1:21,6 min
Schnellste Runde
Fahrer:Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus
Zeit:1:23,7 min
Podium
Erster:Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter:Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich Lotus
Dritter:Osterreich Jochen RindtVereinigtes Konigreich Brabham

Der Große Preis von Südafrika 1968 fand am 1. Januar auf dem Kyalami Grand Prix Circuit statt und war das erste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968.

Berichte

Hintergrund

Am Neujahrstag 1968 startete die neue Saison und das Team Lotus mit den beiden Fahrern des Vorjahres, Jim Clark und Graham Hill, galt von Beginn an als Favorit auf den Gewinn des Weltmeistertitels. Grund für diese Einschätzung der Fachwelt waren die Siege des Teams bei den letzten beiden Rennen der Saison 1967.

Der amtierende Weltmeister Denis Hulme hatte Brabham verlassen und war zu McLaren gewechselt. Jack Brabham engagierte daraufhin Jochen Rindt als zweiten Fahrer in seinem Team, das wegen des frühen Termins ebenso wie einige weitere Teams mit Vorjahrestechnik in die Saison startete.

Bei Ferrari behielt man Chris Amon und verpflichtete zudem Jacky Ickx als zweiten Stammfahrer. Andrea de Adamich bekam die Chance, zum Saisonbeginn als Gaststarter in einem dritten Werkswagen an den Start zu gehen. Honda verlängerte die Zusammenarbeit mit Werksfahrer John Surtees.

B.R.M. präsentierte ein neues Fahrzeug und setzte neben Vorjahrespilot Mike Spence den Mexikaner Pedro Rodríguez als Stammfahrer ein.

Jackie Stewart war von B.R.M. in das unter der Regie von Ken Tyrrell antretende Matra International-Team gewechselt, dass im Gegensatz zum französischen Matra-Werksteam, für das Jean-Pierre Beltoise als Stammfahrer an den Start ging, für die komplette Saison den Einsatz des Ford-Cosworth-Motors beabsichtigte.

Die Cooper Car Company musste nach dem Weggang der beiden Werksfahrer des Vorjahres zwei neuen Stammpiloten verpflichten. Man entschied sich für Ludovico Scarfiotti und Brian Redman. Die Privatteams von Rob Walker und Joakim Bonnier starteten ebenfalls jeweils mit einem Cooper in die Saison. Einziger Fahrer im Anglo American Racing-Team blieb Teamgründer Dan Gurney.

Zudem traten in Südafrika wie üblich einige Gaststarter in privat eingesetzten Fahrzeugen an, wodurch das Feld auf insgesamt 23 Teilnehmer aufgestockt wurde.

Training

Im Training bewahrheitete sich die Einschätzung der Fachwelt, indem Jim Clark mit einer ganzen Sekunde Vorsprung vor seinem Teamkollegen Graham Hill im als favorisiert eingestuften Lotus 49 die Pole-Position erreichte. Jackie Stewart komplettierte die aus drei Fahrzeugen bestehende erste Startreihe. Die zweite Reihe teilten sich die beiden Brabham-Werksfahrer Jochen Rindt und Jack Brabham, während sich John Surtees im Honda neben den beiden Ferrari von Chris Amon und Andrea de Adamich für die dritte Reihe qualifizierte.[1]

Rennen

Stewart ging nach einem gelungenen Start vor Clark in Führung, während Hill auf den siebten Rang hinter Rindt, Surtees, Brabham und Amon zurückfiel.

Bereits in der zweiten Runde ging Clark in Führung, während Brabham Surtees überholte und Hill an Amon und Surtees vorbei auf den fünften Rang gelangte. Weiter hinten im Feld schied Scarfiotti aus, als heißes Kühlwasser aus einem Leck austrat und bei ihm Verbrennungen ersten Grades hervorrief. Er wurde daraufhin ins Krankenhaus gebracht.

In der siebten Runde überholte Brabham Rindt und nahm somit kurzzeitig den dritten Rang ein, bevor er wegen eines Motorproblems zunächst zurückfiel und schließlich aufgeben musste. Der daraufhin wieder drittplatzierte Rindt hielt diese Platzierung, bis er in Runde 13 von Hill überholt wurde. Weitere 14 Runden später ging dieser schließlich an Stewart vorbei und nahm den zweiten Platz ein.

Nachdem Stewart in Runde 43 ausgefallen war, übernahm Rindt wieder den dritten Rang. An der Reihenfolge der ersten drei änderte sich daraufhin in der zweiten Hälfte des Rennens nichts mehr. Lotus feierte einen souveränen Doppelsieg.

Jim Clark baute an diesem Wochenende noch mehrere zum damaligen Zeitpunkt bestehende Rekorde aus, zum Beispiel erreichte er seine 33. Pole-Position und seinen 25. GP-Sieg. Ohne dass es jemand ahnte, war dies sein letzter Grand Prix. Er starb noch vor dem nächsten WM-Lauf während eines Formel-2-Rennens auf dem Hockenheimring. Auch für Mike Spence war es der letzte Grand Prix. Er starb am 7. Mai 1968 bei einem Trainingsunfall in Indianapolis.[2]

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing1Neuseeland Denis HulmeMcLaren M5ABRM P142 3.0 V12G
Vereinigtes Konigreich Brabham Racing Organisation2Australien Jack BrabhamBrabham BT24Repco 740 3.0 V8G
3Osterreich Jochen Rindt
Vereinigtes Konigreich Team Lotus4Vereinigtes Konigreich Jim ClarkLotus 49Ford Cosworth DFV 3.0 V8F
5Vereinigtes Konigreich Graham Hill
Vereinigte Staaten Anglo American Racers6Vereinigte Staaten Dan GurneyEagle T1GWeslake 58 3.0 V12G
Japan Honda Racing7Vereinigtes Konigreich John SurteesHonda RA300Honda RA273E 3.0 V12F
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC8Neuseeland Chris AmonFerrari 312 (1967)Ferrari 242 3.0 V12F
9Belgien Jacky Ickx
10Italien Andrea de Adamich
Vereinigtes Konigreich Owen Racing Organisation11Mexiko 1934 Pedro RodríguezBRM P126BRM P142 3.0 V12G
12Vereinigtes Konigreich Mike SpenceBRM P115BRM P75 3.0 H16
Vereinigtes Konigreich Cooper Car Company14Vereinigtes Konigreich Brian RedmanCooper T81BMaserati 10/F1 3.0 V12F
15Italien Ludovico ScarfiottiCooper T86
Vereinigtes Konigreich Matra International (Tyrrell)16Vereinigtes Konigreich Jackie StewartMatra MS9Ford Cosworth DFV 3.0 V8D
26Matra MS71
Rhodesien 1965 Team Gunston17Rhodesien 1965 John LoveBrabham BT20Repco 620 3.0 V8F
18Rhodesien 1965 Sam TingleLDS Mk3
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing19Schweiz Jo SiffertCooper T81Maserati 10/F1 3.0 V12F
SchwedenSchweden Joakim Bonnier Racing Team20Schweden Joakim BonnierG
Frankreich Matra Sports21Frankreich Jean-Pierre BeltoiseMatra MS7Ford Cosworth FVA 1.6 L4D
Sudafrika 1961 Scuderia Scribante22Sudafrika 1961 Dave CharltonBrabham BT11Repco 620 3.0 V8F
Sudafrika 1961 Team Pretoria23Sudafrika 1961 Jackie PretoriusClimax FPF 2.8 L4F
Rhodesien 1965 John Love25Sudafrika 1961 Basil van RooyenCooper T79F

1 Jackie Stewart fuhr den Matra MS7 mit der Startnummer 26 nur im Training

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:21,6180,618 km/h01
02Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:22,6178,431 km/h02
03Vereinigtes Konigreich Jackie StewartFrankreich Matra-Ford1:22,7178,215 km/h03
04Osterreich Jochen RindtVereinigtes Konigreich Brabham-Repco1:23,0177,571 km/h04
05Australien Jack BrabhamVereinigtes Konigreich Brabham-Repco1:23,2177,144 km/h05
06Vereinigtes Konigreich John SurteesJapan Honda1:23,5176,508 km/h06
07Italien Andrea de AdamichItalien Ferrari1:23,6176,297 km/h07
08Neuseeland Chris AmonItalien Ferrari1:23,8175,876 km/h08
09Neuseeland Denis HulmeVereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M.1:24,0175,457 km/h09
10Mexiko 1934 Pedro RodríguezVereinigtes Konigreich B.R.M.1:24,9173,597 km/h10
11Belgien Jacky IckxItalien Ferrari1:24,9173,597 km/h11
12Vereinigte Staaten Dan GurneyVereinigte Staaten Eagle-Weslake1:25,6172,178 km/h12
13Vereinigtes Konigreich Mike SpenceVereinigtes Konigreich B.R.M.1:25,9171,576 km/h13
14Sudafrika 1961 Dave CharltonVereinigtes Konigreich Brabham-Repco1:26,2170,979 km/h14
15Italien Ludovico ScarfiottiVereinigtes Konigreich Cooper-Maserati1:26,3170,781 km/h15
16Schweiz Jo SiffertVereinigtes Konigreich Cooper-Maserati1:26,4170,583 km/h16
17Rhodesien 1965 John LoveVereinigtes Konigreich Brabham-Repco1:27,0169,407 km/h17
18Frankreich Jean-Pierre BeltoiseFrankreich Matra-Ford1:27,2169,018 km/h18
19Schweden Joakim BonnierVereinigtes Konigreich Cooper-Maserati1:27,3168,825 km/h19
20Sudafrika 1961 Basil van RooyenVereinigtes Konigreich Cooper-Climax1:27,8167,863 km/h20
21Vereinigtes Konigreich Brian RedmanVereinigtes Konigreich Cooper-Maserati1:28,0167,482 km/h21
22Rhodesien 1965 Sam TingleSudafrika 1961 LDS-Repco1:28,6166,348 km/h22
23Sudafrika 1961 Jackie PretoriusVereinigtes Konigreich Brabham-Climax1:29,0165,600 km/h23

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01Vereinigtes Konigreich Jim ClarkVereinigtes Konigreich Lotus-Ford8001:53:56,6011:23,7
02Vereinigtes Konigreich Graham HillVereinigtes Konigreich Lotus-Ford800+ 25,302
03Osterreich Jochen RindtVereinigtes Konigreich Brabham-Repco800+ 30,404
04Neuseeland Chris AmonItalien Ferrari781+ 2 Runden08
05Neuseeland Denis HulmeVereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M.780+ 2 Runden09
06Frankreich Jean-Pierre BeltoiseFrankreich Matra-Ford770+ 3 Runden18
07Schweiz Jo SiffertVereinigtes Konigreich Cooper-Maserati770+ 3 Runden16
08Vereinigtes Konigreich John SurteesJapan Honda751+ 5 Runden06
09Rhodesien 1965 John LoveVereinigtes Konigreich Brabham-Repco750+ 5 Runden17
Sudafrika 1961 Jackie PretoriusVereinigtes Konigreich Brabham-Climax710NC23nicht gewertet
Vereinigte Staaten Dan GurneyVereinigte Staaten Eagle-Weslake580DNF12Ölverlust
Belgien Jacky IckxItalien Ferrari510DNF11defekte Ölpumpe
Schweden Joakim BonnierVereinigtes Konigreich Cooper-Maserati460DNF19überhitzter Motor
Vereinigtes Konigreich Jackie StewartFrankreich Matra-Ford430DNF03Motorschaden
Rhodesien 1965 Sam TingleSudafrika 1961 LDS-Repco351DNF22überhitzter Motor
Sudafrika 1961 Basil van RooyenVereinigtes Konigreich Cooper-Climax220DNF20Motorschaden
Mexiko 1934 Pedro RodríguezVereinigtes Konigreich B.R.M.200DNF10defekte Kraftstoffzufuhr
Australien Jack BrabhamVereinigtes Konigreich Brabham-Repco161DNF05Motorschaden
Italien Andrea de AdamichItalien Ferrari130DNF07Unfall
Vereinigtes Konigreich Mike SpenceVereinigtes Konigreich B.R.M.070DNF13defekte Kraftstoffzufuhr
Vereinigtes Konigreich Brian RedmanVereinigtes Konigreich Cooper-Maserati040DNF21Ölverlust
Sudafrika 1961 Dave CharltonVereinigtes Konigreich Brabham-Repco030DNF14Differentialschaden
Italien Ludovico ScarfiottiVereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M.020DNF15defekte Kühlwasserpumpe

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Vereinigtes Konigreich Jim ClarkLotus9
02Vereinigtes Konigreich Graham HillLotus6
03Osterreich Jochen RindtBrabham4
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
04Neuseeland Chris AmonFerrari3
05Neuseeland Denis HulmeMcLaren2
06Frankreich Jean-Pierre BeltoiseMatra1

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Vereinigtes Konigreich Lotus9
02Vereinigtes Konigreich Brabham4
03Italien Ferrari3
Pos.KonstrukteurPunkte
04Vereinigtes Konigreich McLaren2
05Frankreich Matra1

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Memento vom 7. März 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 14. August 2011)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 7. März 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)

Weblinks

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Flag of South Africa (1928–1994).svg
Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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