Großer Preis von Monaco 1968

Flag of Monaco.svg Großer Preis von Monaco 1968
Renndaten
3. von 12 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968
Streckenprofil
Name:XXVI Grand Prix Automobile de Monaco
Datum:26. Mai 1968
Ort:Monaco
Kurs:Circuit de Monaco
Länge:251,6 km in 80 Runden à 3,145 km

Wetter:sonnig und warm
Pole-Position
Fahrer:Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham HillVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus
Zeit:1:28,2 min
Schnellste Runde
Fahrer:Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard AttwoodVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.
Zeit:1:28,1 min
Podium
Erster:Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham HillVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus
Zweiter:Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard AttwoodVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.
Dritter:BelgienBelgien Lucien BianchiVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper

Der Große Preis von Monaco 1968 fand am 26. Mai statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968.

Berichte

Hintergrund

Nach dem tödlichen Unfall von Lorenzo Bandini im Jahr zuvor war die Hafenschikane des Grand-Prix-Kurses von Monaco entschärft und die Renndistanz von 100 auf 80 Runden verkürzt worden. Dennoch trat die Scuderia Ferrari nicht zu dem Rennen an, angeblich, weil sie diese Sicherheitsverbesserungen für nicht ausreichend hielt.

Das Team Lotus meldete zwei Wagen, die von Graham Hill und Jackie Oliver gefahren wurden. Die beiden Lotus 49 zeigten Ansätze aerodynamischer Modifikationen an Front und Heck. Dies waren die ersten Anzeichen für umfangreiche Entwicklungen, die im weiteren Verlauf der Saison folgen sollten.

Bei B.R.M. war geplant, Chris Irwin als Nachfolger des tödlich verunglückten Werksfahrers Mike Spence zu verpflichten, doch ein schwerer Unfall im Training zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring am Wochenende vor dem Monaco-GP beendete Irwins Rennfahrerkarriere. Stattdessen erhielt Richard Attwood das freie Cockpit.

Da Jackie Stewart sich weiterhin von Verletzungen erholte, die er bei einem Formel-2-Rennen erlitten hatte, erhielt Formel-1-Debütant Johnny Servoz-Gavin die Chance, ihn im Matra-Kundenteam Tyrrell zu vertreten. Das Matra-Werksteam trat erstmals mit einem selbst entwickelten V12-Motor an.

Brian Redman war am Wochenende des Monaco-GP beim parallel stattfindenden 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps aktiv und wurde daher im Cooper-Werksteam von Lucien Bianchi vertreten. Denis Hulme hatte ebenfalls anderweitige Verpflichtungen beim Qualifying zum Indianapolis 500, schaffte es jedoch, während des Wochenendes zwischen Monaco und Indianapolis hin und her zu pendeln.

Training

Graham Hill sicherte sich die Pole-Position mit 0,6 Sekunden Vorsprung vor dem beeindruckenden Debütanten Johnny Servoz-Gavin. Die zweite Startreihe teilten sich Jo Siffert und John Surtees. Jochen Rindt und Richard Attwood qualifizierten sich für die dritte Reihe.

Dan Gurney und Ludovico Scarfiotti hatten als Werksfahrer eine Teilnahmegarantie in dem aus Sicherheitsgründen auf 16 Fahrzeuge begrenzten Starterfeld. Daher qualifizierten sich die Privatfahrer Joakim Bonnier und Silvio Moser nicht für das Rennen, obwohl sie schnellere Trainingszeiten erzielt hatten.[1]

Rennen

Servoz-Gavin übernahm zunächst die Spitze und erlebte somit die drei einzigen Führungsrunden seiner Formel-1-Karriere, denn bereits in der vierten Runde verunglückte er infolge eines technischen Defekts. Dadurch gelangte Hill in die Spitzenposition, die er für den Rest des Rennens nicht mehr abgab.

Aufgrund zahlreicher Unfälle und technischer Defekte waren bereits nach 16 Runden nur noch fünf Fahrzeuge im Rennen. Da Hulme einen Boxenstopp einlegen musste, gelangte Attwood auf den zweiten Rang und Bianchi auf den dritten. Für beide war dies die jeweils erste und einzige Podiumsplatzierung ihrer Grand-Prix-Karriere. Scarfiotti wurde Vierter. Einen weiteren Grand Prix erlebte er nicht, da er zwei Wochen später beim Training für ein Bergrennen auf der Roßfeldhöhenringstraße starb.[2]

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
FrankreichFrankreich Matra Sports1FrankreichFrankreich Jean-Pierre BeltoiseMatra MS11Matra MS9 3.0 V12D
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham Racing Organisation2AustralienAustralien Jack BrabhamBrabham BT26Repco 860 3.0 V8G
3OsterreichÖsterreich Jochen RindtBrabham BT24Repco 740 3.0 V8
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Owen Racing Organisation4Mexiko 1934Mexiko Pedro RodríguezBRM P133BRM P142 3.0 V12G
15Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard AttwoodBRM P126
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper Car Company6ItalienItalien Ludovico ScarfiottiCooper T86BG
7BelgienBelgien Lucien Bianchi
JapanJapan Honda Racing8Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John SurteesHonda RA301Honda RA301E 3.0 V12F
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gold Leaf Team Lotus9Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham HillLotus 49BFord Cosworth DFV 3.0 V8F
10Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie OliverLotus 49
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Matra International (Tyrrell)11FrankreichFrankreich Johnny Servoz-GavinMatra MS10D
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bruce McLaren Motor Racing12NeuseelandNeuseeland Denis HulmeMcLaren M7AG
14NeuseelandNeuseeland Bruce McLaren
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Reg Parnell Racing16Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Piers CourageBRM P126BRM P142 3.0 V12G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rob Walker Racing17SchweizSchweiz Jo SiffertLotus 49Ford Cosworth DFV 3.0 V8F
SchwedenSchweden Joakim Bonnier Racing Team18SchwedenSchweden Joakim BonnierMcLaren M5ABRM P142 3.0 V12G
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Anglo American Racers19Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan GurneyEagle T1GWeslake 58 3.0 V12G
SchweizSchweiz Charles Vögele Racing21SchweizSchweiz Silvio MoserBrabham BT20Repco 620 3.0 V8G

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham HillVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford1:28,2128,367 km/h01
02FrankreichFrankreich Johnny Servoz-GavinFrankreichFrankreich Matra-Ford1:28,8127,500 km/h02
03SchweizSchweiz Jo SiffertVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford1:28,8127,500 km/h03
04Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John SurteesJapanJapan Honda1:29,1127,071 km/h04
05OsterreichÖsterreich Jochen RindtVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco1:29,2126,928 km/h05
06Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard AttwoodVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.1:29,6126,362 km/h06
07NeuseelandNeuseeland Bruce McLarenVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford1:29,6126,362 km/h07
08FrankreichFrankreich Jean-Pierre BeltoiseFrankreichFrankreich Matra1:29,7126,221 km/h08
09Mexiko 1934Mexiko Pedro RodríguezVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.1:30,4125,243 km/h09
10NeuseelandNeuseeland Denis HulmeVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford1:30,4125,243 km/h10
11Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Piers CourageVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.1:30,6124,967 km/h11
12AustralienAustralien Jack BrabhamVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco1:31,2124,145 km/h12
13Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie OliverVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford1:31,7123,468 km/h13
14BelgienBelgien Lucien BianchiVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-B.R.M.1:31,9123,199 km/h14
DNQSchwedenSchweden Joakim BonnierVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-B.R.M.1:32,1122,932 km/h
DNQSchweizSchweiz Silvio MoserVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco1:32,4122,532 km/h
17ItalienItalien Ludovico ScarfiottiVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-B.R.M.1:32,9121,873 km/h15
18Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan GurneyVereinigte StaatenVereinigte Staaten Eagle-Weslake1:32,9121,873 km/h16

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham HillVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford8002:00:32,301
02Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard AttwoodVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.800+ 2,2061:28,1
03BelgienBelgien Lucien BianchiVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-B.R.M.760+ 4 Runden14
04ItalienItalien Ludovico ScarfiottiVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-B.R.M.762+ 4 Runden15
05NeuseelandNeuseeland Denis HulmeVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford731+ 7 Runden10
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John SurteesJapanJapan Honda160DNF04Getriebeschaden
Mexiko 1934Mexiko Pedro RodríguezVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.160DNF09Unfall
SchweizSchweiz Jo SiffertVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford120DNF03Differentialschaden
FrankreichFrankreich Jean-Pierre BeltoiseFrankreichFrankreich Matra110DNF08Unfall
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Piers CourageVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.111DNF11Unfall
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan GurneyVereinigte StaatenVereinigte Staaten Eagle-Weslake090DNF16Motorschaden
OsterreichÖsterreich Jochen RindtVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco080DNF05Unfall
AustralienAustralien Jack BrabhamVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco070DNF12Aufhängungsschaden
FrankreichFrankreich Johnny Servoz-GavinFrankreichFrankreich Matra-Ford030DNF02defekte Halbwelle
NeuseelandNeuseeland Bruce McLarenVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford000DNF07Unfall
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie OliverVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford000DNF13Unfall

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham HillLotus24
02NeuseelandNeuseeland Denis HulmeMcLaren10
03Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim ClarkLotus9
04ItalienItalien Ludovico ScarfiottiCooper6
05Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard AttwoodB.R.M.6
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
06OsterreichÖsterreich Jochen RindtBrabham4
07BelgienBelgien Lucien BianchiCooper4
08Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian RedmanCooper4
09FrankreichFrankreich Jean-Pierre BeltoiseMatra3
10NeuseelandNeuseeland Chris AmonFerrari3

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus27
02Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren8
03Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper8
04Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.6
Pos.KonstrukteurPunkte
05Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham4
06FrankreichFrankreich Matra3
07ItalienItalien Ferrari3

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 7. März 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 14. August 2011)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 7. März 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)

Weblinks

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