Großer Preis von Japan 1976
Renndaten | ||
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16. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976 | ||
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Name: | XII Japanese Grand Prix | |
Datum: | 24. Oktober 1976 | |
Ort: | Oyama | |
Kurs: | Fuji International Speedway | |
Länge: | 318,207 km in 73 Runden à 4,359 km | |
Wetter: | Nebel und Regen | |
Zuschauer: | ~ 70.000 | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | ![]() | ![]() |
Zeit: | 1:12,77 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | ![]() | ![]() |
Zeit: | 1:18,23 min | |
Podium | ||
Erster: | ![]() | ![]() |
Zweiter: | ![]() | ![]() |
Dritter: | ![]() | ![]() |
Der Große Preis von Japan 1976 fand am 24. Oktober als 16. und letztes Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976 auf dem Fuji International Speedway statt.
Berichte
Hintergrund
Der erstmals als WM-Lauf ausgetragene Große Preis von Japan bildete den Abschluss der turbulent verlaufenen Saison 1976. Niki Lauda ging als WM-Führender in das Wochenende, jedoch mit nur noch drei Punkten Vorsprung vor James Hunt, seinem einzig verbliebenen Konkurrenten um den Titel.
Das Feld wurde durch mehrere lokale Gaststarter ergänzt, die allesamt ihr Grand-Prix-Debüt absolvierten. Noritake Takahara erhielt anstelle des Stammfahrers Brett Lunger den Platz im zweiten Werks-Surtees. Kazuyoshi Hoshino trat in einem Tyrrell 007 des Privatteams Heroes Racing an. In dieser Konstellation kamen erstmals in der Formel 1 Reifen des Herstellers Bridgestone zum Einsatz. Das japanische Team Kojima Engineering debütierte mit einem eigenen Fahrzeug, welches von Masahiro Hasemi pilotiert wurde und mit Dunlop-Reifen ausgestattet war. Masami Kuwashima plante einen Einsatz als Paydriver für das Team Walter Wolf Racing. Da er die vereinbarten Sponsorengelder jedoch nicht rechtzeitig auftreiben konnte, wurde er bereits während des Trainings durch Hans Binder ersetzt. Aufgrund dessen gilt Kuwashima als der Rennfahrer mit der kürzesten Formel-1-Karriere. Das Team Maki Engineering, mit dem Howden Ganley, Hiroshi Fushida und Tony Trimmer bereits in den Jahren 1974 und 1975 vergeblich versucht hatten, sich für einzelne Grand Prix zu qualifizieren, kehrte ein letztes Mal in die Formel 1 zurück. Tony Trimmer wurde erneut als Fahrer engagiert.
Training
Der während der gesamten Saison erkennbare langsame Aufwärtstrend des Lotus-Teams gipfelte in einer Pole-Position für Mario Andretti. Neben beziehungsweise hinter ihm qualifizierten sich die beiden Duellanten um den Weltmeistertitel, James Hunt und Niki Lauda. Es folgten John Watson, Jody Scheckter, Carlos Pace, Clay Regazzoni sowie Vittorio Brambilla.
Das Team Maki verfehlte erneut die Qualifikation, ebenso wie bei den insgesamt sieben Versuchen in den Jahren zuvor.[1] Das Shadow-Team bot Trimmer nach der verpassten Qualifikation einen kurzfristigen Einsatz in einem dritten Werks-Shadow an; Maki entließ Trimmer allerdings nicht aus seinem Vertrag.[2]
Rennen
Am Tag des Rennens regnete es heftig. Zudem zog dichter Nebel auf. Nach einigen Diskussionen entschieden die Veranstalter, das Rennen trotzdem zu starten. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Fahrer mit dieser Entscheidung einverstanden.
Hunt übernahm zunächst die Führung vor Watson und Andretti. Watson musste kurz darauf nach einem Fahrfehler einen Umweg durch eine Auslaufzone fahren und verlor dadurch seine Position. Lauda, der ins Mittelfeld zurückgefallen war, steuerte am Ende der zweiten Runde die Boxen an und gab auf. Ein Mechaniker kam zu ihm und fragte, was los sei. Lauda antwortete nur: „Ich will mich nicht noch einmal umbringen …“ Der Mechaniker verstand sofort und sagte: „OK. Niki, sag einfach: der Motor ist hin …“ Lauda aber lehnte ab: „Nein! Sag ihnen die Wahrheit“.[3] In der Fahrerbesprechung hatten sich einige Piloten darauf geeinigt, wegen der herrschenden Bedingungen nicht zu fahren. Als dann das Rennen dennoch gestartet wurde, kam Brabham-Pilot Larry Perkins als Erster an die Box, Lauda eine Runde danach. Carlos Pace sowie Emerson Fittipaldi folgten wenige Umläufe später.
Während Hunt das Rennen weiterhin anführte, kam Brambilla an Andretti vorbei auf den zweiten Rang. In Runde 22 duellierte er sich sogar kurz mit dem Führenden, fiel jedoch nach einem Dreher zurück. Daraufhin ergänzte Jochen Mass Hunts Spitzenposition zu einer McLaren-Doppelführung, bis er in der 36. Runde verunfallte. Dadurch gelangte Patrick Depailler auf den zweiten Rang vor Andretti.
Auf abtrocknender Strecke bekam Hunt im letzten Drittel des Rennens Probleme mit den Reifen und den Bremsen. In Runde 62 konnte er sich nicht mehr gegen Depailler und Andretti wehren. Sowohl der nun führende Depailler als auch Hunt selbst mussten zwei Runden später die Box ansteuern, um neue Reifen aufziehen zu lassen. Dadurch ging Andretti in Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Hunt kehrte nach dem Boxenstopp als Fünfter auf die Strecke zurück. Während der 71. Runde überholte er Alan Jones und Clay Regazzoni. In den beiden Runden zuvor war dies bereits Depailler gelungen, der nun vor Hunt auf dem zweiten Rang lag.[4]
Der dritte Platz reichte James Hunt, um die Weltmeisterschaft mit einem Punkt Vorsprung vor Niki Lauda zu gewinnen, der zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Heimweg war.[5]
Die schnellste Rennrunde wurde Masahiro Hasemi gutgeschrieben. Wenige Tage nach dem Rennen hieß es allerdings, dass es sich dabei um einen Messfehler gehandelt habe und die schnellste Runde eigentlich von Jacques Laffite absolviert worden sei. Dennoch wurde diese Korrektur in den offiziellen Statistiken nicht berücksichtigt.[6]
Meldeliste
1 Hans Binder übernahm den Wolf-Williams mit der Startnummer 21 während des Trainings von Masami Kuwashima
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Zeit | Ø-Geschwindigkeit | Start |
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1 | ![]() | ![]() | 1:12,77 | 215,644 km/h | 1 |
2 | ![]() | ![]() | 1:12,80 | 215,555 km/h | 2 |
3 | ![]() | ![]() | 1:13,08 | 214,729 km/h | 3 |
4 | ![]() | ![]() | 1:13,29 | 214,114 km/h | 4 |
5 | ![]() | ![]() | 1:13,31 | 214,055 km/h | 5 |
6 | ![]() | ![]() | 1:13,43 | 213,706 km/h | 6 |
7 | ![]() | ![]() | 1:13,64 | 213,096 km/h | 7 |
8 | ![]() | ![]() | 1:13,72 | 212,865 km/h | 8 |
9 | ![]() | ![]() | 1:13,85 | 212,490 km/h | 9 |
10 | ![]() | ![]() | 1:13,88 | 212,404 km/h | 10 |
11 | ![]() | ![]() | 1:13,88 | 212,404 km/h | 11 |
12 | ![]() | ![]() | 1:14,05 | 211,916 km/h | 12 |
13 | ![]() | ![]() | 1:14,15 | 211,630 km/h | 13 |
14 | ![]() | ![]() | 1:14,23 | 211,402 km/h | 14 |
15 | ![]() | ![]() | 1:14,32 | 211,146 km/h | 15 |
16 | ![]() | ![]() | 1:14,35 | 211,061 km/h | 16 |
17 | ![]() | ![]() | 1:14,38 | 210,976 km/h | 17 |
18 | ![]() | ![]() | 1:14,38 | 210,976 km/h | 18 |
19 | ![]() | ![]() | 1:14,41 | 210,891 km/h | 19 |
20 | ![]() | ![]() | 1:14,60 | 210,354 km/h | 20 |
21 | ![]() | ![]() | 1:14,65 | 210,213 km/h | 21 |
22 | ![]() | ![]() | 1:15,26 | 208,509 km/h | 22 |
23 | ![]() | ![]() | 1:15,30 | 208,398 km/h | 23 |
24 | ![]() | ![]() | 1:15,77 | 207,106 km/h | 24 |
25 | ![]() | ![]() | 1:17,36 | 202,849 km/h | 25 |
26 | ![]() | ![]() | 1:17,90 | 201,443 km/h | DNS |
DNQ | ![]() | ![]() | 1:30,91 | 172,615 km/h | — |
Rennen
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[7]
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Memento des vom 17. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 9. April 2012)
- ↑ Geschichte von Maki Engineering auf der Internetseite www.f1rejects.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 15. Mai 2014).
- ↑ Buch: Stern Extra 60 Jahre Formel 1
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 9. April 2012)
- ↑ Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 191
- ↑ "Ergebnis"
- ↑ „WM-Stände“ (Memento des vom 18. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 9. April 2012)
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).
See Flag of Australia.svg for main file information.The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Autor/Urheber: Xander89, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Circuito del Fuji usato nelle gare di F1 del 1976-1977
Autor/Urheber:
unbekannt
, Lizenz: LogoLogo der FIA von 1946 bis 1987, siehe auch Jahrbuch 1987 und Jahrbuch 1988