Großer Preis von Italien 1975

Flag of Italy.svg Großer Preis von Italien 1975
Renndaten
13. von 14 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1975
Streckenprofil
Name:XLVI Gran Premio d'Italia
Datum:7. September 1975
Ort:Monza
Kurs:Autodromo Nazionale di Monza
Länge:300,56 km in 52 Runden à 5,78 km

Wetter:bewölkt, aber warm
Zuschauer:~ 200.000
Pole-Position
Fahrer:Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari
Zeit:1:32,24 min
Schnellste Runde
Fahrer:Schweiz Clay RegazzoniItalien Ferrari
Zeit:1:33,1 min
Podium
Erster:Schweiz Clay RegazzoniItalien Ferrari
Zweiter:Brasilien 1968 Emerson FittipaldiVereinigtes Konigreich McLaren
Dritter:Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari

Der Große Preis von Italien 1975 fand am 7. September auf dem Autodromo Nazionale di Monza statt und war das dreizehnte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1975.

Berichte

Hintergrund

Am Wochenende nach dem Großen Preis von Österreich nahmen einige Formel-1-Piloten an dem nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Großen Preis der Schweiz teil, der wegen des in der Schweiz geltenden Motorsportverbotes im französischen Dijon ausgetragen wurde. Mit Clay Regazzoni wurde ein Schweizer Sieger dieses Rennens.

Niki Lauda reiste mit komfortabler Führung in der Weltmeisterschaftswertung zum vorletzten WM-Lauf der Saison nach Monza. Er benötigte lediglich noch einen halben Punkt, um seinen ersten Weltmeistertitel rechnerisch sicherzustellen. Sein einziger verbliebener Konkurrent Carlos Reutemann hatte nur noch Chancen auf den Titelgewinn, wenn Lauda bei beiden noch ausstehenden Rennen punktelos bleiben würde und er selbst beide Läufe für sich entscheiden könnte.

Das Penske-Team verzichtete nach dem Tod von Stammfahrer Mark Donohue auf die Teilnahme. Das Team Surtees war ebenfalls nicht am Start. Frank Williams vermietete den zweiten Wagen seines Teams an den italienischen Debütanten Renzo Zorzi. Bei Copersucar vertrat Arturo Merzario den Teamchef und Stammfahrer Wilson Fittipaldi und bekam dadurch ebenfalls die Möglichkeit, an seinem Heimrennen teilzunehmen. Beim Team Lotus wurde Brian Henton durch Jim Crawford ersetzt, der bereits den Großen Preis von Großbritannien für das Team bestritten hatte.

Training

Das Trainingsergebnis entsprach den Wünschen der meisten der rund 200.000 Zuschauer, unter denen sich neben Einheimischen auch zahlreiche angereiste Fans aus der nahen Schweiz und Österreich befanden: Die beiden Ferrari qualifizierten sich für die erste Startreihe, wobei Niki Lauda seine achte Pole-Position des Jahres erreichte.

Die zweite Reihe teilte sich der noch amtierende Weltmeister Emerson Fittipaldi mit Tyrrell-Pilot Jody Scheckter. Es folgte Fittipaldis McLaren-Teamkollege Jochen Mass neben Tony Brise, der mit dem Hill GH1 eine starke Trainingsleistung gezeigt hatte. Carlos Reutemann, James Hunt, Vittorio Brambilla und Carlos Pace komplettierten die Top Ten der Startaufstellung.[1]

Rennen

Regazzoni ging in Führung, konnte sich allerdings zunächst kaum von seinen Verfolgern Lauda, Mass und Scheckter absetzen. Noch während der ersten Runde übernahm Scheckter den dritten Rang von Mass. Als sich das nach wie vor dicht gedrängte Feld zu Beginn der zweiten Runde der ersten Schikane näherte, verlor Scheckter die Kontrolle über sein Fahrzeug und löste eine Serie von Kollisionen aus, die für Ronnie Peterson, Mario Andretti und Tony Brise das Ende des Rennens bedeuteten. Einige weitere Piloten fielen wenig später aufgrund von Folgeschäden aus, darunter die deutschen Fahrer Jochen Mass und Rolf Stommelen.

Davon unbeeindruckt führten die beiden Ferrari das Feld weiterhin an, gefolgt von Reutemann, Fittipaldi, Hunt und Depailler. In der zehnten Runde überholte Depailler den vor ihm liegenden Hunt. Vier Runden später gelang dies auch Fittipaldi gegenüber Reutemann.

Nachdem Depailler durch einen Fahrfehler kurz die Strecke verlassen hatte, sortierte er sich hinter James Hunt und Tom Pryce auf dem siebten Rang wieder ein. Während der folgenden Runden duellierten sich Hunt und Pryce um den fünften Platz.

In der Schlussphase gelang es Fittipaldi, an Lauda vorbeizuziehen und den zweiten Platz zu belegen. Er konnte dadurch jedoch nicht mehr verhindern, dass Lauda ihn mit dem Fallen der Zielflagge als amtierenden Weltmeister der Formel 1 ablöste.[2]

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team Texaco1Brasilien 1968 Emerson FittipaldiMcLaren M23Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
2Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell3Sudafrika 1961 Jody ScheckterTyrrell 007G
4Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus5Schweden Ronnie PetersonLotus 72EG
6Vereinigtes Konigreich Jim Crawford
Vereinigtes Konigreich Martini Racing7Argentinien Carlos ReutemannBrabham BT44BG
8Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Beta Team March9Italien Vittorio BrambillaMarch 751G
Vereinigtes Konigreich Lavazza March10Deutschland Hans-Joachim StuckG
29Italien Lella Lombardi
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC11Schweiz Clay RegazzoniFerrari 312TFerrari 015 3.0 F12G
12Osterreich Niki Lauda
Vereinigtes Konigreich Stanley B.R.M.14Vereinigtes Konigreich Bob EvansBRM P201BRM P200 3.0 V12G
Vereinigtes Konigreich UOP Shadow Racing Team16Vereinigtes Konigreich Tom PryceShadow DN5Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
17Frankreich Jean-Pierre JarierShadow DN7Matra MS73 3.0 V12
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars20Italien Renzo ZorziWilliams FW03Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
21Frankreich Jacques LaffiteWilliams FW04
Vereinigtes Konigreich Embassy Racing with Graham Hill22Deutschland Rolf StommelenHill GH1G
23Vereinigtes Konigreich Tony Brise
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing24Vereinigtes Konigreich James HuntHesketh 308G
25Vereinigte Staaten Brett Lunger
Vereinigte Staaten Vel's Parnelli Jones Racing27Vereinigte Staaten Mario AndrettiParnelli VPJ4G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi30Italien Arturo MerzarioCopersucar FD03G
Vereinigtes Konigreich HB Bewaking Team Ensign31Niederlande Roelof WunderinkEnsign N174G
32Neuseeland Chris AmonEnsign N175
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Warsteiner Brewery34Deutschland Harald ErtlHesketh 308G
Japan Maki Engineering35Vereinigtes Konigreich Tony TrimmerMaki F101CG

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari1:32,24225,585 km/h01
02Schweiz Clay RegazzoniItalien Ferrari1:32,75224,345 km/h02
03Brasilien 1968 Emerson FittipaldiVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:33,08223,550 km/h03
04Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:33,27223,094 km/h04
05Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:33,29223,046 km/h05
06Vereinigtes Konigreich Tony BriseVereinigtes Konigreich Hill-Ford1:33,34222,927 km/h06
07Argentinien Carlos ReutemannVereinigtes Konigreich Brabham-Ford1:33,44222,688 km/h07
08Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:33,73221,999 km/h08
09Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich March-Ford1:33,90221,597 km/h09
10Brasilien 1968 Carlos PaceVereinigtes Konigreich Brabham-Ford1:34,17220,962 km/h10
11Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:34,22220,845 km/h11
12Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:34,36220,517 km/h12
13Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigtes Konigreich Shadow-Matra1:34,61219,934 km/h13
14Vereinigtes Konigreich Tom PryceVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:34,71219,702 km/h14
15Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigte Staaten Parnelli-Ford1:34,72219,679 km/h15
16Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich March-Ford1:35,29218,365 km/h16
17Deutschland Harald ErtlVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:35,43218,045 km/h17
18Frankreich Jacques LaffiteVereinigtes Konigreich Williams-Ford1:35,48217,930 km/h18
19Neuseeland Chris AmonVereinigtes Konigreich Ensign-Ford1:35,56217,748 km/h19
20Vereinigtes Konigreich Bob EvansVereinigtes Konigreich B.R.M.1:35,61217,634 km/h20
21Vereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:36,11216,502 km/h21
22Italien Renzo ZorziVereinigtes Konigreich Williams-Ford1:36,19216,322 km/h22
23Deutschland Rolf StommelenVereinigtes Konigreich Hill-Ford1:36,44215,761 km/h23
24Italien Lella LombardiVereinigtes Konigreich March-Ford1:37,06214,383 km/h24
25Vereinigtes Konigreich Jim CrawfordVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:37,14214,206 km/h25
26Italien Arturo MerzarioBrasilien 1968 Copersucar-Ford1:37,33213,788 km/h26
DNQNiederlande Roelof WunderinkVereinigtes Konigreich Ensign-Ford1:37,64213,109 km/h
DNQVereinigtes Konigreich Tony TrimmerJapan Maki-Ford1:39,44209,252 km/h

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01Schweiz Clay RegazzoniItalien Ferrari5201:22:42,6021:33,1
02Brasilien 1968 Emerson FittipaldiVereinigtes Konigreich McLaren-Ford520+ 16,6031:33,6
03Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari520+ 23,2011:33,8
04Argentinien Carlos ReutemannVereinigtes Konigreich Brabham-Ford520+ 55,1071:34,6
05Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford520+ 57,1081:34,7
06Vereinigtes Konigreich Tom PryceVereinigtes Konigreich Shadow-Ford520+ 1:15,9141:34,9
07Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford510+ 1 Runde121:35,6
08Sudafrika 1961 Jody ScheckterVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford511+ 1 Runde041:34,5
09Deutschland Harald ErtlVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford511+ 1 Runde171:35,0
10Vereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford500+ 2 Runden211:36,5
11Italien Arturo MerzarioBrasilien 1968 Copersucar-Ford480+ 4 Runden261:39,4
12Neuseeland Chris AmonVereinigtes Konigreich Ensign-Ford482+ 4 Runden191:35,4
13Vereinigtes Konigreich Jim CrawfordVereinigtes Konigreich Lotus-Ford461+ 6 Runden251:37,7
14Italien Renzo ZorziVereinigtes Konigreich Williams-Ford461+ 6 Runden221:38,8
Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigtes Konigreich Shadow-Matra320DNF131:36,6defekte Kraftstoffpumpe
Italien Lella LombardiVereinigtes Konigreich March-Ford210DNF241:39,1Bremsdefekt
Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich March-Ford150DNF161:37,5Aufhängungsschaden
Frankreich Jacques LaffiteVereinigtes Konigreich Williams-Ford070DNF181:38,3Getriebeschaden
Brasilien 1968 Carlos PaceVereinigtes Konigreich Brabham-Ford060DNF101:38,1defektes Gasgestänge
Deutschland Rolf StommelenVereinigtes Konigreich Hill-Ford030DNF231:59,8Kollisionsfolgeschaden
Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford020DNF051:43,2Kollisionsfolgeschaden
Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford010DNF111:45,5Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Tony BriseVereinigtes Konigreich Hill-Ford010DNF061:46,2Kollision
Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigte Staaten Parnelli-Ford010DNF151:47,0Kollision
Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich March-Ford010DNF093:06,8Kupplungsschaden
Vereinigtes Konigreich Bob EvansVereinigtes Konigreich B.R.M.000DNF20Elektrikdefekt

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Osterreich Niki LaudaFerrari55,5
02Brasilien 1968 Emerson FittipaldiMcLaren39,0
03Argentinien Carlos ReutemannBrabham37,0
04Vereinigtes Konigreich James HuntHesketh30,0
05Schweiz Clay RegazzoniFerrari25,0
06Brasilien 1968 Carlos PaceBrabham24,0
07Sudafrika 1961 Jody ScheckterTyrrell19,0
08Deutschland Jochen MassMcLaren16,0
09Frankreich Patrick DepaillerTyrrell12,0
10Vereinigtes Konigreich Tom PryceShadow8,0
11Italien Vittorio BrambillaMarch6,5
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
12Frankreich Jacques LaffiteWilliams6,0
13Vereinigte Staaten Mario AndrettiParnelli5,0
14Schweden Ronnie PetersonLotus4,0
15Vereinigte Staaten Mark DonohuePenske/March4,0
16Belgien Jacky IckxLotus3,0
17Australien Alan JonesHill2,0
18Frankreich Jean-Pierre JarierShadow1,5
19Niederlande Gijs van LennepEnsign1,0
20Vereinigtes Konigreich Tony BriseHill1,0
21Italien Lella LombardiMarch0,5

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Italien Ferrari63,5
02Vereinigtes Konigreich Brabham54,0
03Vereinigtes Konigreich McLaren47,0
04Vereinigtes Konigreich Hesketh30,0
05Vereinigtes Konigreich Tyrrell24,0
06Vereinigtes Konigreich Shadow9,5
07Vereinigtes Konigreich March7,5
Pos.KonstrukteurPunkte
08Vereinigtes Konigreich Lotus7,0
09Vereinigtes Konigreich Williams6,0
10Vereinigte Staaten Parnelli5,0
11Vereinigtes Konigreich Hill3,0
12Vereinigte Staaten Penske2,0
13Vereinigtes Konigreich Ensign1,0

Weblinks

Commons: Großer Preis von Italien 1975 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Memento vom 28. Februar 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 22. Januar 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 22. Januar 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 10. Mai 2005 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 22. Januar 2012)

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unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo der FIA von 1946 bis 1987, siehe auch Jahrbuch 1987 und Jahrbuch 1988

Monza 1974.jpg

Grand Prix Italy Formula 1 /1974 - 1975/

Autor: Jiří Žemlička
Flag of South Africa (1928-1994).svg
Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".