Großer Preis von Italien 1971
Renndaten | ||
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9. von 11 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1971 | ||
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Name: | 42º Gran Premio d’Italia | |
Datum: | 5. September 1971 | |
Ort: | Monza | |
Kurs: | Autodromo Nazionale di Monza | |
Länge: | 316,25 km in 55 Runden à 5,75 km | |
Wetter: | sonnig und warm | |
Zuschauer: | ~ 120.000 | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | ![]() | ![]() |
Zeit: | 1:22,40 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | ![]() | ![]() |
Zeit: | 1:23,8 min (Runde 9) | |
Podium | ||
Erster: | ![]() | ![]() |
Zweiter: | ![]() | ![]() |
Dritter: | ![]() | ![]() |
Der Große Preis von Italien 1971 (offiziell 42º Gran Premio d’Italia) fand am 5. September auf dem Autodromo Nazionale di Monza in Monza statt und war das neunte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1971. Bei einer Leserwahl der Motorsport-Zeitschrift Motorsport aktuell im Dezember 2010 wurde der Grand Prix auf den dritten Platz der Besten Formel-1-Rennen aller Zeiten gewählt.[1]
Berichte
Hintergrund
Ein Jahr nach dem tödlichen Unfall von Jochen Rindt reiste das offizielle Team Lotus nicht nach Monza, da man Konflikte mit der italienischen Justiz befürchtete. Stattdessen wurde für den Stammfahrer Emerson Fittipaldi ein Lotus 56 unter dem Teamnamen World Wide Racing gemeldet. Wegen anderweitiger Verpflichtungen des Stammfahrers Denis Hulme meldete auch McLaren ausnahmsweise nur einen Wagen für Jackie Oliver, ebenso wie Matra, wo infolge der weiterhin bestehenden Sperre gegen Jean-Pierre Beltoise nur Chris Amon an den Start ging.
Im Gegensatz zu diesen Teams meldete Surtees einen dritten Wagen für Mike Hailwood, der somit nach sechs Jahren Abstinenz erstmals wieder einen Grand Prix absolvierte. Teamgründer John Surtees hatte einige Tage vorher ein nicht zur Weltmeisterschaft zählendes Formel-1-Rennen im Oulton Park gewonnen.
Zum letzten Mal wurde die Rennstrecke von Monza in ihrer bis dahin bekannten Auslegung gänzlich ohne Schikanen befahren, die in den früheren Jahren zu Windschattenduellen und spannenden Rennverläufen mit knappen Ergebnissen geführt hatte.
Training
Da auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke die Motorleistung von entscheidender Bedeutung war, belegten die Fahrer mit V12-Motor die ersten Startplätze: auf der Pole-Position Matra-Pilot Chris Amon, dahinter die vergleichbar motorisierten Fahrer Jacky Ickx, Joseph Siffert und Howden Ganley. Der beste Fahrer mit V8-Motor war François Cevert auf Startplatz fünf.
Rennen
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Das Rennen begann mit einem deutlichen Frühstart von Clay Regazzoni, der aus der vierten Reihe beschleunigte und die Spitze übernahm. Der Regelverstoß wurde trotz seiner Offensichtlichkeit nicht bestraft. Hinter Regazzoni bildete sich eine Verfolgergruppe, deren Führung durch die Windschattensituation ständig wechselte. In der dritten Runde konnte Ronnie Peterson als erster Regazzoni überholen, bevor er seinerseits vier Runden später von Jackie Stewart von der Spitze verdrängt wurde. Regazzoni gelang es, begünstigt durch den Windschatten, in Runde neun die Führung abermals zu erobern, bevor ihn in der folgenden Runde Peterson erneut überholte.
Nachdem in den Runden 15 bis 17 beide Ferrari sowie Stewart jeweils mit technischen Problemen ausgefallen waren, blieb eine aus zunächst sieben Fahrern bestehende Gruppe an der Spitze. Darunter waren Siffert und Ganley, die allerdings jeweils wegen überhitzter Motoren kurzzeitig zurückfielen. Unterdessen gelang es Amon und Hailwood, sich der Spitzengruppe anzuschließen. Auch Ganley fand wenig später wieder den Anschluss. Siffert schaffte es ebenfalls, nochmals zu den Führenden aufzuschließen, bevor ihn Getriebeprobleme endgültig zurückwarfen.[2]
Kurz vor dem Ende des Rennens verlor auch Amon den Anschluss an die Führungsgruppe. Als er die getönte Sonnenfolie von seinem Helmvisier entfernen wollte, riss er versehentlich das gesamte Visier ab. Da seine Augen dadurch dem Fahrtwind ausgesetzt waren, konnte er das Tempo der Führenden nicht halten.
Selbst in der letzten Runde wechselte die Führung noch mehrfach. Cevert ging in der viertletzten Kurve in Führung, Peterson attackierte vor der letzten Kurve, der Parabolica. Aus dieser Kurve heraus beschleunigte Peter Gethin am besten und lag auf der Zielgeraden knapp in Führung. Das Quintett überquerte die Ziellinie breit gefächert. Mit einem Abstand von 0,61 Sekunden zwischen dem Sieger und dem Fünftplatzierten gilt das Ergebnis als der knappste Zieleinlauf der Formel-1-Geschichte. Zwischen dem Ersten und dem Vierten lagen gar nur 0,18 Sekunden. Amon wurde mit rund 32 Sekunden Rückstand Sechster und erhielt den letzten WM-Punkt des Tages. Keiner der sechs Punktegewinner hatte bis dahin jemals einen Grand Prix gewonnen.[3]
Henri Pescarolo gelang in seinem von Frank Williams eingesetzten Kunden-March die schnellste Rennrunde. Dabei fuhr er eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 247,016 km/h. Da ab dem folgenden Jahr Schikanen in die Strecke integriert wurden und auch keine andere Strecke im Formel-1-Kalender ähnliche Geschwindigkeiten zuließ, behielt dieser Rekord bis 1993 seine Gültigkeit. Erst dann konnte er von Damon Hill gebrochen werden.
Gethin erreichte seinen ersten und einzigen Grand-Prix-Sieg, obwohl er nur insgesamt drei Runden als Führender absolviert hatte. Die Führung hatte im Verlauf des Rennens zwischen acht Fahrern insgesamt 25-mal gewechselt.[4]
Meldeliste
Anmerkungen
- ↑ Ickx wechselte während des Trainings vom Ferrari 312B2 in den 312B und nahm mit diesem auch am Rennen teil.
- ↑ Der BRM P160 mit der Startnummer 20T stand Marko als T-Car zur Verfügung, kam jedoch nicht zum Einsatz.
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Zeit | Ø-Geschwindigkeit | Start |
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1 | ![]() | ![]() | 1:22,40 | 251,214 km/h | 1 |
2 | ![]() | ![]() | 1:22,82 | 249,940 km/h | 2 |
3 | ![]() | ![]() | 1:23,03 | 249,307 km/h | 3 |
4 | ![]() | ![]() | 1:23,15 | 248,948 km/h | 4 |
5 | ![]() | ![]() | 1:23,41 | 248,172 km/h | 5 |
6 | ![]() | ![]() | 1:23,46 | 248,023 km/h | 6 |
7 | ![]() | ![]() | 1:23,49 | 247,934 km/h | 7 |
8 | ![]() | ![]() | 1:23,69 | 247,341 km/h | 8 |
9 | ![]() | ![]() | 1:23,73 | 247,223 km/h | 9 |
10 | ![]() | ![]() | 1:23,77 | 247,105 km/h | 10 |
11 | ![]() | ![]() | 1:23,88 | 246,781 km/h | 11 |
12 | ![]() | ![]() | 1:23,96 | 246,546 km/h | 12 |
13 | ![]() | ![]() | 1:24,09 | 246,165 km/h | 13 |
14 | ![]() | ![]() | 1:24,27 | 245,639 km/h | 14 |
15 | ![]() | ![]() | 1:24,45 | 245,115 km/h | 15 |
16 | ![]() | ![]() | 1:25,01 | 243,501 km/h | 16 |
17 | ![]() | ![]() | 1:25,17 | 243,043 km/h | 17 |
18 | ![]() | ![]() | 1:25,18 | 243,015 km/h | 18 |
19 | ![]() | ![]() | 1:25,19 | 242,986 km/h | 19 |
20 | ![]() | ![]() | 1:25,78 | 241,315 km/h | 20 |
21 | ![]() | ![]() | 1:26,14 | 240,306 km/h | 21 |
22 | ![]() | ![]() | 1:26,54 | 239,196 km/h | 22 |
23 | ![]() | ![]() | 1:27,92 | 235,441 km/h | 23 |
24 | ![]() | ![]() | 1:28,19 | 234,720 km/h | 24 |
Rennen
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs Rennen und die besten vier der letzten fünf Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Leserwahl: Bestes F1-Rennen aller Zeiten: GP Frankreich 1979. Motorsport-aktuell.com, 23. Dezember 2010, abgerufen am 27. November 2012.
- ↑ Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 159–160
- ↑ 60 Jahre Formel 1, Michael Schmidt, Motorbuch Verlag: Stuttgart, ISBN 978-3-613-03127-2, S. 82–85
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).
See Flag of Australia.svg for main file information.Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
Autor/Urheber: SanchoPanzaXXI, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Flag of Spain during the Spanish State. It was adopted on 11 October 1945 with Reglamento de Banderas Insignias y Distintivos (Flags, Ensigns and Coats of Arms Bill)
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Flag of Spain during the Spanish State. It was adopted on 11 October 1945 with Reglamento de Banderas Insignias y Distintivos (Flags, Ensigns and Coats of Arms Bill)
Autor/Urheber:
unbekannt
, Lizenz: LogoLogo der FIA von 1946 bis 1987, siehe auch Jahrbuch 1987 und Jahrbuch 1988
Flag of Rhodesia (11 November 1968 – 31 May 1979) and Zimbabwe Rhodesia (1 June – 1 September 1979).
Autor/Urheber: Kroelleboelle, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rundentabelle zum GP Italien 1971