Großer Preis von Hockenheim 1966

Hockenheimring 1966

Der Große Preis von Hockenheim 1966, auch AvD Grosser Preis von Hockenheim, war ein Sportwagenrennen, das am 14. August 1966 auf dem Hockenheimring ausgefahren wurde. Gleichzeitig war das Rennen der zehnte Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen

1966 fand zum ersten Mal ein Sportwagen-Weltmeisterschaftsrennen auf dem Hockenheimring statt, nachdem die 1932 eröffnete Rennstrecke 1964 und 1965 erheblich umgebaut worden war. Notwendig wurden die baulichen Maßnahmen durch die Verlängerung der Bundesautobahn 6 zwischen dem Autobahnkreuz Mannheim und dem Autobahnkreuz Weinsberg. Da die Autobahn nunmehr über das Areal der Strecke führte, war eine weitreichende Anpassung notwendig. Es entstand das Motodrom, als starker Kontrast zu den Hochgeschwindigkeitsabschnitten, die durch den Wald führten. Nach dem Umbau befanden sich die Rückseiten der Tribünen vor der Start-und-Ziel-Geraden direkt an der Autobahn. Mit dem Großen Preis von Hockenheim wurde die neue Strecke eröffnet.

Die Bahn war 6,789 km lang, die zu fahrende Renndistanz betrug 509,175 km. Für die Rennmannschaft von Porsche war das Rennen eine willkommene Gelegenheit, die Porsche 906 in der Le-Mans-Spezifikation zu präsentieren. Für das 24-Stunden-Rennen in Frankreich wurde die Karosserie um fast einen Meter verlängert, um auf den langen Geraden mehr Höchstgeschwindigkeit zu erreichen[1][2]. Drei dieser Wagen brachte Porsche zum Rennen, gefahren von Gerhard Mitter, Günter Klass und Hans Herrmann. Der 906 war das dominierende Fahrzeug des Rennens. Einschließlich der drei Werkswagen waren zwölf Wagen dieses Typs gemeldet, von denen elf an den Start gingen.

Die Teilnehmer hatten zwei separate Wertungsläufe zu bestreiten, die jeweiligen Zeiten wurden zu einer Gesamtwertung addiert. Die drei Porsche-Werksfahrer lieferten sich über die gesamte Renndistanz einen spannenden Dreikampf um den Gesamtsieg. Den ersten Lauf gewann Mitter, vor Herrmann und Klass. Im zweiten Wertungsrennen siegte erneut Mitter, diesmal vor Klass und Herrmann. Nach 75 Gesamtrunden gewann Gerhard Mitter mit einem Vorsprung von knapp 24 Sekunden auf den Teamkollegen Klass. Weitere sieben Sekunden dahinter wurde Hans Herrmann als Dritter gewertet.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos.KlasseNr.TeamFahrerFahrzeugRunden
1P 2.01Deutschland Porsche System EngineeringDeutschland Gerhard MitterPorsche 906 LE75
2P 2.02Deutschland Porsche System EngineeringDeutschland Günter KlassPorsche 906 LE75
3P 2.03Deutschland Porsche System EngineeringDeutschland Hans HerrmannPorsche 906 LE75
4S 2.025Deutschland Scuderia LufthansaDeutschland Udo SchützPorsche 90674
5S 2.026Deutschland Scuderia LufthansaDeutschland Gerhard KochPorsche 90673
6S 2.028Schweiz Charles VögeleSchweiz André WickyPorsche 90671
7P 2.04Deutschland Anton FischhaberDeutschland Anton FischhaberLotus 2367
8S 2.029Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike De Udy Porsche Cars GBVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike De UdyPorsche 90664
9S 2.027Schweiz Charles VögeleSchweiz Charles VögelePorsche 90664
10P 2.011Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard GrovesSudafrika 1961 Peter de KlerkAustin-Healey Sebring Sprite61
11P 2.010Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard GrovesVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John MooreAustin-Healey Sebring Sprite61
12S 1.345Schweiz Abarth SwitzerlandDeutschland Helmut KrauseAbarth 1300 OT58
Nicht klassiert
13S 2.023SchwedenSchweden Rolf HurtigSchwedenSchweden Jo Bonnier
SchwedenSchweden Ulf Norinder
Porsche 906
Ausgefallen
14S 1.341Deutschland Abarth DeutschlandDeutschland Siegfried DauAbarth 1300 OT
15S 2.022NiederlandeNiederlande Ben Pon Racing Team HollandNiederlandeNiederlande Gijs van LennepPorsche 906
16S 2.024SchwedenSchweden Rolf HurtigSchwedenSchweden Sten AxelssonPorsche 906
17S 1.631SchwedenSchweden Elan SwedenSchwedenSchweden Per BrandströmLotus Elan
18S 1.632Schweiz Squadra TartarugaSchweiz Rico SteinemannLotus Elan
19S 1.633SchwedenSchweden Elan SwedenSchweiz Andreas EichhornLotus Elan
19S 1.636Deutschland Robert EberhardtDeutschland Robert EberhardtAlfa Romeo Giulia TZ
20S 1.342Deutschland Scuderia LufthansaDeutschland Hans-Dieter DechentAbarth 1300 OT
Nicht gestartet
21P 2.07Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Radio LondonDeutschland Dieter EbermayerElva Mk.7S1
22S 1.342Deutschland Scuderia LufthansaDeutschland Reinhold JoestAbarth-Simca 1300 Bialbero2

1 Motorschaden im Training 2 nicht gestartet

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos.KlasseNr.TeamFahrerChassis
23P 2.0Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Digby MartlandVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Digby MartlandChevron B3
24P 2.06Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich ChevronVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek BennettChevron B4
25P 2.08Schweiz Gustav SchlupSchweiz Gustav SchlupElva Mk.7
26S 2.012FrankreichFrankreich Matra SportsFrankreichFrankreich Jo SchlesserMatra MS620
27S 2.021NiederlandeNiederlande Ben PonNiederlandeNiederlande Ben PonPorsche 906
28S 1.634Schweiz BB RacingSchweiz Hans TschiemerLotus Elan
29S 1.635Schweiz Bruno FreySchweiz Bruno FreyLotus 23
30S 1.344Schweiz Abarth SwitzerlandSchweiz Peter MaronAbarth 1300 OT

Klassensieger

KlasseFahrerFahrzeugPlatzierung im Gesamtklassement
P 2.0Deutschland Gerhard MitterPorsche 906 LEGesamtsieg
S 2.0Deutschland Udo SchützPorsche 906Rang 4
S 1.6kein Teilnehmer im Ziel
S 1.3Deutschland Helmut KrauseAbarth 1300 OTRang 12

Renndaten

  • Gemeldet: 30
  • Gestartet: 20
  • Gewertet: 12
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: heiß und trocken
  • Streckenlänge: 6,789 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 2:39:03,100 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 78
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 509,175 km
  • Siegerschnitt: 192,079 km/h
  • Pole Position: Gerhard Mitter – Porsche 906 LE (#1) – 2:07,180 = 192,172 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Günter Klass – Porsche 906 LE (#54) – 2:05,220 = 195,180 km/h
  • Rennserie: 10. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1966
  • Rennserie: 10. Lauf zur Deutschen Rundstrecken-Meisterschaft 1966

Literatur

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Einzelnachweise

  1. Informationen über den Porsche 906 und das für Le Mans verlängert Heck (Memento vom 12. September 2017 im Internet Archive)
  2. Porsche 906 Langheck
Vorgängerrennen
Coppa Città di Enna 1966
Sportwagen-WeltmeisterschaftNachfolgerennen
Bergrennen Sierre-Montana-Crans 1966

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
Circuit Hockenheimring-1966.svg
Autor/Urheber: Pitlane02, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Hockenheimring, Streckenführung 1966–1969, die gesamte Strecke