Großer Preis von Deutschland 1977

Flag of Germany.svg Großer Preis von Deutschland 1977
Renndaten
11. von 17 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977
Streckenprofil
Name:XXXIX Großer Preis von Deutschland
Datum:31. Juli 1977
Ort:Hockenheim
Kurs:Hockenheimring
Länge:319,083 km in 47 Runden à 6,789 km

Wetter:sonnig und warm
Pole-Position
Fahrer:Sudafrika 1961 Jody ScheckterKanada Wolf
Zeit:1:53,07 min
Schnellste Runde
Fahrer:Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari
Zeit:1:55,99 min
Podium
Erster:Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari
Zweiter:Sudafrika 1961 Jody ScheckterKanada Wolf
Dritter:Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich Brabham

Der Große Preis von Deutschland 1977 fand am 31. Juli in Hockenheim statt und war das elfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977.

Berichte

Hintergrund

Zum elften WM-Lauf auf dem Hockenheimring, der die nach Sicherheitsaspekten für die Formel 1 nicht mehr zeitgemäße Nordschleife des Nürburgrings ab diesem Jahr dauerhaft als Austragungsort des Deutschen Grand Prix ablöste, trat erneut ein stark besetztes Teilnehmerfeld an, dessen 30 Piloten sich für einen der 24 Startplätze zu qualifizieren versuchten. Die ungewöhnlich hohe Zahl an kleinen Privatteams, die zwei Wochen zuvor beim Großen Preis von Großbritannien eine Vorqualifikation erforderlich gemacht hatten, wurde allerdings nicht erreicht.

Das Renault-Team entschied sich nach dem unglücklichen Debüt beim Britischen Grand Prix gegen eine Teilnahme am Deutschland-GP. Stattdessen beraumte man weitere Testfahrten an, um den Wagen weiterzuentwickeln.

Das ATS Racing Team weitete anlässlich des Heim-Grand-Prix sein Engagement auf zwei Wagen des Typs Penske PC4 aus und gab somit dem einheimischen Rennfahrer Hans Heyer die Chance auf sein Formel-1-Debüt. Teddy Pilette übernahm den BRM P207 von Guy Edwards. Außerdem kehrte Héctor Rebaque ins Cockpit des zweiten Werks-Hesketh zurück.

Training

Jody Scheckter fuhr zum ersten Mal in diesem Jahr und zum zweiten Mal insgesamt auf die Pole-Position. Den zweiten Startplatz sicherte sich, wie schon mehrfach in dieser Saison, Brabham-Pilot John Watson. Es folgte der WM-Führende Niki Lauda neben Titelverteidiger James Hunt in der zweiten Reihe. Hans-Joachim Stuck und Jacques Laffite bildeten die dritte Startreihe.[1]

Rennen

Bereits nach wenigen Metern endete das Rennen für Clay Regazzoni und Alan Jones durch eine Kollision.

An der Spitze blieb während der ersten Umläufe die Startreihenfolge erhalten, bis Watson in der siebten Runde aufgrund eines Motorschadens ausfiel. Carlos Reutemann und Mario Andretti überholten unterdessen den sechstplatzierten Laffite.

Lauda schloss auf den führenden Scheckter auf und konnte ihn schließlich in Runde 13 überholen. Hunt versuchte ebenfalls, an dem Südafrikaner vorbeizuziehen, doch dieser verteidigte sich erfolgreich, bis Hunt in der 33. Runde wegen eines Motorproblems aufgeben musste. Dadurch gelangte Stuck auf den dritten Rang vor Reutemann. Als Andretti ebenfalls wegen eines Motorschadens ausfiel, übernahm Vittorio Brambilla den fünften Rang vor Patrick Tambay, der somit sein erstes Punkteresultat in der Formel 1 erreichte. Dies wurde allerdings erst dadurch möglich, dass der zuvor sechstplatzierte Ronnie Peterson wenige Runden vor dem Ende des Rennens ebenfalls einem Motorschaden zum Opfer fiel.[2]

Hans-Joachim Stuck stand zum ersten Mal nach einem Grand Prix auf dem Podium. Gaststarter Hans Heyer, der zum Rennen angetreten war, obwohl er die Qualifikation verfehlt hatte, schied nach neun Runden wegen eines gebrochenen Schalthebels aus, wurde aber aufgrund seiner illegalen Teilnahme ohnehin disqualifiziert. Bis heute ist dies der einzige Fall, in dem ein Fahrer die Status DNQ, DNS, DNF und DSQ in einem einzigen Rennen erhielt.

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren1Vereinigtes Konigreich James HuntMcLaren M26Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
2Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell3Schweden Ronnie PetersonTyrrell P34G
4Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus5Vereinigte Staaten Mario AndrettiLotus 78G
6Schweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich Martini Racing7Vereinigtes Konigreich John WatsonBrabham BT45BAlfa Romeo 115-12 3.0 F12G
8Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Hollywood March Racing9Brasilien 1968 Alex RibeiroMarch 761BFord Cosworth DFV 3.0 V8G
Vereinigtes Konigreich Team Rothmans International10Sudafrika 1961 Ian Scheckter
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC11Osterreich Niki LaudaFerrari 312T2Ferrari 015 3.0 F12G
12Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team16Italien Riccardo PatreseShadow DN8Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
17Australien Alan Jones
Vereinigtes Konigreich Team Surtees18Australien Vern SchuppanSurtees TS19G
Vereinigtes Konigreich Beta Team Surtees19Italien Vittorio Brambilla
Kanada Walter Wolf Racing20Sudafrika 1961 Jody ScheckterWolf WR2G
Vereinigtes Konigreich Team Tissot Ensign with Castrol22Schweiz Clay RegazzoniEnsign N177G
Hongkong 1959 Theodore Racing Hong Kong23Frankreich Patrick TambayG
Vereinigtes Konigreich Penthouse Rizla Racing24Vereinigtes Konigreich Rupert KeeganHesketh 308EG
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing25Mexiko Héctor Rebaque
Frankreich Ligier Gitanes26Frankreich Jacques LaffiteLigier JS7Matra MS76 3.0 V12G
Vereinigtes Konigreich Williams Grand Prix Engineering27Belgien Patrick NèveMarch 761Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi28Brasilien 1968 Emerson FittipaldiCopersucar FD05G
Vereinigte Staaten Chesterfield Racing30Vereinigte Staaten Brett LungerMcLaren M23G
Deutschland ATS Racing Team34Frankreich Jean-Pierre JarierPenske PC4G
35Deutschland Hans Heyer
Spanien 1977 Iberia Airlines36Spanien 1977 Emilio de VillotaMcLaren M23G
Italien Team Merzario37Italien Arturo MerzarioMarch 761BG
Vereinigtes Konigreich Stanley B.R.M.40Belgien Teddy PiletteBRM P207BRM P202 3.0 V12G

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Sudafrika 1961 Jody ScheckterKanada Wolf-Ford1:53,07216,153 km/h01
02Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo1:53,34215,638 km/h02
03Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari1:53,53215,277 km/h03
04Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:53,68214,993 km/h04
05Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo1:53,91214,559 km/h05
06Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier-Matra1:53,97214,446 km/h06
07Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:53,99214,408 km/h07
08Argentinien Carlos ReutemannItalien Ferrari1:54,27213,883 km/h08
09Schweden Gunnar NilssonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:54,44213,565 km/h09
10Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:54,53213,397 km/h10
11Frankreich Patrick TambayVereinigtes Konigreich Ensign-Ford1:54,77212,951 km/h11
12Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigte Staaten Penske-Ford1:55,19212,175 km/h12
13Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:55,25212,064 km/h13
14Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:55,70211,239 km/h14
15Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:55,92210,839 km/h15
16Italien Riccardo PatreseVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:56,09210,530 km/h16
17Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:56,22210,294 km/h17
18Sudafrika 1961 Ian ScheckterVereinigtes Konigreich March-Ford1:56,35210,059 km/h18
19Australien Vern SchuppanVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:56,54209,717 km/h19
20Brasilien 1968 Alex RibeiroVereinigtes Konigreich March-Ford1:56,63209,555 km/h20
21Vereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:56,64209,537 km/h21
22Schweiz Clay RegazzoniVereinigtes Konigreich Ensign-Ford1:56,68209,465 km/h22
23Vereinigtes Konigreich Rupert KeeganVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:56,89209,089 km/h23
24Mexiko Héctor RebaqueVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:57,18208,571 km/h24
DNQBelgien Patrick NèveVereinigtes Konigreich March-Ford1:57,26208,429 km/h
DNQSpanien 1977 Emilio de VillotaVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:57,39208,198 km/h
DNQDeutschland Hans HeyerVereinigte Staaten Penske-Ford1:57,58207,862 km/h251
DNQBrasilien 1968 Emerson FittipaldiBrasilien 1968 Copersucar-Ford1:58,53206,196 km/h
DNQItalien Arturo MerzarioVereinigtes Konigreich March-Ford1:59,13205,157 km/h
DNQBelgien Teddy PiletteVereinigtes Konigreich B.R.M.1:59,55204,437 km/h

1 Hans Heyer startete trotz Nichtqualifikation illegal vom letzten Startplatz.

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari4701:31:49,3031:55,99
02Sudafrika 1961 Jody ScheckterKanada Wolf-Ford470+ 14,33011:56,17
03Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo470+ 20,90051:56,42
04Argentinien Carlos ReutemannItalien Ferrari470+ 1:00,27081:57,13
05Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich Surtees-Ford470+ 1:27,37101:57,48
06Frankreich Patrick TambayVereinigtes Konigreich Ensign-Ford470+ 1:29,81111:56,88
07Australien Vern SchuppanVereinigtes Konigreich Surtees-Ford460+ 1 Runde191:58,76
08Brasilien 1968 Alex RibeiroVereinigtes Konigreich March-Ford460+ 1 Runde201:58,64
09Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford420DNF141:57,54Motorschaden
10Italien Riccardo PatreseVereinigtes Konigreich Shadow-Ford420DNF161:57,92gebrochene Achse
Vereinigtes Konigreich Rupert KeeganVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford401DNF231:57,99Kollision
Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus-Ford340DNF071:56,84Motorschaden
Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren-Ford320DNF041:56,35Motorschaden
Schweden Gunnar NilssonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford310DNF091:57,41Motorschaden
Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford260DNF131:57,19Getriebeschaden
Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford220DNF151:58,32Motorschaden
Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier-Matra211DNF061:57,66Motorschaden
Mexiko Héctor RebaqueVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford200DNF242:00,19Motorschaden
Vereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich McLaren-Ford141DNF212:01,08Getriebeschaden
Sudafrika 1961 Ian ScheckterVereinigtes Konigreich March-Ford100DNF182:00,32Kupplungsschaden
Deutschland Hans HeyerVereinigte Staaten Penske-Ford090DSQ252:02,31disqualifiziert
Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo080DNF02Motorschaden
Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigte Staaten Penske-Ford051DNF121:58,66Fahrfehler
Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Shadow-Ford0DNF17Kollision
Schweiz Clay RegazzoniVereinigtes Konigreich Ensign-Ford0DNF22Kollision

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Osterreich Niki LaudaFerrari48
02Sudafrika 1961 Jody ScheckterWolf38
03Vereinigte Staaten Mario AndrettiLotus32
04Argentinien Carlos ReutemannFerrari31
05Vereinigtes Konigreich James HuntMcLaren22
06Schweden Gunnar NilssonLotus20
07Deutschland Jochen MassMcLaren17
08Frankreich Patrick DepaillerTyrrell10
09Frankreich Jacques LaffiteLigier10
10Vereinigtes Konigreich John WatsonBrabham9
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
11Deutschland Hans-Joachim StuckBrabham8
12Brasilien 1968 Emerson FittipaldiCopersucar8
13Brasilien 1968 Carlos PaceBrabham6
14Italien Vittorio BrambillaSurtees5
15Schweden Ronnie PetersonTyrrell4
16Australien Alan JonesShadow3
17Schweiz Clay RegazzoniEnsign1
18Italien Renzo ZorziShadow1
19Frankreich Patrick TambayEnsign1
20Frankreich Jean-Pierre JarierPenske1

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Italien Ferrari65
02Vereinigtes Konigreich Lotus47
03Kanada Wolf38
04Vereinigtes Konigreich McLaren34
05Vereinigtes Konigreich Brabham23
06Vereinigtes Konigreich Tyrrell14
Pos.KonstrukteurPunkte
07Frankreich Ligier10
08Brasilien 1968 Copersucar8
09Vereinigtes Konigreich Surtees5
10Vereinigtes Konigreich Shadow4
11Vereinigtes Konigreich Ensign2
12Vereinigte Staaten Penske1

Einzelnachweise

  1. „Training“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 4. Juli 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 4. Juli 2012)
  3. „WM-Stände“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 4. Juli 2012)

Weblinks

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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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The flag of Brazil from 1968 to 1992 with 23 stars.
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Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Logo der FIA von 1946 bis 1987, siehe auch Jahrbuch 1987 und Jahrbuch 1988

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Flag of Spain (1977-1981)
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Hockenheimring, Streckenführung 1970–1981, die gesamte Strecke