Großer Preis von Österreich 1977

 Großer Preis von Österreich 1977
Renndaten
12. von 17 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977
Streckenprofil
Name:XV Großer Preis von Österreich
Datum:14. August 1977
Ort:Spielberg
Kurs:Österreichring
Länge:320,868 km in 54 Runden à 5,942 km

Wetter:zunächst nass, später trocken
Pole-Position
Fahrer:Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari
Zeit:1:39,32 min
Schnellste Runde
Fahrer:Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigtes Konigreich Brabham
Zeit:1:40,96 min
Podium
Erster:Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Shadow
Zweiter:Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari
Dritter:Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich Brabham

Der Große Preis von Österreich 1977 fand am 14. August auf dem Österreichring in der Nähe von Zeltweg statt und war das zwölfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977.

Berichte

Hintergrund

Um die Sicherheit auf dem insgesamt sehr schnellen Österreichring zu erhöhen, wurde die erste Kurve durch eine Bremsschikane entschärft. Dies geschah indirekt als Folge des Unfalls von Mark Donohue, der an dieser Stelle während des Trainings zum Grand Prix 1975 tödlich verunglückt war. Die Maßnahmen, die dort unmittelbar nach dem Unfall getroffen worden waren und beim Rennen 1976 Gültigkeit hatten, wurden inzwischen als unzureichend empfunden.

Wie bereits zwei Wochen zuvor in Deutschland wurden 30 Teilnehmer für das Rennwochenende gemeldet. Die einzigen Veränderungen waren Fahrerwechsel in den Teams Shadow und ATS, wo Riccardo Patrese durch seinen Landsmann Arturo Merzario beziehungsweise Hans Heyer durch den Österreicher Hans Binder ersetzt wurden. Harald Ertl, der bereits bei den beiden vorangegangenen Rennen nicht anwesend war, hatte das Team Hesketh inzwischen dauerhaft verlassen und wurde durch Ian Ashley ersetzt.

Training

Die Kontrahenten um den WM-Titel des Vorjahres, Niki Lauda und James Hunt, bildeten entsprechend dem Trainingsergebnis die erste Startreihe vor Mario Andretti und Hans-Joachim Stuck. Dessen Teamkollege John Watson, der sich in dieser Saison bereits einmal für die Pole-Position und fünfmal für den zweiten Startplatz qualifiziert hatte, beendete das Training nur auf dem zwölften Rang.[1]

Rennen

Am Vormittag des Renntages regnete es. Kurz vor dem Start begann es jedoch abzutrocknen, was die meisten Piloten dazu veranlasste, auf Slicks ins Rennen zu gehen.

Lauda begann das Rennen als Führender vor Hunt und Andretti. Letzterem gelang es jedoch bereits während der ersten Runde, an den beiden vor ihm liegenden Kontrahenten vorbeizuziehen. Es folgte Jody Scheckter auf dem vierten Rang vor Patrick Tambay und Hans-Joachim Stuck. Gunnar Nilsson, der sich als einer von wenigen Fahrern für einen Start auf Regenreifen entschieden hatte, gelangte während der ersten Runde vom 16. Startplatz bis auf Rang sieben nach vorn. Während der folgenden drei Runden erreichte er sogar den zweiten Platz, womit sich seine Entscheidung als richtig erwies. Eine ähnliche Aufholjagd zeigte unterdessen der ebenfalls auf Regenreifen fahrende Arturo Merzario, der während der ersten sechs Runden acht Plätze gutmachte und sich auf dem sechsten Rang vor Niki Lauda wiederfand, der zwischenzeitlich hinter Scheckter und Stuck zurückgefallen war.

Ab der zehnten Runde war die Strecke soweit abgetrocknet, dass Nilsson und Merzario ihre Boxen aufsuchen mussten, um die Reifen wechseln zu lassen. Hunt gelangte dadurch wieder auf den zweiten Rang vor Scheckter, Stuck und Alan Jones, der von Platz 14 aus gestartet war und in den ersten Runden ebenfalls einige Plätze gewonnen hatte.

In der zwölften Runde gelangte Hunt in Führung, da Andretti aufgrund eines Motorschadens ausschied. Jones setzte derweil seinen Weg an die Spitze fort, indem er Stuck und Scheckter überholte und somit den zweiten Platz einnahm.

In der 44. Runde schied mit James Hunt erneut der zu diesem Zeitpunkt Führende infolge eines Motorschadens aus. Der fortan an der Spitze liegende Alan Jones stellte daraufhin seinen ersten Grand-Prix-Sieg sicher. Es war zugleich der erste und einzige Sieg des Shadow-Teams. Niki Lauda wurde Zweiter vor Hans-Joachim Stuck, der somit seinen zweiten Podestplatz in Folge erreichte, der sich allerdings auch als sein letzter in der Formel 1 herausstellte.[2]

Es war der erste Grand-Prix-Sieg eines Australiers seit dem Erfolg von Jack Brabham beim Großen Preis von Südafrika 1970.

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren1Vereinigtes Konigreich James HuntMcLaren M26Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
2Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell3Schweden Ronnie PetersonTyrrell P34G
4Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus5Vereinigte Staaten Mario AndrettiLotus 78G
6Schweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich Martini Racing7Vereinigtes Konigreich John WatsonBrabham BT45BAlfa Romeo 115-12 3.0 F12G
8Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Hollywood March Racing9Brasilien 1968 Alex RibeiroMarch 761BFord Cosworth DFV 3.0 V8G
Vereinigtes Konigreich Team Rothmans International10Sudafrika 1961 Ian Scheckter
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC11Osterreich Niki LaudaFerrari 312T2Ferrari 015 3.0 F12G
12Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team16Italien Arturo MerzarioShadow DN8Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
17Australien Alan Jones
Vereinigtes Konigreich Team Surtees18Australien Vern SchuppanSurtees TS19G
Vereinigtes Konigreich Beta Team Surtees19Italien Vittorio Brambilla
Kanada Walter Wolf Racing20Sudafrika 1961 Jody ScheckterWolf WR3G
Vereinigtes Konigreich Team Tissot Ensign with Castrol22Schweiz Clay RegazzoniEnsign N177G
Hongkong 1959 Theodore Racing Hong Kong23Frankreich Patrick TambayG
Vereinigtes Konigreich Penthouse Rizla Racing24Vereinigtes Konigreich Rupert KeeganHesketh 308EG
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing25Mexiko Héctor Rebaque
39Vereinigtes Konigreich Ian Ashley
Frankreich Ligier Gitanes26Frankreich Jacques LaffiteLigier JS7Matra MS76 3.0 V12G
Vereinigtes Konigreich Williams Grand Prix Engineering27Belgien Patrick NèveMarch 761Ford Cosworth DFV 3.0 V8G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi28Brasilien 1968 Emerson FittipaldiCopersucar FD05G
Vereinigte Staaten Chesterfield Racing30Vereinigte Staaten Brett LungerMcLaren M23G
Deutschland ATS Racing Team33Osterreich Hans BinderPenske PC4G
34Frankreich Jean-Pierre Jarier
Spanien 1977 Iberia Airlines36Spanien 1977 Emilio de VillotaMcLaren M23G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich British Formula One Racing Team38Vereinigtes Konigreich Brian HentonMarch 761G

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos.FahrerKonstrukteurZeitØ-GeschwindigkeitStart
01Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari1:39,32215,377 km/h01
02Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:39,45215,095 km/h02
03Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:39,74214,470 km/h03
04Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo1:39,97213,976 km/h04
05Argentinien Carlos ReutemannItalien Ferrari1:40,12213,656 km/h05
06Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier-Matra1:40,22213,442 km/h06
07Frankreich Patrick TambayVereinigtes Konigreich Ensign-Ford1:40,29213,293 km/h07
08Sudafrika 1961 Jody ScheckterKanada Wolf-Ford1:40,40213,060 km/h08
09Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:40,44212,975 km/h09
10Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:40,62212,594 km/h10
11Schweiz Clay RegazzoniVereinigtes Konigreich Ensign-Ford1:40,74212,341 km/h11
12Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo1:40,92211,962 km/h12
13Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:40,93211,941 km/h13
14Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:41,00211,794 km/h14
15Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford1:41,13211,522 km/h15
16Schweden Gunnar NilssonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford1:41,24211,292 km/h16
17Vereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:41,40210,959 km/h17
18Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigte Staaten Penske-Ford1:41,70210,336 km/h18
19Osterreich Hans BinderVereinigte Staaten Penske-Ford1:41,71210,316 km/h19
20Vereinigtes Konigreich Rupert KeeganVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:41,92209,882 km/h20
21Italien Arturo MerzarioVereinigtes Konigreich Shadow-Ford1:41,92209,882 km/h21
22Belgien Patrick NèveVereinigtes Konigreich March-Ford1:41,96209,800 km/h22
23Brasilien 1968 Emerson FittipaldiBrasilien 1968 Copersucar-Ford1:42,15209,410 km/h23
24Sudafrika 1961 Ian ScheckterVereinigtes Konigreich March-Ford1:42,22209,266 km/h24
25Australien Vern SchuppanVereinigtes Konigreich Surtees-Ford1:42,31209,082 km/h25
26Spanien 1977 Emilio de VillotaVereinigtes Konigreich McLaren-Ford1:42,38208,939 km/h26
DNQVereinigtes Konigreich Brian HentonVereinigtes Konigreich March-Ford1:42,43208,837 km/h
DNQVereinigtes Konigreich Ian AshleyVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:42,52208,654 km/h
DNQMexiko Héctor RebaqueVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford1:42,75208,187 km/h
DNQBrasilien 1968 Alex RibeiroVereinigtes Konigreich March-Ford1:43,03207,621 km/h

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste RundeAusfallgrund
01Australien Alan JonesVereinigtes Konigreich Shadow-Ford5401:37:16,49141:42,22
02Osterreich Niki LaudaItalien Ferrari540+ 20,13011:41,81
03Deutschland Hans-Joachim StuckVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo540+ 34,50041:42,45
04Argentinien Carlos ReutemannItalien Ferrari540+ 34,75051:42,47
05Schweden Ronnie PetersonVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford540+ 1:12,09151:42,22
06Deutschland Jochen MassVereinigtes Konigreich McLaren-Ford531+ 1 Runde091:42,64
07Vereinigtes Konigreich Rupert KeeganVereinigtes Konigreich Hesketh-Ford530+ 1 Runde201:42,67
08Vereinigtes Konigreich John WatsonVereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo530+ 1 Runde121:40,96
09Belgien Patrick NèveVereinigtes Konigreich March-Ford530+ 1 Runde221:44,42
10Vereinigte Staaten Brett LungerVereinigtes Konigreich McLaren-Ford530+ 1 Runde171:43,44
11Brasilien 1968 Emerson FittipaldiBrasilien 1968 Copersucar-Ford530+ 1 Runde231:43,35
12Osterreich Hans BinderVereinigte Staaten Penske-Ford531+ 1 Runde191:43,84
13Frankreich Patrick DepaillerVereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford530+ 1 Runde101:42,70
14Frankreich Jean-Pierre JarierVereinigte Staaten Penske-Ford522+ 2 Runden181:43,54
15Italien Vittorio BrambillaVereinigtes Konigreich Surtees-Ford521+ 2 Runden131:42,92
16Australien Vern SchuppanVereinigtes Konigreich Surtees-Ford521+ 2 Runden251:42,33
17Spanien 1977 Emilio de VillotaVereinigtes Konigreich McLaren-Ford500DNF261:46,76Unfall
Sudafrika 1961 Jody ScheckterKanada Wolf-Ford450DNF081:42,72Kollision
Vereinigtes Konigreich James HuntVereinigtes Konigreich McLaren-Ford430DNF021:42,23Motorschaden
Frankreich Patrick TambayVereinigtes Konigreich Ensign-Ford410DNF071:42,89Motorschaden
Schweden Gunnar NilssonVereinigtes Konigreich Lotus-Ford381DNF161:41,93Motorschaden
Italien Arturo MerzarioVereinigtes Konigreich Shadow-Ford291DNF211:45,64Getriebeschaden
Frankreich Jacques LaffiteFrankreich Ligier-Matra212DNF061:49,67Aufgabe
Vereinigte Staaten Mario AndrettiVereinigtes Konigreich Lotus-Ford110DNF031:54,09Motorschaden
Sudafrika 1961 Ian ScheckterVereinigtes Konigreich March-Ford020DNF242:11,09Unfall
Schweiz Clay RegazzoniVereinigtes Konigreich March-Ford0DNF11Unfall

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Osterreich Niki LaudaFerrari54
02Sudafrika 1961 Jody ScheckterWolf38
03Argentinien Carlos ReutemannFerrari34
04Vereinigte Staaten Mario AndrettiLotus32
05Vereinigtes Konigreich James HuntMcLaren22
06Schweden Gunnar NilssonLotus20
07Deutschland Jochen MassMcLaren18
08Deutschland Hans-Joachim StuckBrabham12
09Australien Alan JonesShadow12
10Frankreich Patrick DepaillerTyrrell10
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
11Frankreich Jacques LaffiteLigier10
12Vereinigtes Konigreich John WatsonBrabham9
13Brasilien 1968 Emerson FittipaldiCopersucar8
14Schweden Ronnie PetersonTyrrell6
15Brasilien 1968 Carlos PaceBrabham6
16Italien Vittorio BrambillaSurtees5
17Schweiz Clay RegazzoniEnsign1
18Italien Renzo ZorziShadow1
19Frankreich Patrick TambayEnsign1
20Frankreich Jean-Pierre JarierPenske1

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Italien Ferrari71
02Vereinigtes Konigreich Lotus47
03Kanada Wolf38
04Vereinigtes Konigreich McLaren35
05Vereinigtes Konigreich Brabham27
06Vereinigtes Konigreich Tyrrell16
Pos.KonstrukteurPunkte
07Vereinigtes Konigreich Shadow13
08Frankreich Ligier10
09Brasilien 1968 Copersucar8
10Vereinigtes Konigreich Surtees5
11Vereinigtes Konigreich Ensign2
12Vereinigte Staaten Penske1

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Memento desOriginals vom 14. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 4. Juli 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 4. Juli 2012)
  3. „WM-Stände“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 4. Juli 2012)

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